Die Zukunft ist cyberphysikalisch – METAV 2020 und VDMA-Forum Spanntechnik: Innovationen dank digitaler Transformation

Frank­furt am Main, den 20. Jan­u­ar 2020 — Eben­so wie viele erfol­gre­iche TV-Serien lebt auch die Indus­trie von Inno­va­tio­nen, die auf den Erfol­gen eines Vorgängers auf­bauen. Das bet­rifft in beson­derem Maße die Span­n­mit­telin­dus­trie, deren Pro­duk­te sich zu cyber­physikalis­chen Betrieb­smit­teln wan­deln. Über den aktuellen Stand der Tech­nik und die neuen Mega­trends kön­nen sich Besuch­er auf der METAV 2020 in den Düs­sel­dor­fer Messe­hallen und auf dem VDMA-Forum Span­ntech­nik am 11. März 2020 in Halle 1 informieren.

Megatrends im Visier: Zu den smarten Spannmitteln auf der METAV 2020 zählen auch Leichtbauprodukte wie der manuelle Spannstock MANOK aus Carbon. Foto: Hainbuch
Mega­trends im Visi­er: Zu den smarten Span­n­mit­teln auf der METAV 2020 zählen auch Leicht­baupro­duk­te wie der manuelle Spann­stock MANOK aus Car­bon. Foto: Hainbuch

Gläserne Pro­duk­tion als Ziel

Zwei Wege geht die Hel­mut Diebold GmbH & Co. Goldring-Werkzeug­fab­rik aus Jungin­gen auf der METAV 2020 in Düs­sel­dorf. Zum einen will das Unternehmen aktuelle Inno­va­tio­nen wie die Schrumpftech­nik, mod­u­lare Auf­nah­men oder das Ultra­jet-Kraftspan­n­fut­ter vorstellen. Zum anderen dient die Messe dem Unternehmen als Forum für Weit­er­en­twick­lung. „Wir sind aktuell mit Indus­trie 4.0 auf dem Gebi­et Dig­i­tal­isierung sehr aktiv“, berichtet Prokuristin Mar­ti­na Diebold. „Einen ersten Vorgeschmack gibt es dazu bere­its auf der METAV 2020 zu sehen.“

Die Nach­frage nach dig­i­tal­en Lösun­gen habe in den ver­gan­genen Jahren deut­lich zugenom­men. So ließe sich der Bear­beitung­sprozess mit ein­er gläser­nen Pro­duk­tion, bei der jed­er den Stan­dort eines Werk­stücks ken­nt, bess­er hand­haben. „Die Dig­i­tal­isierung macht müh­sames Suchen über­flüs­sig“, nen­nt Diebold einen wesentlichen Vorteil. „Auf diese Weise lassen sich län­gere Maschi­nen­still­stände ele­gant vermeiden.“

Dezen­tral­isierte Intelligenz

Diese Entwick­lung gehe ein­her mit ein­er Dezen­tral­isierung, bei der die Intel­li­genz direkt an der Mas­chine gefragt ist. So würde sich auch die Span­ntech­nik weit­er­en­twick­eln zu cyber­physikalis­chen Betrieb­smit­teln. Ein Prozess, den auch der OPC UA-Stan­dard und die darauf basierende uni­verselle Schnittstelle umati des VDW (Vere­ins Deutsch­er Werkzeug­maschi­nen­fab­riken) beflügeln.

Im Kom­men ist bei den Süd­deutschen außer­dem das Baukas­ten­prinzip: Im Mit­telpunkt ste­ht eine zen­trale Grun­dauf­nahme, die sich mit ver­schiede­nen Auf­sätzen zu indi­vidu­ellen Span­n­mit­teln kom­binieren lässt. Für das Sys­tem spreche der zweit­eilige Auf­bau, der für Schwingungsar­mut sorgt und so die Qual­ität der Zerspanung erhöht. Diebold: „Nur mit der­ar­ti­gen Inno­va­tio­nen wer­den wir uns auch bei einem Wirtschaftsab­schwung behaupten können.“

Die dig­i­tale Trans­for­ma­tion ist noch längst nicht ausgereizt

Die zunehmende Dig­i­tal­isierung der Span­nvor­rich­tun­gen ist auch ein wichtiges The­ma bei der Hain­buch GmbH aus Mar­bach bei Lud­wigs­burg: Dieser Trend spiegelt sich aktuell in ein­er smarten Pro­duk­t­palette, die von stan­dar­d­isierten Schnell­wech­sel-Schnittstellen, Plug-and-play-Spannkraftmess­geräten mit inte­gri­ert­er Soft­ware bis zum intel­li­gen­ten Spannsys­tem reicht. „Die Felder der dig­i­tal­en Trans­for­ma­tion sind noch längst nicht alle aus­gereizt“, blickt Kon­struk­tion­sleit­er Alfred Hillinger in die Zukun­ft. „Es ist für mich ganz klar, dass Indus­trie 4.0 noch mehr Fahrt aufnehmen wird.“ Und das zeige sich auch in den Exponat­en, die Hain­buch im März auf der METAV 2020 vorstellen wird.

Die kom­plette The­men-Band­bre­ite behan­delt das Forum Span­ntech­nik der VDMA Präzi­sion­swerkzeuge: Unter der Mod­er­a­tion von Peter Tausend (WTE Präzi­sion­swerkzeug GmbH) und Philipp Ehrhardt (Römheld GmbH) geht es in sechs Vorträ­gen um „Span­ntech­nik – Lösun­gen für Mega­trends“. Behan­delt wer­den z.B. die Fra­gen, ob hochqual­i­ta­tive Werkzeugspan­ntech­nik Kosten verur­sacht oder sie bee­in­flusst (Haimer GmbH), und wie sich Nullpunk­tspan­ntech­nik beim 3D-Druck ein­set­zen lässt (Andreas Maier GmbH).

IFW-Chef Denke­na: Trifft Ver­gan­gen­heit die Zukunft?

Das Zusam­men­spiel mit Sen­sorik und Elek­tron­ik spielt – mit Blick auf die dig­i­tale Trans­for­ma­tion – gle­ich mehrmals an diesem Mittwochvor­mit­tag eine Rolle: etwa beim fein­füh­li­gen, intel­li­gen­ten Werkzeughal­ter der Heuchel­heimer Schunk GmbH, bei den intel­li­gen­ten und seri­al­isierten Werkzeugsys­te­men für die ver­net­zte Fer­ti­gung von Mor­gen (Mapal Dr. Kress) oder der Verbesserung der Pro­duk­tqual­ität durch sen­sorische Prozesskon­trolle (Römheld GmbH). Mit Blick auf diese Beispiele für Met­all­bear­beitung und Indus­trie 4.0 fragt Prof. Berend Denke­na, Leit­er des Insti­tuts für Fer­ti­gung­stech­nik und Werkzeug­maschi­nen (IFW) der Leib­niz Uni­ver­sität Han­nover und Vizepräsi­dent der WGP (Wis­senschaftlichen Gesellschaft für Pro­duk­tion­stech­nik), auf dem VDMA-Forum Span­ntech­nik pro­voka­tiv: „Met­all­bear­beitung trifft Indus­trie 4.0 –Ver­gan­gen­heit trifft Zukunft?“

Was: VDMA-Forum Spanntechnik
Wann: 11. März 2020, 09.30 bis 13.30 Uhr
Wo: Messe Düs­sel­dorf, Ein­gang Süd, Halle 1 (1. OG, Raum 15), Stock­umer Kirch­straße, 40474 Düsseldorf
Anmel­dung bis 23. Feb­ru­ar unter www.pwz.vdma.org

(Umfang: rund 4.400 Z. inkl. Leerz.)
Autor: Niko­laus Fecht im Auf­trag des VDMA Präzisionswerkzeuge

Kategorien: 2020, Februar