Gestalt Robotics automatisiert die Industrie

Start-up-Area auf der EMO Han­nover 2019 präsen­tiert viele span­nende Newcomer

Gestalt Robotics wurde 2016 gegründet von einem Raketeningenieur, einem Roboterfachmann und einem Vision-Experten. v.l.n.r. Dr. Eugen Funk, Thomas Staufenbiel, Dr. Jens Lambrecht. Bild: Gestalt Robotics
Gestalt Robot­ics wurde 2016 gegrün­det von einem Raketenin­ge­nieur, einem Robot­er­fach­mann und einem Vision-Experten. v.l.n.r. Dr. Eugen Funk, Thomas Staufen­biel, Dr. Jens Lam­brecht.
Bild: Gestalt Robotics

Frank­furt am Main, 03. Sep­tem­ber 2019.– Start-ups sind gefragt. Viele etablierte Unternehmen suchen den Kon­takt, wollen kooperieren und/oder investieren. Ein der­art gesuchter Gesprächspart­ner ist auch Thomas Staufen­biel, ein­er von drei Grün­dern der Gestalt Robot­ics GmbH in Berlin. Sie stellt zur EMO Han­nover auf dem Start-up-Stand des Bun­deswirtschaftsmin­is­teri­ums in Halle 9 ihre maßgeschnei­derte Soft­ware für Automa­tisierung und Kün­stliche Intel­li­genz (KI)vor.

Diese Soft­ware wird beispiel­sweise in der indus­triellen Bild­ver­ar­beitung und Werk­eras­sis­tenz sowie in autonomen Trans­port- und intel­li­gen­ten Robot­er­sys­tem einge­set­zt. Das klingt abstrakt. Wir begleit­en Thomas Staufen­biel an seinem Arbeit­splatz. Ein typ­is­ches Forschung­spro­jekt, an dem er und zehn weit­ere Mitar­beit­er ger­ade tüfteln, ist ein Werk­er-Assis­ten­zsys­tem. Es soll Mon­tagetätigkeit­en erle­ichtern, indem es mit Hil­fe von Aug­ment­ed Real­i­ty den Mon­teur über die näch­sten Schritte informiert und den besten Weg dor­thin. „Damit soll der Werk­er unter­stützt und die Qual­ität beim Pro­dukt verbessert wer­den“, sagt Staufen­biel. Noch ist nicht klar, wie das Assis­ten­zsys­tem umge­set­zt wird, ob mit ein­er 3D-Brille oder über ein Dis­playsys­tem. Aber dafür wird das Sys­tem im Rah­men eines Forschung­spro­jek­ts entwick­elt, in dessen Rah­men diese Entschei­dun­gen vor­ab genau unter­sucht werden.

Engage­ment in Forschung­spro­jek­ten fördert Zugang zu etablierten Partnern

Es ist nicht so ein­fach, den Zuschlag für die Teil­nahme an einem Forschung­spro­jekt zu erlan­gen“, räumt Staufen­biel ein. „Aber es lohnt sich, wenn wir gemein­sam mit etablierten Akteuren in einem Kon­sor­tium sitzen und unsere Kom­pe­tenz beweisen kön­nen.“ Ger­ade bei den Assis­ten­zsys­te­men spielt auch die Akzep­tanz der Men­schen, die sie unter­stützen sollen, eine wichtige Rolle. Unter­suchun­gen dazu gehören in jedes Pro­jekt dieses Bereichs.

Ein weit­eres pro­bates Mit­tel, Öffentlichkeit herzustellen und sich ins Gespräch zu brin­gen, ist die Teil­nahme an Messen. Das pro­duzierende Gewerbe ist ein wichtiger Ziel­markt für Gestalt Robot­ics. Um ihren Bekan­ntheits­grad in diesem Umfeld zu erhöhen, beteiligt sich das Unternehmen an der EMO Han­nover 2019. „Wir wollen ins­beson­dere indus­trielle Kon­tak­te zu Entwick­lungs- und Forschungsleit­ern größer­er pro­duzieren­der Unternehmen her­stellen und die Strate­gie poten­zieller Nutzer unser­er Soft­ware ver­ste­hen ler­nen“, begrün­det Staufen­biel die Anmel­dung zur EMO Han­nover. Erfahrun­gen mit Mes­seteil­nah­men beste­hen bereits.

Gestalt Robot­ics wurde 2016 gegrün­det von einem Raketenin­ge­nieur, einem Robot­er­fach­mann und einem Vision-Experten. Die Ursprungsidee bestand in der Soft­wa­reen­twick­lung für mecha­tro­n­is­che Sys­teme. Dann kam die Robotik hinzu, gespickt mit Kam­eras und Bilderken­nung. „Gestalt beze­ich­net ja die äußere Form, den Umriss oder die Erschei­n­ung. Da wir uns viel mit Wahrnehmung beschäfti­gen, erschien uns dieser Name passend“, erläutert Staufenbiel.

Das Unternehmen plant im laufend­en Jahr eine Ver­dop­pelung des Umsatzes. „Angesichts des gewalti­gen Bedarfs in der Indus­trie rech­nen wir damit und hof­fen natür­lich auch, dass sich diese Entwick­lung fortschreiben lässt“, ist Staufen­biel zuver­sichtlich. Die Kun­den kom­men haupt­säch­lich aus dem Auto­mo­tive-Bere­ich, sind Robotik-Anwen­der oder sind Kom­po­nen­ten­zulief­er­er, die ihre Pro­duk­tion verbessern wollen. Bei der Per­son­alen­twick­lung jeden­falls sieht er derzeit keine großen Prob­leme. „Wir sind attrak­tiv für junge Leute, weil wir bre­it aufgestellt sind und Mitar­beit­er ihre Kom­pe­ten­zen in unter­schiedlichen Pro­jek­ten weit­er auf- und aus­bauen kön­nen“, sagt Grün­der Staufenbiel.

Autor: Sylke Beck­er, Zeichen: 3709 mit Leerzeichen

Kategorien: 2019, September