Der neue Treffpunkt für die Schleiftechnikbranche
Der Countdown läuft: Nur noch eine Woche, dann beginnt die GrindingHub! Wir freuen uns schon sehr auf ein persönliches Wiedersehen in Stuttgart. Damit auch Sie die aktuellen Trends, spannende Innovationen und Produktneuheiten vor Ort erleben können, laden wir Sie mit einem exklusiven Aktions-Code ganz herzlich nach Stuttgart ein.
Und sollten Sie eines der Live-Angebote vor Ort verpassen, bieten unsere digitalen Formate Ihnen die ideale Ergänzung. Schließlich haben wir die GrindingHub von Anfang an proaktiv mit einem Hybridkonzept geplant. Auf diese Weise wollen wir für alle Besucherinnen und Besucher das perfekte Messeerlebnis möglich machen.
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Über 370 Aussteller aus 23 Ländern werden Ihnen in drei ausgebuchten Hallen innovative Lösungen, Produkte und Technologien präsentieren – das dürfen Schleifexperten und ‑expertinnen sich nicht entgehen lassen! Damit auch Sie den Weg zu uns nach Stuttgart finden, stellen wir Ihnen einen exklusiven Aktions-Code zur Verfügung: Nutzen Sie ganz einfach das Stichwort „GrindingHub2022NL“ und lösen Sie Ihren Gutschein auf www.grindinghub.de/aktionscode ein. Schnell registrieren!
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Connect Real & Digital: Hybridkonzept ergänzt Präsenzmesse
Neben der Fachmesse vor Ort bieten die digitalen Angebote der GrindingHub die ideale Ergänzung. Denn die fortschreitende Digitalisierung und die damit einhergehende verstärkte Nutzung digitaler Tools haben Aussteller genauso wie Besucherinnen und Besucher längst erreicht. Mit unserem hybriden Konzept möchten wir die Attraktivität und den Nutzen der Präsenzmesse für die Branche optimieren. Es erwarten Sie zahlreiche Highlights – vom GrindingHub Forum über Ausstellervideos bis hin zu virtuellen Unternehmensprofilen und natürlich den Web-Sessions. Und falls Sie eines unserer kostenlosen Live-Angebote verpassen, stehen Ihnen die Aufzeichnungen in unserer Mediathek auf www.grindinghub-digital.de jederzeit zur Verfügung.
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Deutsche Schleiftechnik trotzt zu Jahresbeginn den globalen Herausforderungen
Im ersten Quartal 2022 stieg der Auftragseingang der deutschen Schleiftechnikindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48 Prozent. Dabei legten die Bestellungen aus dem Inland um 71 Prozent zu. Die Auslandsorders notierten 43 Prozent über Vorjahr. Auch die Umsätze konnten sich trotz der Engpasssituation sehr gut behaupten: Die ersten drei Monate des Jahres standen für einen kräftigen Anstieg von 34 Prozent gegenüber Vorjahr.
„Der Jahresauftakt verlief in der Schleiftechnikindustrie sehr erfreulich. Die Folgen des Russland-Ukraine-Kriegs sind in unseren aktuellen Zahlen zur Schleiftechnik noch nicht sichtbar“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main. Ohnehin nehmen die beiden Märkte nur 3 Prozent der deutschen Exporte von Schleif‑, Hon- und Läppmaschinen auf, die im vergangenen Jahr insgesamt rund 654 Mio. Euro betrugen.
Dass sich diese Entwicklung auch umkehren könnte, zeigen die Bestellungen aus dem Euro-Raum am aktuellen Rand: Für März musste die Branche ein kräftiges Minus von 49 Prozent verbuchen. Im Umsatz standen fast 36 Prozent Minus. Lieferengpässe sowie die Folgen des Kriegs in der Ukraine und die Nachwehen der Corona-Pandemie heißen die Herausforderungen.
„Die Wirtschaft ist zurzeit einem enormen Druck ausgesetzt: Nach der coronabedingten Krise verschärft nun die Zero-Covid-Politik Chinas die Lieferengpässe. Derzeit gibt es überhaupt keine Anzeichen für Entspannung. Umso wichtiger ist es für die Firmen jetzt Präsenz zu zeigen, neue Kontakte aufzubauen und bestehende Netzwerke zu pflegen – all das werden unsere Aussteller auf der GrindingHub tun können“, stellte Schäfer fest. In rund zwei Wochen feiert die neue Fachmesse für Schleiftechnik in Stuttgart ihre Premiere. Drei Hallen sind inzwischen mit mehr als 370 Ausstellern aus insgesamt 23 Ländern und fast 18.000 m² Nettoausstellungsfläche ausgebucht.
Autor: Tobias Beckmann, Online-Redakteur, VDW
GrindingHub ist ausgebucht
Auch die wenigen, letzten noch freien Quadratmeter sind nunmehr, rund zwei Wochen vor Beginn der GrindingHub vergeben. Vom 17. bis 20. Mai gehen mehr als 370 Aussteller aus 23 Ländern auf fast 18.000 m² Nettoausstellungsfläche in drei Hallen an den Start.
Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des GrindingHub-Veranstalters VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), freut sich über die guten Zahlen. „Das Ergebnis ist eine sehr positive Nachricht für alle Besucher, denn der hohe Zuspruch bietet die beste Voraussetzung dafür, dass die Schleiftechnik ganzheitlich mit allen wichtigen Aspekten durch zahlreiche namhafte Anbieter in Stuttgart abgebildet wird. Uns als Veranstalter bestätigt es außerdem, dass wir ein nachvollziehbares und schlüssiges Konzept auf den Weg gebracht haben.“
Der VDW, die Messe Stuttgart und der Schweizer Verband Swissmem punkten insbesondere auch mit ihrer tiefgreifenden Kenntnis der Branche, der technischen Trends und nicht zuletzt der wichtigen internationalen Akteure. Dadurch ist es gelungen, Highlight-Themen auf mehreren Sonderständen in den Mittelpunkt zu rücken.
GrindingSolutionParks zeigen Forschung und Praxis Hand in Hand
Im Rahmen von zwei Sonderständen mit dem Titel GrindingSolutionParks zeigen prominente Institute und Unternehmen ihre Sonderthemen. Zu den Ausstellern des GrindingSolutionParks Wissenschaft in Halle 10, Stand 10D10, gehören das Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz Universität Hannover, das Institut für Maschinenelemente (IMA) der Universität Stuttgart, die Inspire AG aus Zürich, das Institut für Spanende Fertigung (ISF) der Technische Universität Dortmund, das Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien (IWT) aus Bremen und das Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen. Robert Zmich, wissenschaftlicher Mitarbeiter des IWT, freut sich bereits auf die Teilnahme seines Instituts: „Der ständige Kontakt mit anderen Forschungsinstituten und vor allem Industriepartnern ist für das Leibniz-IWT extrem wichtig, weil damit neue Forschungsfelder erschlossen werden können auf Grundlageaktueller Problemstellungen in der Industrie. Auf der GrindingHub kann ein solcher persönlicher Austausch endlich wieder stattfinden.“
Ergänzt werden die Forschungstehmen durch den GrindingSolutionsPark Industry in Halle 7, Stand 7C40. Hier geht es um anwenderbezogene Lösungen. „Wir nehmen mit unserer neuen Wuchtmaschine für das Wuchten von Schleifscheiben in Werkzeugschleifmaschinen teil. Sie wurde entwickelt, um in der Wuchtgenauigkeit den nächsten Qualitätsschritt zu gehen. Wir freuen uns sehr, dass wieder persönliche Gespräche stattfinden werden und vor allem, dass man sich wieder vernetzen kann“, betont Herrmann Diebold, CEO der Helmut Diebold GmbH & Co., Jungingen. Neben ihm werden drei weitere Unternehmen auf dem Sonderstand vertreten sein und Themen entlang der gesamten Prozesskette präsentieren: Grinding Technology Srl aus Cassine (Italien), Hermle Schleiftechnologie GmbH Deilingen-Delkhofen und Zollern GmbH & Co. KG aus Herbertingen.
StartupHub als Anlaufstelle für junge Unternehmen
Das StartupHub schließlich bietet sechs jungen, innovativen Unternehmen die Chance, auf der GrindingHub ihre Ideen und Produkte zu zeigen. Im Fokus stehen vor allem unterschiedliche Softwarelösungen, aber auch Rund- und Unrundschleifmaschinen. Markus Westermeier, Mitbegründer und CEO von Spanflug Technologies GmbH aus München, sagt: „Wir freuen uns sehr auf der GrindingHub erstmalig die neueste Version unserer Kalkulations-Software für Fertigungsbetriebe zu präsentieren, mit der auch die Schleifbearbeitung von Dreh- und Frästeilen automatisiert kalkuliert werden kann.“ Auf dem StartupHub mit dabei sind außerdem Rimon Technologies GmbH aus Freienbach (Schweiz), G‑Elements GmbH aus Wallisellen (Schweiz), AtlasVR aus Zürich (Schweiz), Oculavis aus Aachen und ultraTEC Anlagentechnik Münz GmbH aus Laupheim.
Die Weltsprache des Maschinenbaus live erleben mit umati
Auch umati wird die Gelegenheit nutzen und bei der Premiere der GrindingHub die Vorteile einer Weltsprache des Maschinenbaus zeigen. Mit einem eigenen Stand in Halle 9/Stand 9D46 ist die gemeinsame Konnektivitätsinitiative von VDW und VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) auf der Fachmesse vertreten. Dr. Alexander Broos, Leiter Technik und Forschung im VDW: „Wir sind voller Vorfreude, den Menschen endlich wieder live und vor Ort den Nutzen offener, standardisierter Schnittstellen auf Grundlage von OPC UA präsentieren zu können. Die Marke umati lebt vom Kontakt alter und neuer Partner, dem Austausch untereinander und dem Ausbau eines starken Netzwerks. Mehr erfahren können Besucherinnen und Besucher regelmäßig dank des bewährten Formats ‚Meet the Expert‘.“ Unterstützt wird das Team am Gemeinschaftsstand durch den Projektpartner Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) der Universität Stuttgart sowie durch den langjährigen umati-Partner Orchestra Srl aus Turin (Italien).
„Unsere Aussteller stehen in den Startlöchern und scharren bildlich gesprochen mit den Hufen“, fasst Wilfried Schäfer vom VDW die Stimmung vor Messeeröffnung zusammen. „Alle Gespräche zeigen immer wieder, dass die Vorfreude auf das persönliche Treffen und das Netzwerken unbändig groß sind. Viele Aussteller haben auch während der Corona-Pandemie hart daran gearbeitet, ihre Produkte weiterzuentwickeln und wollen sie nun endlich ihren Kunden live präsentieren.“
Weitere Informationen finden Sie unter: GrindingHub ist ausgebucht.
Geniale Idee trifft fachkundiges Publikum — GrindingHub präsentiert innovative junge Unternehmen im Start-up Hub
Zwei Jahre Pandemie, zwei Jahre ohne Messe – Iris Münz, Geschäftsführerin der ultraTec Anlagentechnik Münz ist die Vorfreude auf die GrindingHub in Stuttgart (17. bis 20. Mai 2022) deutlich anzumerken: „Wir hatten im Oktober 2019 gerade unseren Prototypen am Start, dann kam Corona“, erzählt sie. „Jetzt können wir es wirklich kaum erwarten, unsere Ultraschall-Entgratungsanlage einem breiten fachkundigen Publikum vorzuführen.“
Das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Laupheim beteiligt sich am Gemeinschaftsstand Start-up Hub und nutzt damit ein Angebot, mit dem GrindingHub-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) jungen Unternehmen den Markteinstieg erleichtern möchte.
Gründerszene nach Pandemie-Delle im Aufwind
Gerade für Start-ups haben Messen eine besondere Bedeutung, um neue Kunden zu treffen und eine starke, zuverlässige Marke aufzubauen, stellt der VDW in seiner Messeankündigung fest. Die neue Fachmesse GrindingHub kommt zum richtigen Zeitpunkt. Die Stimmung in der Szene ist gut, bestätigt auch Marvin Kaes, Leiter des RWTH Innovation Entrepreneurship Centers. Es gebe derzeit viele interessierte Investoren und offensichtlich auch viel Kapital im Markt. Der Deutscher Startup Monitor (DSM) des Startup Verbands, Berlin, zeigt, dass sich das Geschäftsklima für junge Unternehmen nach der Corona-Pandemie deutlich erholt hat und wieder auf Vorkrisenniveau liegt. Allein im vergangenen Jahr wurden für Deutschland 2.013 Start-ups ausgewiesen. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Unternehmen, die kurz vor der Pandemie gegründet wurden, auch schwierige Zeiten überbrücken mussten. Statistisch werden rund zwei Drittel aller Neugründungen aus eigener Kraft und eigenfinanziert auf den Weg gebracht. Und wo es keine Referenzumsätze der Vorjahre gab, waren Corona-Hilfen keine Option.
Ultraschall-Entgraten: effizient und ressourcenschonend
Das galt auch für das Unternehmen, das Iris Münz gemeinsam mit Ehemann Dieter 2019 gegründet hat. Und dabei hatte alles so gut begonnen: Die ursprüngliche Idee für die Ultraschall-Entgratungsanlage stammt aus einem Projekt, mit dem sich Münz-Sohn Jonas gemeinsam mit einem Freund erfolgreich bei „Jugend forscht“ bewarb. Drei Tage bevor der Junior die höchste Auszeichnung, den „Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit“ entgegennahm, wurde die Firma ultraTec Anlagentechnik Münz GmbH gegründet. Dieter Münz, Produktionstechniker und Wirtschaftsingenieur, hatte die beiden Jungforscher gecoacht. Es war ihm danach ein besonderes Anliegen, das Verfahren zur Marktreife zu entwickeln und gleichzeitig zu verhindern, dass es „in irgendeiner Schublade verschwindet“. Das neuartige und hoch innovative Ultraschall-Entgratungsverfahren hat sich das Unternehmen durch zwei bereits erteilte Patente geschützt.
Angeregt durch den Ultraschall-Generator, schwingt die Sonotrode im Prozesswasserbecken 20.000-mal in der Sekunde über 0,1 mm vor und zurück, erläutert Iris Münz. Führt man die zu entgratenden Kanten und Bohrungen eines Bauteils in einem definierten Winkel entlang der Sonotrodenspitze, werden die Grate aufgeschwungen und prozesssicher abgetragen. Das Besondere an dem Verfahren ist, so Münz, dass es nahezu materialunabhängig ist und sich auch sensible Oberflächen, komplexe Geometrien, Mikrobauteile oder scharfe Kanten in dem validierbaren Prozess automatisiert bearbeiten lassen. Die mechanisch-technischen Eigenschaften werden nicht verändert. Auch unter Umweltaspekten kann das Ultraschall-Verfahren punkten: Es begnügt sich laut Iris Münz mit ressourcenschonenden 5 Prozent des Energieverbrauchs gegenüber dem thermischen Entgraten oder Hochdruckwasserstrahlentgraten. Das Prozesswasser lasse sich problemlos entsorgen, da keine entsorgungspflichtigen Chemikalien beigefügt und die abgelösten Grate ausgefiltert werden.
Rundschleifen auf den Kopf gestellt
Das Thema Ressourceneffizienz steht auch bei der Firma G‑Elements GmbH aus Wallisellen, Schweiz, ganz oben auf der Agenda. Gegründet wurde das Unternehmen 2016 von den beiden Maschinenbauern Florian Hänni und Thomas Sigrist, die das Konzept der Rundschleifmaschine einfach mal — im besten Sinne — auf den Kopf stellten. Nach der Philosophie Pure Grinding wurde eine Rundschleifmaschine von Peripherie-Geräten befreit und an der X‑Achse aufgestellt. Mit dem neuen Achskonzept macht sich die Maschine einerseits die Schwerkraft zu Nutze, um hochpräzise und mit Toleranzen von bis zu ± 2 µm zu schleifen. Zum anderen begnügt sie sich mit einer Grundfläche, die gerade mal den Maßen einer Europalette entspricht. Die leichten 440 kg Gewicht lassen sich auf drei Rollen bewegen. „Wir fahren die Maschine zu den Aufträgen, nicht umgekehrt“, sagt Global Sales Director Helmut Gaisberger. Inbetriebnahme und Umrüsten sollen so wenig Zeit wie möglich in Anspruch nehmen. Kaum eine Stunde benötige man von der Anlieferung bis zum ersten Span, heißt es, zumal die Bedienung „super-einfach“ sei. Die Videoanleitung erleichtert das Vorgehen. Schon aus diesem Grund sei die Maschine ideal für Lehrwerkstätten, Prototypenbau und Null-Serien geeignet oder „einfach für alle“, so Gaisberger, „die vom häufigen Umrüsten genervt sind“.
Die Novität begnügt sich mit einer 230 V Haushaltssteckdose als Stromquelle und verbrauche nicht mehr Energie als eine Kaffeemaschine. Zur Wirtschaftlichkeit der Maschine trage die serienmäßige Ausstattung bei, zu der etwa Körperschalleinrichtung, eine frei verfügbare Software, die frei programmierbare Spindeldrehzahl sowie zwei Messkanäle für Tesa-Taster zählen. Auch der Offline-Programmierplatz ist im Lieferumfang enthalten. Die Steuerung wurde selbst entwickelt. Zudem ist die Maschine auf Automation und Vernetzung vorbereitet.
Aus der Forschung in den Markt
In Deutschland hat nahezu jede zweite Neugründung einen ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund. Laut DSM stammt zudem jede vierte Unternehmensgründung (26 Prozent) aus dem Bereich Forschung/Hochschule. Das spiegelt sich auch auf der Start-up-Area der GrindingHub wider. Während die Fraunhofer-Gesellschaften von einem „integralen Bestandteil eigener Verwertungsaktivitäten“ sprechen, sieht das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hier vor allem den Ursprung besonderer Hoffnungsträger. Von Spin-offs erwartet man schnelles Wachstum, positive Beiträge zum Strukturwandel, starke Impulse beim Technologietransfer und die Schaffung von Arbeitsplätzen.
In dieses Muster passt die Firma oculavis, 2016 aus der Fraunhofer-Gesellschaft und der RWTH Aachen hervorgegangen und ebenfalls im Start-up Hub präsent. Ihre Mission: Abläufe in Kundenservice, Wartung und Instandhaltung zu transformieren. Auf der GrindingHub stellen die Aachener ihre modulare Augmented Reality-Plattform oculavis Share vor, die das Ziel verfolgt , „technisches Wissen an jeden Ort der Welt zu bringen“, wie Marketingleiter Daniel Mirbach betont. oculavis räumte bislang nicht weniger als 18 Awards ab und gewann den Gründerpreis NRW. Von der Corona-Pandemie dürfte das Unternehmen, das inzwischen knapp 70 Mitarbeiter beschäftigt, erheblich profitiert haben.
„Mit unserer Softwareplattform gestalten wir Serviceprozesse an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine neu“, erläutert Mirbach, „indem wir die Verfügbarkeit von technischen Informationen und maschinenrelevantes Expertenwissen mit Augmented Reality beschleunigen.“ Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, aber auch nach den Erfahrungen der Pandemie nehmen immer mehr Unternehmen davon Abstand, teure Servicetechnikerinnen und ‑techniker auf lange Reisen zu Kunden etwa nach Indien oder Australien zu schicken. Es wird zunehmend nach digitalen Lösungen gesucht, um hohe Servicequalität bei gleichzeitig hoher Maschinenverfügbarkeit sicherzustellen. Im Start-up Hub der GrindingHub widmen sich gleich drei junge Unternehmen dem Themenkomplex digitaler Services. Neben oculavis sind auch die Schweizer Unternehmen Rimon Technologies, ein Spin-off der ETH Zürich, und AtlasVR mit Software für Produktion und Produktionsplanung präsent. Sie bieten zudem Lösungen im Bereich Virtual Reality und Augmented Reality.
Smart Services bringen Start-ups und Schleifer zusammen
Mit der modularen Augmented Reality-Plattform oculavis Share lassen sich diverse Smart Services realisieren, darunter etwa Remote-Abnahmen, Inbetriebnahmen, Trainings und Störungsbeseitigungen. Über Smartphones, Tablets oder auch Datenbrillen sorgt die Plattform dafür, dass Mitarbeitende vor Ort virtuell geführt und angeleitet werden, ob nun eine neue Anlage eingerichtet, die Zugkraft einer Spindel überprüft oder ein defektes Bauteil im Inneren einer Maschine ausgetauscht werden soll. Für standardisierte Tätigkeiten wie Instandhaltungs‑, Wartungs- und Reparaturaufgaben können digitale Workflows mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen genutzt werden. Verschlüsselungstechnologien und Berechtigungsmanagement sorgen für die notwendige Datensicherheit.
Besonders wichtig sei es, so Daniel Mirbach, den Servicefall mit Sreenshots und Videoaufzeichnungen technisch dokumentieren zu können. Die White Label Option lässt zudem ein individuelles Corporate Branding zu. „Der Anlagenhersteller wird zum Anbieter seiner eigenen Remote Service-Plattform“, sagt Mirbach, „was dann auch spannend mit Blick auf neue Geschäftsmodelle im Service ist.“ Ein Beispiel dafür finden Besucherinnen und Besucher der GrindingHub am Stand der Vollmer Werke, Biberach. Der international agierende Maschinen- und Anlagenbauer ermöglicht dort Einblicke in seine neuen digitalen Services wie Visual Support, das als Abo-Modell mit Hilfe des oculavis Systems realisiert wurde.
Auf der GrindingHub als internationaler Treffpunkt für die Schleiftechnik-Branche bietet der Start-up Hub beste Anknüpfungspunkte für Zukunftstechnologien und datengetriebene Prozesse oder Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0 und Internet of Things (IoT). Für die jungen Unternehmen haben die Kommunikationsmöglichkeiten auf der Fachmesse den größten Reiz, wie Daniel Mirbach es ganz deutlich auf den Punkt bringt: „Wir wollen die Schleifer für unsere Ideen gewinnen.“
Strategie Ausgründung
Drei Fragen an Marvin Kaes, Leiter des RWTH Innovation Entrepreneurship Centers
Auf der GrindingHub gibt es den Gemeinschaftsstand Start-up Hub, an dem auch ein Spin-off der RWTH Aachen beteiligt ist. Das dürfte kein Zufall sein. Aachen ist in der deutschen Hochschulszene Spitzenreiter bei der Zahl der Ausgründungen. Woran liegt das?
Als Gründerzentrum sind wir der Uni zwar angegliedert, genießen aber sehr viel eigenen Gestaltungsspielraum. Entsprechend unserer Vision, Europe‘s Leading Tech Incubator zu werden, haben wir eine dreistufige Strategie entwickelt. Diese beginnt mit der Mobilisierung, in der wir Studierenden über Vorlesungen, Gründerstammtische und andere Veranstaltungen die Option einer eigenen Unternehmensgründung näherbringen. In der zweiten Phase können die Studierenden dann auf uns zukommen. Wir wollen vermitteln, dass niemand mit seiner Idee allein ist und bieten daher Coachings und Workshops an, um die Teams in der ersten Zeit vor und nach ihrer Gründung bestmöglich zu unterstützen. In der dritten Phase folgt die Aufnahme in eine Community aus rund 500 Start-ups, wobei Kontakte zu Mentoren, externen Fachleuten und Investoren vermittelt werden.
Was sind die größten Hürden für angehende Gründerinnen und Gründer?
Zum einen neigen Forschende dazu, sich zu lange beim Prototyp aufzuhalten und diesen möglichst zu perfektionieren, bevor sie mögliche Kundinnen und Kunden einbeziehen. Wir versuchen, eine 80/20-Strategie zu vermitteln, die noch Luft lässt, auf Kundenwünsche einzugehen. Die zweite große Hürde besteht darin, sich ein gutes Team und ein Netzwerk aufzubauen. Ganz wichtig: Man sollte sich frühzeitig mit den Themen Go-to-Market-Strategie und Recruiting auseinandersetzen.
Wie stark hat die Gründungsbewegung unter der Corona-Pandemie gelitten?
Wir hatten 2020 eine kleine Delle, doch im Moment spüren wir ein starkes Interesse. Bei uns wird ja immer sehr viel Forschung betrieben, die auch in Patente übergeht. Die Herausforderung besteht darin, Forschende dahingehend zu motivieren und zu unterstützen, ihre Forschung dann auch in die Wirtschaft zu bringen. Aus dem RWTH Aachen-Umfeld gehen inzwischen über 100 Start-ups pro Jahr an den Start. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Zahl in diesem Jahr sogar noch steigern werden.
Autorin: Cornelia Gewiehs, freie Journalistin, Rotenburg (Wümme)
Schleiftechnik-Hersteller engagieren sich intensiv für Stuttgart als neues Drehkreuz der Branche — UGOs sorgen bei Besuchern für Aufsehen
Rund 340 namhafte Aussteller aus über 20 Ländern haben der Erstveranstaltung aus dem Stand heraus ihr Vertrauen ausgesprochen. Sie untermauern damit den Anspruch der GrindingHub, sich als internationales Drehkreuz der Branche zu etablieren. „Die Vorfreude ist groß“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des GrindingHub-Veranstalters VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main. „Nach mehr als zwei Jahren Zwangspause für die meisten Messen erwarten alle Beteiligten mit Ungeduld das persönliche Wiedersehen vor Ort“, so Schäfer weiter. „Digitale Formate haben einfach nicht die gleiche Qualität und Reichweite wie Präsenzveranstaltungen.“
Aussteller kommen mit Weltpremieren zur GrindingHub
Die Aussteller ihrerseits engagieren sich stark für die GrindingHub. „Für Anca hat die GrindingHub gefühlt schon begonnen – unser Team, unsere Kunden und Partner spüren, dass diese neue Leitmesse unsere ganze Branche weiter nach vorne bringen wird. Dem tragen wir Rechnung mit
dem vielfältigsten, innovativsten und spannendsten Messeauftritt in unserer Geschichte mit Weltpremieren, sechs Maschinen und Automationslösungen. Einen Vorgeschmack darauf gibt es bei den Web-Sessions und der Presse-Preview“, bekundet Edmund Boland, Geschäftsführer Anca Europe GmbH, Weinheim.
Oskar Olai, CEO von 3nine, Hochheim, kann es kaum erwarten: „Wir freuen uns sehr darauf, nach der langen und isolierten Zeit während der Pandemie wieder mit unseren Partnern, Händlern, Kunden und potenziellen Kunden zusammenzukommen. Die GrindingHub ist unsere erste Messe in Deutschland seit 2019 und ich weiß, dass alle meine Kollegen bei 3nine super aufgeregt sind.”
Auch Jürgen Hauger, Geschäftsführer der Vollmer Gruppe, Biberach, glaubt an die Zukunft der neuen Fachmesse für Schleiftechnik. „Den Organisatoren ist es gelungen, an einem strategisch günstigen Standort eine attraktive Messe ins Leben zu rufen, die sich nach den Bedürfnissen unserer weltweiten Kunden richtet. Wir sind davon überzeugt, dass die GrindingHub die neue Leitmesse der Schleiftechnik werden wird. Gleich fünf Weltneuheiten von Vollmer warten auf unsere Besucher bei der ersten GrindingHub im Mai 2022.“
UGO * – eine Besucherwerbekampagne, die für Aufsehen sorgt
In diesen Tagen ist auch die Besucherwerbekampagne zur GrindingHub gestartet. „UGO – Unknown Grinding Objects heißen ungewöhnliche Flugobjekte, die künftig in Stuttgart und nur in Stuttgart landen werden“, sagt VDW-Geschäftsführer Schäfer. Ähnlich wie seinerzeit die UFOs wecken sie die Neugierde. Headlines wie „UGO* positioniert Know-how in Stuttgart.“ oder „UGO* bringt’s auch digital!“ geben Aufschluss. „Wer mehr wissen will, muss unbedingt im Mai nach Stuttgart kommen“, lädt Schäfer die internationale Schleif-Community ein. Aussteller und Besucher können sich an der Challenge #ShowYourUGO beteiligen und ihr UGO in Szene setzen. „Die besten UGOs gibt es dann im Mai in Stuttgart zu bestaunen“, resümiert Schäfer abschließend.
Autor: Tobias Beckmann, VDW Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Weitere Informationen: Schleiftechnik-Hersteller engagieren sich intensiv für Stuttgart als neues Drehkreuz der Branche — UGOs sorgen bei Besuchern für Aufsehen (grindinghub.de)
GrindingHub startet mit drei Hallen in die Aufplanung
„Wir sind mit den Anmeldungen mehr als zufrieden und freuen uns über diesen großartigen Start, den die GrindingHub als neues Zentrum der Schleiftechnik schon jetzt hingelegt hat“, so Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.). „Natürlich wollen wir aber auch weiterhin allen Interessenten die Möglichkeit geben, im Mai 2022 in Stuttgart auszustellen und bleiben deshalb mit den Unternehmen auf jeden Fall im Gespräch.“
Aufplanung orientiert sich an Bedürfnissen von Ausstellern und Besuchern
Die positiven Zahlen ermöglichen den Start einer kompakten Aufplanung von drei Hallen auf dem modernen Stuttgarter Messegelände – darunter auch die 2018 eröffnete Paul Horn Halle. Mit ihrer direkten Lage am Eingang West, wo zurzeit die neue Haltestelle der Stadtbahnlinie U6 fertiggestellt wird, haben die Besucherinnen und Besucher nicht nur einen hervorragenden Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr, auch der Flughafen ist fußläufig erreichbar. „Mit dem Airport vor den Messetoren, dem direkten Anschluss an den Stuttgarter Hauptbahnhof und der unmittelbaren Lage an der Autobahn A 8 erwarten wir einen sehr hohen internationalen Zuspruch“, formuliert Gunnar Mey, Abteilungsleiter Industrie der Messe Stuttgart, den Anspruch der neuen Fachmesse. In den Hallen selbst soll eine thematisch gemischte Anordnung eine bestmögliche Verteilung garantieren. Die Aufplanung erfolgt in den kommenden Wochen im engen Dialog mit den Ausstellern, um deren konkrete Bedürfnisse und Anforderungen berücksichtigen zu können, und gilt sowohl für die zahlreichen Anmeldungen repräsentativer Standgrößen als auch kleinere Buchungen. Ein offizieller Hallenplan mit dem finalen Stand wird für Ende Januar 2022 avisiert.
Gesundheit und Sicherheit stehen im Fokus
Dabei wird selbstverständlich auch die notwendige Flexibilität, die unter Pandemiebedingungen erforderlich ist, einkalkuliert. So sind die Gänge mit einer Breite von vier Metern veranschlagt, um den notwendigen Abstand zu ermöglichen. Unter dem Label „Safe Expo“ hat die Messe Stuttgart in Abstimmung mit den Vorgaben der Behörden ein Hygienekonzept erarbeitet, das Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden aller Beteiligten rund um die Veranstaltung in den Mittelpunkt stellt. Erste Messen wie Blechexpo und Schweisstec konnten in diesem Herbst dessen Tragfähigkeit bereits erfolgreich in der Praxis unter Beweis stellen. Darüber hinaus hat die EMO Milano 2021 der metallbearbeitenden Industrie zum ersten Mal wieder im großen Stil die Möglichkeit geboten, sich auf internationaler Bühne persönlich zu treffen, und damit gezeigt: Die Branche ist zurück – sicher, aktuell und erfolgreich. „Das persönliche Miteinander und der direkte Draht zu Kunden sind für die Hersteller außerordentlich wichtig. Videokonferenzen und virtuelle Treffen können das nicht so einfach ersetzen – ich denke, das haben wir in Mailand alle ganz deutlich gespürt. Umso größer ist nun natürlich die Vorfreude auf ein Wiedersehen im Rahmen der nächsten Messen“, kommentiert Schäfer.
Aktuelle Inhalte, zeitgemäße Formate und ein Messestandort mit viel Potenzial
Die GrindingHub feiert vom 17. bis 20. Mai 2022 in Stuttgart ihre Premiere. Nicht nur mit ihrer internationalen Ausrichtung und einem zentralen, aus aller Welt bestens erreichbaren Messestandort mit viel Potenzial überzeugt sie. Ebenso bringen die Organisatoren ein globales Netzwerk an Kontakten in die Verbände aller namhaften Herstellernationen sowie jede Menge Erfahrung im Bereich der Messeorganisation mit. Das inhaltliche Angebot konzentriert sich auf die Bereiche Technologie / Prozesse, Produktivität, Automatisierung und Digitalisierung in der Schleiftechnik. Darüber hinaus sind unter dem Namen „GrindingSolutionPark“ zwei Gemeinschaftsstände geplant, die zeigen sollen, wie Wissenschaft und Industrie harmonisch ineinandergreifen können. Schon vorab, im Frühjahr 2022, beginnen die Web-Sessions der GrindingHub: Ein Konzept, das sich bereits bei der Ausrichtung der METAV digital bewährt hat und nun auch den Besucherinnen und Besuchern der neuen Fachmesse der Schleiftechnik Lust auf einen Besuch vor Ort machen und den Kontakt zu Ausstellern ermöglichen soll.
Autor: Tobias Beckmann, Online-Redakteur, VDW
Die Pressemitteilung sowie Bildmaterial finden Sie unter: GrindingHub startet mit drei Hallen in die Aufplanung
Ab 2022 GrindingHub in Stuttgart
Vom 17. bis 20. Mai 2022 findet erstmals in Stuttgart die GrindingHub statt. Sie ist die neue Fachmesse und das neue Zentrum für die Schleiftechnik. Ausgerichtet wird sie, künftig in einem Zweijahres-Turnus, vom VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, in Kooperation mit der Messe Stuttgart und in ideeller Trägerschaft des Industriesektors „Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik“ von Swissmem (Verband der Schweizer Maschinen‑, Elektro- und Metallindustrie). „Wir freuen uns sehr über den Aufschlag dieses Dreierteams“, sagt Stephan Nell, Geschäftsführer beim großen Schweizer Schleifmaschinenhersteller United Grinding Group in Bern. „Die Branche ist auf Wachstumskurs und benötigt ein internationales Messeschaufenster, das ihre Kompetenz und ihre technische Innovationskraft angemessen präsentiert. Das vorgestellte Messekonzept für die GrindingHub hat mich direkt überzeugt“, bekräftigt er.
Die neue Fachmesse für die Schleiftechnik punktet damit, dass sie international ausgerichtet ist und in Stuttgart an einem zentralen, aus aller Welt hervorragend erreichbaren Messestandort mit viel Potenzial stattfinden wird. Die Organisatoren bringen ein weltweites Netzwerk mit, sei es die Messe Stuttgart mit ihren zahlreichen Auslandvertretungen, der VDW mit seiner Erfahrung in der Organisation von EMO Hannover und METAV sowie Kontakten in die Verbände aller namhaften Herstellernationen und Swissmem mit ebenfalls großen Erfahrungen in der Organisation von Gemeinschaftsständen auf den Metallbearbeitungsmessen in aller Welt. „Die geballte Kompetenz der Organisatoren verspricht beste Voraussetzungen für den Erfolg der neuen GrindingHub“, ist Jürgen Hauger, Geschäftsführer Vertrieb bei den Vollmer Werken in Biberach, überzeugt.
Das Angebot der GrindingHub konzentriert sich auf die Bereiche Technologie / Prozesse, Produktivität, Automatisierung und Digitalisierung in der Schleiftechnik. Darüber hinaus ist geplant, spezielle Lösungen/Solutions in Sonderausstellungen zu präsentieren. „VDW und Messe Stuttgart sind in der Lage, mit tiefgehendem Branchen- und Messe-Know-how ein ganzheitliches Konzept anzubieten. Das umfasst den Vertrieb, die internationale Vermarktung über Medienarbeit, den Aufbau reichweitenstarker Kommunikationskanäle und die Einbindung internationaler Medienpartner“, skizziert Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, die Vorteile der neuen GrindingHub. Außerdem arbeiteten die beiden Partner bereits seit vielen Jahren erfolgreich und vertrauensvoll zusammen, sei es bei der AMB in Stuttgart, der AMB Iran oder der Moulding Expo, so Bleinroth. Der erste Schritt zur Internationalisierung ist bereits getan durch Einbindung von Swissmem als ideeller Träger. „Die Schweiz ist ein Big Player in der Schleiftechnik“, begründet Christoph Blättler, Secretary General Machine Tool Manufacturers bei Swissmem, sein Engagement. „Deshalb freuen wir uns sehr, beim Aufbau dieses zukunftsgerichteten Konzepts dabei zu sein, unsere Erfahrungen im weltweiten Messegeschäft einbringen und Impulse geben zu können“, bekräftigt er.
Zum Konzept gehört die Integration einer digitalen Säule in die Veranstaltung und die Ergänzung durch eine Webkonferenz in den ungeraden Jahren. „Moderne Messekonzepte müssen heute den zusätzlichen Schritt ins Netz gehen und Online-Formate anbieten, damit die Aussteller ihre internationale Reichweite erhöhen und mehr Sichtbarkeit erzeugen können“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW. In der Nutzung digitaler Formate haben Messe Stuttgart und VDW bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt. „Die IndustryArena als weiterer Partner für die Durchführung des digitalen Messeteils hat ebenfalls vielfältige Erfahrungen und bringt mit mehr als einer halben Million registrierter Nutzer aus aller Welt bereits eine große und sehr produktionsaffine Zielgruppe gleich mit“, beschreibt Schäfer einen weiteren Pluspunkt.
Alle Partner sind überzeugt, mit der GrindingHub eine Messe an den Start zu bringen, die auch für künftige Herausforderungen der Branche gerüstet ist. 23 Marktführer der Schleiftechnikindustrie haben im ersten Treffen zur Vorstellung der neuen Veranstaltung ihre Teilnahme zugesagt. Diese sind Agathon, Anca, Blaser Swisslube, Buderus Schleiftechnik, Danobat-Overbeck, DVS Group, DVS Tooling, Emag, Geibel&Hotz, Haas Schleifmaschinen, Hembrug, Isoma, Kapp-Niles, Liebherr Verzahntechnik, Naxos-Diskus, Präwema, Reishauer AG, Rollomatic, Saacke, Supfina, Tschudin, United Grinding, Vollmer.
„Das eindeutige Votum der Unternehmen, die an der Vorstellung des Konzepts teilgenommen haben, bestätigt, dass wir damit den Nerv der Branche getroffen haben“, sagt Roland Bleinroth im Anschluss. „Wir freuen uns sehr über dieses Commitment und sind überzeugt, ab 2022 aus der Branche für die Branche einen höchst attraktiven Treffpunkt für die Schleifindustrie in Stuttgart anzubieten“, fügt Wilfried Schäfer hinzu.
Weitere Informationen: www.messe-stuttgart.de/grindinghub.
Hintergrund
In Deutschland gehört die Schleiftechnik zu den Top‑4 Fertigungsverfahren innerhalb der Werkzeugmaschinenindustrie. 2020 hat die Branche Maschinen im Wert von 870 Mio. Euro produziert. Fast 80 Prozent gingen in den Export, davon etwa die Hälfte nach Europa. Die größten Absatzmärkte sind China, die USA und Frankreich. Unter den Top-Produzenten führen Deutschland, Japan und die Schweiz die Weltrangliste an. Weltweit produzierte die Schleiftechnik 2019 Maschinen im Wert von 4,9 Mrd. Euro.
Automation im Fokus
Beim Branchenereignis der Produktionstechnik METAV digital vom 23. bis zum 26. März 2021 stehen Präzisionswerkzeuge und Bearbeitungsmaschinen im Mittelpunkt. Neben den Zerspanungstechnologien bilden insbesondere Automationslösungen für die wirtschaftlichere Produktion einen weiteren Schwerpunkt. Die Automation gilt als einer der entscheidenden ‚Enabler‘ für mehr Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität und Fertigungsoptimierung. Nicht erst seit Industrie 4.0 halten Automatisierungslösungen zunehmend Einzug in Fabrikhallen und Fertigungsbetriebe. Präzisionswerkzeughersteller, Werkzeugmaschinenanbieter und zahlreiche weitere Unternehmen, Organisationen und Hochschulen mit Fertigungshintergrund nutzen seit mehr als 40 Jahren die METAV als Plattform für den Austausch unter Produktionsexperten – in diesem Jahr als echtes und interaktives 3D-Erlebnis.
Innovativ Produktionskosten senken
Das Thema Verzahnung nimmt bei der Paul Horn GmbH auf der METAV digital eine wichtige Stellung ein. Im Fokus stehen Werkzeuge sowohl zum Kegelradverzahnen als auch für das definierte Entgraten von Verzahnungen. „Weitere Neuheiten aus den Bereichen Hochvorschubfräsen, Hochglanzzerspanung, Einstechen, Profildrehen sowie Stoßen werden ebenfalls präsentiert“, kündigt Horn-Pressesprecher und Leiter Kommunikation Christian Thiele an.
Robotik, Automation und Digitalisierung nehmen immer mehr zu, ergänzen in vielen Bereichen sinnvoll und lassen Standortnachteile im Vergleich zu Niedriglohnländern schrumpfen. „Horn hat in enger Zusammenarbeit mit der Kistler Gruppe eine weltweit einzigartige Lösung zur Echtzeit-Werkzeugüberwachung weiterentwickelt: Das innovative PTS-System eignet sich besonders für den Einsatz bei Drehbearbeitungen“, erläutert Thiele. „Hier sind alternative Messmethoden aufgrund der geringen Abweichungen unergiebig.“ Die Lösung erfordert keinen Eingriff in die CNC-Steuerung. Der Einsatz erfolgt maschinenunabhängig und benötigt nur wenig Platz in der Maschine. Mit dem Einsatz des PTS sinken die Produktionskosten, die Fertigungskapazitäten steigen.
Automation bei Werkzeugmaschinen
„Digitalisierung der Werkzeugmaschinen ist in aller Munde – wir gestalten es immer besser, unkomplizierter und zugänglicher für die Anwender“, berichtet Dr. Stefan Hansch, CEO der Emco GmbH. Ein gelungenes Beispiel dafür ist die Firma Evva, Hersteller hochwertiger Schließsysteme, für die Emco mit einer Fräsmaschine die Digitalisierung der Produktion mit vorantrieb. Die Anforderungen an das neue Fertigungssystem waren sowohl eine hohe Flexibilität für die produktive Sonderfertigung als auch die Möglichkeit, Serienteile effizient zu produzieren. Zentrale Elemente bei diesem Projekt waren neben der Werkzeugmaschine auch die flexible Software-Plattform Emconnect und ein Komplettautomatisierungspaket.
Aktuell hat Emco die erfolgreiche MMV-Serie erweitert. Die 5‑Achs-Fahrständer-Bearbeitungszentren (BAZ) gibt es mit vergrößerten Verfahrwegen (X= 4200 / 5200 / 6200 mm) und decken damit die gesteigerte Nachfrage in diesem Bereich ab. Die Anlagen lassen sich für die Komplettbearbeitung großer und schwerer Teile in einer Aufspannung einsetzen – für Werkstücke bis zu 8.000 kg. Ein weiteres Highlight sind die Automatisierungsmöglichkeiten bei den Universal-BAZ der Umill-Serie. Individuelle Lösungen sind für einige Bearbeitungsmaschinen in fast allen Varianten möglich und kundenspezifisch umsetzbar: zur Optimierung der Produktivität beispielsweise ein zweistöckiger Linear-Palettenspeicher. Oder die effizienten und flexibel anpassbaren Automationslösungen für die kleineren Umill-Modelle, die mit kompakten Abmessungen, kurzen Einricht- und Rüstzeiten sowie einfacher Bedienung punkten. Diese Lösungen gibt es auch für die Drehmaschinen von Emco.
„Die METAV digital bietet uns in dieser herausfordernden Zeit eine sichere Plattform für den Austausch mit Interessenten und Kunden“, weiß der CEO des österreichischen Werkzeugmaschinen-herstellers aus Hallein zu schätzen. „Das ersetzt den direkten Kontakt natürlich nicht, ist aber in dieser Zeit eine ausgezeichnete Alternative, die wir gerne nutzen.“
Weltneuheiten auf der METAV digital
„Auf der diesjährigen METAV stellen wir Weltneuheiten aus unserer neuen Neologiq-Kampagne vor“, gibt Erich Timons, CTO / Technischer Leiter und Mitglied der Geschäftsleitung beim Werkzeugspezialisten Iscar Germany GmbH in Ettlingen, bereits erste Einblicke. „Diese umfassen sowohl den Bereich Drehen und Stechen als auch Bohren und Fräsen. Darüber hinaus gibt es innovative digitale Tools zu entdecken.“. Ganz allgemein sind Werkzeuge mit extrem hoher Produktivität verfügbar. Dies umfasst im Speziellen auch Tools mit Sensorik. „Iscar hat Werkzeuge entwickelt, die ohne Rüstzeiten auskommen. Des Weiteren bieten wir Werkzeuge in allen Produktbereichen an, die sich bestens zur High Performance Cutting-Bearbeitung eignen“, geht Timons weiter ins Detail. Und wie sieht die derzeitige Entwicklung mit Blick in die Zukunft aus? „Aktuell haben viele Unternehmen mit kleiner gewordenen Losgrößen zu kämpfen. Dadurch rücken Themen wie Maschinenrüstzeiten immer mehr in den Fokus.“
Modulare Robotik für flexible Lösungen
„Die Bedeutung integrativer Lösungen mit durchgängiger Konnektivität und weitgehender Automatisierung sind für die produzieren Unternehmen unter den Corona-Bedingungen noch einmal wichtiger geworden“, führt Prof. Dirk Biermann von der TU Dortmund aus. Die effiziente und sichere Vernetzung von Menschen, Maschinen und Unternehmen sei wesentlich zur übergeordneten Steigerung der Produktivität und Nachhaltigkeit, gerade jetzt. „Für die kurzfristige Realisierung sind deshalb Entwicklungen von Schnittstellenstandards von übergeordneter Bedeutung“, so der Leiter des Instituts für Spanende Fertigung (ISF) und Mitglied der WGP (Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik). „Des Weiteren gibt es interessante Entwicklungen, die eine sichere Verarbeitung und Analyse von sensiblen Daten lokal erlauben, sodass Datenschutz für KI-basierte Applikationen am Endgerät durch intelligente Edge-Systeme gewährleistet wird.“
Die Möglichkeiten in der Robotik und Automation sind äußerst vielfältig und lassen sich zum Beispiel in Form von standardisierten Modulen kostengünstig für spezifische Anwendungen konfigurieren. Insbesondere bei modularen Robotersystemen ergeben sich hervorragende Möglichkeiten für flexible Lösungen, die zunehmend wichtiger werden. Unter dem Leitgedanken „Wir forschen für die Fabrik der Zukunft“ betrachtet die TU Dortmund in interdisziplinären Kooperationen die unterschiedlichen Herausforderungen der industriellen Produktion. Forschungsprojekte wie das Graduiertenkolleg „Anpassungsintelligenz von Fabriken im dynamischen und komplexen Umfeld“ oder der Sonderforschungsbereich „Verfügbarkeit von Information durch Analyse unter Ressourcenbeschränkung“ erforschen Grundlagen, die im Rahmen von Industriekooperationen in die Anwendung gebracht werden. Oder es sind neue Lösungen für spezielle Aufgabenstellungen, etwa die integrierte Schneidkantenpräparation [Tool]prep auf Werkzeugschleifmaschinen. „Infolge der bekannten Einschränkungen existiert ein Nachholbedarf, aktuelle Produktionsentwicklungen sowohl vorzustellen als auch kennenzulernen“, resümiert Dirk Biermann. „Die METAV digital bietet hierfür eine hervorragende Gelegenheit.“
Neue Unternehmenskultur in der smarten Fabrik
Die Digitalisierung und Vernetzung ganzer Werkshallen und die neuen Abläufe in Industrie 4.0‑Szenarien stellen immer drängender die Frage, welche Rolle der Mitarbeiter in dieser Umgebung spielt und wie sein Vorgesetzter mit ihm umgehen muss. Vor allem die Dynamik in Produktionslinien, die durch Künstliche Intelligenz (KI)-unterstützt werden, bedingt, dass der Mensch an der Maschine mit mehr Entscheidungskompetenz und mehr Verantwortung ausgestattet werden muss, als so manches Organigramm das heute vorsieht. Die Führungskraft, ihrerseits durch Algorithmen von Routinetätigkeiten entlastet, muss Abschied nehmen von den klassischen Kontrollfunktionen und sich mehr in der Rolle des Coachs profilieren. Industrie 4.0 wird weitreichendere Konsequenzen haben, als viele denken. Aber, und da sind sich die Experten einig, das sollte niemanden davon abhalten, mit der Digitalisierung anzufangen – besser heute als morgen. Die METAV digital vom 23. bis 26. März 2021 präsentiert folglich viele Lösungen zu den Themenfeldern Industrie 4.0. und in der Folge Arbeit 4.0.
„In den vergangenen acht Jahren haben wir bei Industrie 4.0‑Projekten festgestellt: Technologisch und planerisch haben wir das gut konzipiert, aber es muss vom Mitarbeiter auch akzeptiert werden“, gibt Prof. Gisela Lanza, Leiterin des wbk Instituts für Produktionstechnik im Karlsruher Institut für Technologie und Mitglied der WGP (Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik), die Parole aus. Das Thema Arbeit 4.0 hat sich wie selbstverständlich auf die Agenda gesetzt, die Wissenschaftler mussten über Akzeptanz, Motivation und neue Rollenverteilungen in der digitalisierten Fabrik nachdenken. Eindeutiges Ergebnis bislang: 100 Millionen Euro schwere Förderprogramme für Autonomik und Smart Services, 26 vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Mittelstandskompetenzzentren und über 300 Anwendungsbeispiele in der Produktion bestätigen auch im Zeitalter von Algorithmen und künstlicher Intelligenz die 2.500 Jahre alte Weisheit des griechischen Philosophen Protagoras: Der Mensch ist das Maß aller Dinge.
Intelligente Systeme fördern auch die Motivation
In der Produktion erfordern vor allem die Ist-Zeit-Steuerung und Algorithmus gestützte Überwachung schnelle Entscheidungen. Die ifp-Software GmbH in Aachen bietet ein Programm für die Vernetzung und Optimierung von Produktionsstraßen an. Die Firma nutzt die METAV digital gerne, um potenziellen neuen Kunden die Möglichkeiten aufzuzeigen. Mithilfe von Zeitreihen errechnet ein Algorithmus wahrscheinliche Fehlerquellen und sendet sie in Sekundenschnelle zum Mechaniker. Das System erreicht bis zu 30 Prozent höhere Anlagenleistung – und motiviert zudem die Mitarbeiter. Jörn Steinbeck, Co-Founder des Unternehmens, erläutert die Auswirkungen auf den Alltag im Shopfloor: „Wir arbeiten in Ist-Zeit, ein gut trainierter Algorithmus kann Sekunden später Lösungsvorschläge aufzeigen.“ Wenn aber der Arbeiter mit dieser Information erst zum Meister laufen müsse, um dessen Weisung einzuholen, dann sei „der Zeitvorsprung wieder verspielt“. Heißt im Klartext: Um die Möglichkeiten von KI-Anwendungen in der Praxis voll auszuschöpfen, „muss der Mitarbeiter weitreichender entscheiden dürfen, aber auch mehr vom Gesamtsystem verstehen.“ Steinbecks Schlussfolgerung: „Wir kommen weg von der Kontrolle, hin zum Kontext“. Oder in den Worten von Lanza: „Der Mitarbeiter braucht mindestens so viel Eigenverantwortung, um den Fehler selbst sofort zu beheben. “
Sebastian Weski, Vertriebsleiter der Exapt Systemtechnik GmbH in Aachen, macht ähnliche Erfahrungen. Die Firma entwickelt und vertreibt seit 1967 CAM-Systeme und bietet zusätzlich eine intelligente Betriebsmittelverwaltung für die zerspanende Industrie. Das komplexe Programm hat unter anderem intelligente Arbeitsabläufe hinterlegt, so dass Werkzeuganforderungen, Lagerbewegungen und Rüstoptimierungen automatisch ablaufen. Dadurch erreicht die Softwareschmiede heute schon bis zu 30 Prozent Produktivitätssteigerung, auf der METAV digital können sich Interessierte die Lösungen vorführen lassen. Auch hochmoderne CAM-Anwendungen laufen nur dann effektiv, wenn der Mensch an der Maschine eine größere Verantwortung und unmittelbare Entscheidungsbefugnis hat. „Unser System erlaubt einen Probelauf mit einem digitalen Zwilling. Der Mechaniker kann sehr schnell sehen, ob die eingesetzten Werkzeuge beispielsweise die Oberfläche verkratzen oder ob der Vorschub zu groß ist. Dann meldet er das sofort an die CAD-Programmierer zurück. Wir verbinden mit unserer Software die Menschen an den unterschiedlichsten Stationen im Zerspanprozess“, erläutert Weski. Und das heißt: Mehr Verantwortung, mehr Kompetenz, mehr Entscheidungsgewalt für den Werker an der Maschine.
Kleine Losgrößen profitabel produzieren
„Tausende verschiedener Produkte und Varianten bis zu Losgröße eins zu fertigen, ohne kostspielig Anlagen umzurüsten“ – das ist die Vision bei Bosch Rexroth. Die Bosch Gruppe steigerte 2019 ihren Umsatz mit vernetzten Industrie‑4.0‑Lösungen für Fertigung und Logistik um 25 Prozent auf 750 Mio. Euro. Diese Vision ist nur mithilfe von intelligenten Assistenzsystemen zu erreichen. Doch auch die neueste Generation von kollaborierenden Industrierobotern (Cobots) erfordert eine neue Unternehmenskultur und flachere Entscheidungsstrukturen. Die Müller Maschinentechnik GmbH aus Düren vertreibt Leichtbauroboter, die in den unterschiedlichen Bereichen den Mechaniker unterstützt. Rund um die Apparate hat sich ein „Ökosystem“ aus verschiedensten Werkzeugen entwickelt – die eisernen Helfer laden, palettieren, schweißen, fräsen, schleifen, je nach Anforderung. Interessierte können sich die ganze Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten gerne auf der METAV digital vorführen lassen. Pascal Klee, Verkaufsleiter Automation, betont: „Ein Cobot soll mit dem Menschen zusammenarbeiten. Gemeinsam können sie dann statt nur einer Maschine eine ganze Produktionseinheit bedienen.“ Es gehe um „Networking“, nicht darum, den menschlichen Kollegen zu ersetzen. Im Gegenteil: Die Möglichkeit, in Kooperation auch kleine Losgrößen profitabel herzustellen, geben dem Unternehmen den entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
KI-Agent entlastet von Routine
Doch nicht nur der Produktionsmitarbeiter, auch sein Vorgesetzter sieht sich mit grundsätzlich neuen Anforderungen konfrontiert. Im interdisziplinären Verbundprojekt teamIn versuchen Forscher der WGP in Kooperation mit zwei Industrieunternehmen herauszufinden, wie digitale Technologien und KI sinnvoll in den Produktionsprozess integriert werden können. Die Wissenschaftler haben vor allem die neue Rolle der Führungskraft im Fokus und verfolgen vier Teilziele: Es gilt, geeignete digitale Leitungsinstrumente zu entwickeln, einen KI-Agenten, der Vorgesetzte von alltäglicher Routine entlastet. Zudem hat sich das Team vorgenommen, moderne Führungssysteme zu gestalten und die Auswirkungen auf Rollenbilder und Kompetenzanforderungen zu untersuchen. Im letzten Schritt entwerfen die Wissenschaftler einen kompletten Transformationsprozess. Die Ergebnisse werden in Lernwerkstätten eingespielt und sind dann allen in Deutschland ansässigen Unternehmen zugänglich. Gisela Lanza erläutert: „Firmenvertreter können hier mit den Pilotfirmen in den Austausch gehen, sich inspirieren lassen. In einem Best-Practice Beispiel sieht der Betrieb, welche Elemente und Tools es gibt, um sie dann an die eigene Problemstellung anzupassen.“ In den Werkstätten simulieren die Forscher sogar in einer Spielumgebung neue Hierarchiemodelle, wenn zum Beispiel kein Chef mehr da ist und die Mitarbeiter den Shopfloor selbst organisieren müssen.
Optimalität trotz Dezentralität
Einige Trends können die Wissenschaftler heute schon ausmachen: Die Systemgrenzen für den Einzelnen werden ausgeweitet. „Der Mechaniker, der bisher nur eine Maschine bedient hat, wird in Zukunft die ganze Linie orchestrieren“, fasst Lanza zusammen, „der Meister wird statt nur der Linie das ganze Werk betreuen, und der Werksleiter ist verantwortlich für die gesamte Supply Chain.“ Jörn Steinbeck steuert Erfahrungen aus der Praxis bei: „Unsere intelligenten Systeme sammeln Erfahrungswissen an, das früher beim Meister angesiedelt war. Ein gut trainierter Algorithmus demokratisiert Fachwissen.“
Das hat natürlich Auswirkungen auf die Unternehmenskultur. Klassische Top-Down-Entscheidungswege und komplexe Hierarchien sind für agile, von Algorithmen und intelligenten Assistenzsystemen unterstützte Produktionsgruppen zu schwerfällig. Schon die Qualitätssicherung bringt herkömmliche Instrumentarien an ihre Grenzen – Monatsreports taugen wenig, wenn die Software Fehler und Anomalien in Ist-Zeit meldet. Die Führungskraft selbst wandelt sich vom Anweiser zum Coach. Die lernenden Systeme übernehmen mehr und mehr die klassische Lösungskompetenz des Meisters, die Arbeiter an der Maschine lösen viele Probleme selbst. Dafür brauchen sie den Vorgesetzten weniger als Kontrollinstanz, eher als Assistenz und Hilfestellung. Lanza postuliert: „Früher dachten wir, nur zentrale Einheiten arbeiten effektiv, in Zukunft aber entsteht Optimalität trotz Dezentralität.“
CIMT 2021: Virtuelles Format für deutsche Messebeteiligung
Germany online @ CIMT 2021, ein neues virtuelles Format, ergänzt die Messepräsenz der deutschen Aussteller auf Chinas größter Werkzeugmaschinenmesse in Peking, die vom 12. bis 17. April 2021 im China International Exhibition Center stattfindet. Mit der digitalen Erweiterung Germany online @ CIMT 2021 bekommen die deutschen Unternehmen zusätzlich zum eigentlichen Messestand eine Online-Plattform, um ihre Produkte und Services umfangreich zu präsentieren. Besuchern ermöglicht sie, sich über ihren Messebesuch hinaus Informationen einzuholen.
Zudem können sich Interessenten, denen es dieses Jahr aufgrund der COVID-19-Einschränkungen nicht möglich ist, an der Messe teilzunehmen, so auf den neuesten Stand zu den Spitzentechnologien der deutschen Werkzeugmaschinenfirmen bringen, bestehende Geschäftskontakte pflegen und neue knüpfen.
Um so viel wie möglich aus dem neuen Format herauszuholen, startet Germany online @ CIMT 2021 bereits vor der eigentlichen Messe und wird bis Mitte 2021 laufen. Damit hilft das Tool Ausstellern und Besuchern, ihren Messebesuch optimal vor- und nachzubereiten. Hier geht’s zur Plattform: www.german-group-cimt.com