Echtzeit-Messdiener mit Fingerspitzengefühl
Die METAV 2022 zeigt vom 21. bis 24. Juni in Düsseldorf Messtechnik-Lösungen, die den Anwender bei der digitalen Transformation kräftig unterstützen. Die Bandbreite reicht von der Software-App bis hin zum „Messdiener“, der nach kurzem Antippen mit einem Finger vollautomatisch und fehlerfrei arbeitet. Welche smarten Konzepte ihre Unternehmen auf der METAV 2022 zeigen, berichten Dr. Heike Wenzel, Geschäftsführerin der Wenzel Group GmbH & Co. KG, Wiesthal, und Hermann Diebold, CEO der Helmut Diebold GmbH & Co. in Jungingen.
„Die turbulenten Zeiten, die wir aktuell erleben, stellen fast alle Unternehmen vor große Herausforderungen“, erklärt Dr. Heike Wenzel. „Doch trotz der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und des Krieges in der Ukraine, stehen – nach dem erfolgreichen Abschluss des Geschäftsjahres 2021 – die Zeichen bei uns weiter auf Wachstum.“ Unabhängig vom Krisenmodus sieht die Geschäftsführerin der Wenzel Group seit Anfang 2022 viele Nachholprojekte. Erfreut stellt sie fest, dass „nun viele Unternehmen in Zukunftsthemen wie E-Mobilität oder Nachhaltigkeit“ investieren.
„Horrende Preissteigerungen“ und Beschaffungsprobleme
Für Hermann Diebold ist die Beschaffung von Material und Elektronik-Bauteilen das größte Problem. Verstärkend kommen „horrende Preissteigerungen“ hinzu, die „wir nur schwer an die Kunden weitergeben können“. Die Corona-Pandemie hat das Unternehmen stark getroffen, weil Mitarbeiter ausfielen, doch dieses Problem ist mittlerweile überstanden. Der Ukraine-Krieg macht sich in der süddeutschen Werkzeugfabrik nur bei den gestiegenen Energiekosten bemerkbar. Diebold: „Aktuell gehen wir wieder auf Messen und treffen viele Menschen. Mal sehen, ob das Thema Covid dadurch wieder aufflammt.“
Beide Geschäftsführer zeigen auf der METAV 2022 Lösungen, die Anwender bei der Digitalisierung der Fabrik unterstützen. „Gerade in Zeiten der digitalen Transformation sehen wir die Messtechnik nicht nur als wichtig und interessant an, sondern im Zentrum positioniert“, betont Geschäftsführerin Wenzel. Als revolutionäre Entwicklung bezeichnet sie das EDV-Tool WM|Generator, mit dem sich aus CAD-Modellen mit den Produkt- und Fertigungsinformationen automatisiert und damit wesentlich produktiver Messprogramme erzeugen lassen.
Fehler passé dank eingebauter Mess- und Regeltechnik
Das Automatisieren des Messprozesses spielt auch für Diebold eine wichtige Rolle. So zeigt das Unternehmen in Düsseldorf neue Geräte zum Warmschrumpfen von Werkzeugen, deren Bedienung durch einfaches Antippen des Touchscreens über die reine datengesteuerte Industrie 4.0-Lösung hinausgeht. Diese so genannte One-Touch-Bedienung startet den Prozess, den dann die eingebaute Mess- und Regeltechnik übernimmt: Das Gerät erkennt die Werkzeugkontur und regelt automatisch Energieeintrag und Einwirkzeit.
„Mit einem Touch läuft der Prozess vollautomatisch und Fehler sind absolut ausgeschlossen“, meint Diebold. „Dadurch ist für echte Nachhaltigkeit gesorgt, denn es wird nur die minimal notwendige elektrische Energie verbraucht. Außerdem sind die Werkzeuge vor Beschädigungen geschützt, was bislang nicht der Fall war.“
Online-Messung in Echtzeit und mit Wuchtmaschinen
Auf der Düsseldorfer Messe geht es auch um den immer noch anhaltenden Trend zur Online-Messung, die im Idealfall sogar in Echtzeit abläuft. Für diese Aufgabenstellung entstand bei der bayerischen Wenzel Group bereits vor vier Jahren eine echtzeitfähige Software zur Analyse der Messaufgaben und der dabei eingesetzten Maschinen. „Der WM|SYS-Analyzer bietet den vollen Umfang an Datentransparenz für Messmaschinen und Messumfeld“, sagt Geschäftsführerin Wenzel. „Berechtigten Anwendern werden alle notwendigen Informationen in Echtzeit in einer ansprechenden Oberfläche zur Verfügung gestellt.“
Eine Nachfrage nach Online-Messung beobachtet auch Diebold. Dazu bieten die Baden-Württemberger ihrer Kundschaft einen Qualitäts-Check der Diebold-Werkzeugaufnahmen an. „Die Werkzeugaufnahmen werden bei uns im Hause elektronisch vermessen und jedes Einzelteil bekommt ein digitales Messprotokoll. Damit kann der Kunde erkennen, welche HSK-Kegel in der Normqualität sind und welche nicht oder nicht mehr.“
Die andere Lösung ist eine neue Maschinenbaureihe zum Wuchten von Werkzeugen und Schleifscheiben. Diebold: „Unsere jahrzehntelange Erfahrung aus der Werkzeugfertigung und dem Spindelbau haben es uns ermöglicht, digitalisierte Wuchtmaschinen zu entwickeln, die deutlich genauer messen als bisher marktübliche Produkte.“
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„Frühjahrs-Messen sind Gradmesser der Lage“
Interview: Markus Heseding, Geschäftsführer VDMA Mess- und Prüftechnik, Frankfurt am Main
Herr Heseding, was sind zurzeit die größten Herausforderungen für die Unternehmen? Zählen Corona-Pandemie oder der russische Überfall auf die Ukraine dazu?
Markus Heseding: Unsere VDMA-Mitgliederumfragen zur aktuellen Lage zeigen, dass 97 Prozent der Maschinenbauer zumindest indirekt vom Russland-Ukraine-Krieg betroffen sind. Der aktuelle Konflikt verschärft somit die aufgrund von Problemen in der Lieferkette bestehende Situation. Insbesondere bei Elektronikbauteilen gibt es Engpässe und das in Zeiten zunehmender Digitalisierung. Unternehmen der Längenmesstechnik scheinen diese Probleme noch nicht zu kennen. 70 Prozent von ihnen beurteilten im April die Auftragslage besser als im Vorjahr. Insgesamt ist die Situation für die Industrie herausfordernd. Die Messen im Frühjahr sind ein Gradmesser für die Lage auf der Nachfrageseite.
Wie tragen messtechnische Lösungen zum aktuellen Trend zur Digitalisierung der Fabrik bei und was gibt es dazu auf der METAV 2022 zu sehen?
Markus Heseding: Die Unternehmen der Längenmesstechnik haben eine OPC UA Companion Specification für geometrische Messsysteme erarbeitet, die als VDMA-Einheitsblatt 40210 zur Kommentierung veröffentlicht ist. Damit wird die smarte Einbindung von Messsystemen in digitale Fertigungsprozesse ermöglicht. Zu diesem Thema sind Experten auf unserem METAV-Stand. Die praxisnahe Anwendung wird mit der Marke umati auf einem eigenen Stand präsentiert. Mit der standardisierten OPC UA-Schnittstelle kann auf Live-Daten ausgestellter Messmaschinen direkt zugegriffen und diese über Dashboards genutzt werden.
Beobachten Sie auch eine Nachfrage zur Online-Messung, vielleicht sogar in Echtzeit?
Markus Heseding: Die Messtechnik rückt immer stärker aus dem Messlabor in die Fertigung. Das bedingt die Automatisierung des Messens, den Bedarf an standardisierten Schnittstellen, Stichwort OPC UA, eine Rückkopplung der Messergebnisse an die Fertigungssteuerung und im Idealfall an die Fertigungsmaschine. Diese Closed-Loop-Lösungen werden zunehmen und sie sind bei unseren Mitgliedsfirmen zu sehen.
Autor: Nikolaus Fecht, Fachjournalist aus Gelsenkirchen
((Umfang: rund 7000 Zeichen inkl. Leerz.))
Mit Automation volles Potenzial von Werkzeugmaschinen heben
Die Automatisierung gehört zu den wichtigsten Stellhebeln für produzierende Unternehmen, um ihre Fertigung produktiver zu gestalten und somit wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei lassen sich heute viele Lösungen einfacher implementieren als noch vor einigen Jahren. Des Weiteren zahlen sich Investitionen in dieses Segment mittlerweile immer schneller aus. Das macht die Systeme auch für kleine und mittelständische Unternehmen zunehmend attraktiver. Aufgrund der hohen Bedeutung des Themas richtet die METAV 2022, Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung in Düsseldorf, einen Fokus auf die dynamische Entwicklung. Vom 21. bis zum 24. Juni stehen Experten ausstellender Unternehmen mit Beratung und der Präsentation von Systemen zur Verfügung.
Automation verdoppelt Umsatz
Halter CNC Automation B.V. mit Sitz in Hoevelaken (Niederlande) und Produktionsstätte in Issum am Niederrhein entwickelt und fertigt durchdachte Roboter-Beladesysteme, die sich leicht an CNC-Maschinen unterschiedlicher Produzenten anbinden lassen – ganz gleich ob Bestandsmaschine oder Neuinvestition. Die mobilen Lösungen, auch für schwere Werkstücke, lassen sich bei Bedarf schnell umpositionieren und können in weniger als fünf Minuten auf neue Serien umgerüstet werden. Welche immensen Potenziale die verschiedenen Automationslösungen des Anbieters in der Praxis bieten, verdeutlicht die Heinz Knöpfle GmbH, Lohnfertiger für Drehen, Dreh-Fräsen und Fräsen mit Sitz in Schwabmünden in der Nähe von Augsburg. Das Unternehmen investierte 2018 in ein System von Halter CNC Automation für ein CNC-Dreh-/Fräszentrum. Die Vorteile dieser ersten Roboterzelle überzeugten derart, dass der Betrieb in den vergangenen beiden Jahren vier weitere Automationslösungen von Halter CNC Automation erwarb, darunter eine Lösung mit einer Tragfähigkeit von bis zu 70 kg für die Handhabung von schweren Werkstücken bzw. langen Wellen bis 800 mm. Mit diesen fünf Beladesystemen konnte Heinz Knöpfle seine Spindelstunden verdreifachen und sich als Lohnfertiger neu positionieren. Das Unternehmen war somit in der Lage, nicht nur mehr Aufträge von Bestandskunden zu erfüllen, sondern zusätzlich eine Reihe von Neukunden zu gewinnen und damit den Umsatz zu verdoppeln.
Gantry Loader optimiert Zykluszeiten
Die Citizen Machinery Europe GmbH registrierte im Kurzdrehbereich ein steigendes Interesse nach vollautomatisierten Drehautomaten für Einlege- und Nachbearbeitungsteile. „Auch durch die hervorragende Resonanz auf eine unserer Serien einschließlich integriertem Ladesystem aus Japan war der Gedanke geboren, zwei unserer Maschinentypen im Durchmesserbereich 42 mm und 51 mm mit einem Be- und Entladesystem auszustatten“, berichtet der staatlich geprüfte Techniker und Konstrukteur Matthias Schütz. „Die bereits häufig am Markt zu sehenden Lösungen mit einer Roboterzelle vor dem Drehautomaten missfällt allerdings vielen Kundinnen und Kunden. Sie werden in der Maschinenzugänglichkeit sehr eingeschränkt und durch das Öffnen der Maschinentür geht viel Hauptzeit verloren.“
Als Lösung entwickelte die Konstruktionsabteilung des Werkzeugmaschinenspezialisten aus Esslingen in Zusammenarbeit mit einem achsenherstellenden Unternehmen ein 2-Achs-Portal zum Be- und Entladen der Maschinen. Werkstücke lassen sich damit lagegerecht außerhalb der Maschine aufnehmen und wahlweise der Spindel 1 oder 2 zuführen. Eine Andrückfeder im Greifer sorgt dafür, dass das Werkstück prozesssicher am Spindelanschlag anliegt. Im gleichen Zyklus kann ein fertig bearbeitetes Werkstück aus der gegenüberliegenden Spindel entnommen werden. Somit ist der Hauptprozess nur einmal kurz zum Be- und Entladen unterbrochen und die große Bedienertür kann aufgrund des oben liegenden Shutter-Zugangs geschlossen bleiben – das sorgt für noch bessere Zykluszeiten. Die Staustrecke für Rohteile sowie die Abfuhrstrecke für Fertigteile sind in aller Regel teilespezifisch ausgeführt. Darüber hinaus ist eine standardisierte Ausführung für stehende Werkstücke bis L = 120 mm x D = 42 mm verfügbar. Die Greiferbacken werden im Rapid-Prototyping-Verfahren hergestellt und sind somit auch kurzfristig für jegliche Werkstückgeometrie verfügbar.
Bestmögliche Vernetzung für sichere Prozesse
Wer heute anspruchsvolle Fertigungsaufgaben zuverlässig und effektiv realisieren möchte, sollte also auf eine zentrale CAD/CAM-Software für alle Prozessschritte setzen. „Mit unserer Lösung erhalten Unternehmen die Möglichkeit, alle Aufgaben durchgängig in einem System umzusetzen. Das beginnt beim Einlesen der CAD-Daten und endet bei der Bearbeitung durch die Maschine“, erläutert Peter Brambs, Director Product Management & Innovation der Open Mind Technologies AG in Weßling. „Die Vernetzung und Synchronisation im Rahmen von Industrie-4.0-Strategien sind mit unserer Software per bidirektionalem Datenaustausch mit der Steuerung umsetzbar. Das Prinzip: Der Anwender sendet Daten an die Maschine und die entsprechenden Prozesse werden ausgeführt. Umgekehrt werden Daten von der Maschine empfangen. Diese tiefgehende Vernetzung gestattet schließlich eine Echtzeitsynchronisation zwischen CAM- und Maschinenwelt.“
Nullpunkte, Werkzeugdaten sowie Maschinenparameter lassen sich aus der Steuerung auslesen und mit den programmierten CAM-Daten abgleichen. Stimmen diese Daten überein und wurde die Kollisionskontrolle erfolgreich ausgeführt, startet die Maschine. Über einen integrierten Remote-Zugriff lassen sich aus dem CAM-System heraus auf der Steuerung NC-Programme laden, starten und stoppen. Zudem wird der Programmlauf mit der Simulation synchronisiert. Dem Personal stehen so die realen Bearbeitungssituationen in der Simulation in Echtzeit zur Verfügung. Das Resultat: CAM- und Maschinenwelt sind bestmöglich miteinander vernetzt.
Flexible Roboterunterstützung
Zunehmend mehr Unternehmen haben mit Fachkräftemangel zu kämpfen und sind auf der Suche nach Lösungen, um einfache und monotone Arbeiten zu automatisieren. Die Beschickung von Werkzeugmaschinen und das Materialhandling sind heutzutage immer noch Aufgaben, die meist durch Bedienpersonal übernommen werden, da sie ein hohes Maß an Flexibilität erfordern. In aller Regel sind die Aufträge durch geringe Stückzahlen und eine hohe Variantenvielfalt gekennzeichnet, sodass sich fest installierte Lösungen zur Be- und/oder Entladung häufig nicht rentieren. „Die größte Herausforderung bei der flexiblen Beladung besteht darin, dass die Ausgangssituation an jeder Werkzeugmaschine anders ist. Der Zeitaufwand für die Inbetriebnahme gestaltet sich damit so groß, dass sich der Einsatz oft nur bei hohen Stückzahlen lohnt“, so Prof. Christian Brecher, Mitglied des Direktoriums des Werkzeugmaschinenlabors WZL der RWTH Aachen sowie des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie und Vizepräsident der WGP (Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik). „Dies resultiert zum einen daraus, dass jede Maschine unterschiedlich ausgestattet ist und – insbesondere ältere Maschinen – oft nicht unmittelbar für die Automatisierung ausgelegt sind. Zum anderen gibt es keine herstellerübergreifenden Kommunikationsstandards, z. B. auf Basis von OPC UA, die zu einer flexiblen Verknüpfung von Werkzeugmaschine und Automation befähigen.“
Im Rahmen des Forschungsprojekts „FlexARob“ wurde ein System aufgebaut, welches durch intelligente Einbindung von Informationen aus dem Engineering die Inbetriebnahme- und Programmierprozesse deutlich vereinfacht. Infolgedessen kann das Bedienpersonal den Prozess selbstständig und ohne Experten bewältigen. Die Projektbeteiligten entwickelten darüber hinaus eine Methode, den Ablauf abzusichern und zu optimieren. Hierzu wird ein Umgebungsmodells mithilfe des Roboters und einer Kamera dynamisch erstellt und zur kollisionsfreien Ausführung des Prozesses verwendet.
Fließtext rund 7.900 Zeichen, inklusive Leerzeichen
Autor: Dag Heidecker, daxTR – Technik + Redaktion, Wermelskirchen (www.daxTR.de)
((INFOKASTEN))
Software als Wegbereiter
Eine Automation an Werkzeugmaschinen ist ohne eine moderne CAD/CAM-Lösung nicht möglich. Um eine hohe Effizienz zu erreichen, müssen NC-Programme prozesssicher an die Maschine gesendet werden. Zudem sind in aller Regel Optimierungen erforderlich. Erst dann lassen sich Dynamik und Potenzial moderner Fertigungsmaschinen voll ausnutzen und Nebenzeiten minimieren.
Der neue Treffpunkt für die Schleiftechnikbranche
Der Countdown läuft: Nur noch eine Woche, dann beginnt die GrindingHub! Wir freuen uns schon sehr auf ein persönliches Wiedersehen in Stuttgart. Damit auch Sie die aktuellen Trends, spannende Innovationen und Produktneuheiten vor Ort erleben können, laden wir Sie mit einem exklusiven Aktions-Code ganz herzlich nach Stuttgart ein.
Und sollten Sie eines der Live-Angebote vor Ort verpassen, bieten unsere digitalen Formate Ihnen die ideale Ergänzung. Schließlich haben wir die GrindingHub von Anfang an proaktiv mit einem Hybridkonzept geplant. Auf diese Weise wollen wir für alle Besucherinnen und Besucher das perfekte Messeerlebnis möglich machen.
Damit Sie auch über die Messe hinaus stets informiert und up-to-date bleiben, veröffentlichen wir übrigens regelmäßig einen Newsletter: Melden Sie sich an und folgen Sie uns auf unseren Social Media!
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Über 370 Aussteller aus 23 Ländern werden Ihnen in drei ausgebuchten Hallen innovative Lösungen, Produkte und Technologien präsentieren – das dürfen Schleifexperten und -expertinnen sich nicht entgehen lassen! Damit auch Sie den Weg zu uns nach Stuttgart finden, stellen wir Ihnen einen exklusiven Aktions-Code zur Verfügung: Nutzen Sie ganz einfach das Stichwort „GrindingHub2022NL“ und lösen Sie Ihren Gutschein auf www.grindinghub.de/aktionscode ein. Schnell registrieren!
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Connect Real & Digital: Hybridkonzept ergänzt Präsenzmesse
Neben der Fachmesse vor Ort bieten die digitalen Angebote der GrindingHub die ideale Ergänzung. Denn die fortschreitende Digitalisierung und die damit einhergehende verstärkte Nutzung digitaler Tools haben Aussteller genauso wie Besucherinnen und Besucher längst erreicht. Mit unserem hybriden Konzept möchten wir die Attraktivität und den Nutzen der Präsenzmesse für die Branche optimieren. Es erwarten Sie zahlreiche Highlights – vom GrindingHub Forum über Ausstellervideos bis hin zu virtuellen Unternehmensprofilen und natürlich den Web-Sessions. Und falls Sie eines unserer kostenlosen Live-Angebote verpassen, stehen Ihnen die Aufzeichnungen in unserer Mediathek auf www.grindinghub-digital.de jederzeit zur Verfügung.
https://www.grindinghub.de/besucher/digitale-angebote
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Deutsche Schleiftechnik trotzt zu Jahresbeginn den globalen Herausforderungen
Im ersten Quartal 2022 stieg der Auftragseingang der deutschen Schleiftechnikindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48 Prozent. Dabei legten die Bestellungen aus dem Inland um 71 Prozent zu. Die Auslandsorders notierten 43 Prozent über Vorjahr. Auch die Umsätze konnten sich trotz der Engpasssituation sehr gut behaupten: Die ersten drei Monate des Jahres standen für einen kräftigen Anstieg von 34 Prozent gegenüber Vorjahr.
„Der Jahresauftakt verlief in der Schleiftechnikindustrie sehr erfreulich. Die Folgen des Russland-Ukraine-Kriegs sind in unseren aktuellen Zahlen zur Schleiftechnik noch nicht sichtbar“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main. Ohnehin nehmen die beiden Märkte nur 3 Prozent der deutschen Exporte von Schleif-, Hon- und Läppmaschinen auf, die im vergangenen Jahr insgesamt rund 654 Mio. Euro betrugen.
Dass sich diese Entwicklung auch umkehren könnte, zeigen die Bestellungen aus dem Euro-Raum am aktuellen Rand: Für März musste die Branche ein kräftiges Minus von 49 Prozent verbuchen. Im Umsatz standen fast 36 Prozent Minus. Lieferengpässe sowie die Folgen des Kriegs in der Ukraine und die Nachwehen der Corona-Pandemie heißen die Herausforderungen.
„Die Wirtschaft ist zurzeit einem enormen Druck ausgesetzt: Nach der coronabedingten Krise verschärft nun die Zero-Covid-Politik Chinas die Lieferengpässe. Derzeit gibt es überhaupt keine Anzeichen für Entspannung. Umso wichtiger ist es für die Firmen jetzt Präsenz zu zeigen, neue Kontakte aufzubauen und bestehende Netzwerke zu pflegen – all das werden unsere Aussteller auf der GrindingHub tun können“, stellte Schäfer fest. In rund zwei Wochen feiert die neue Fachmesse für Schleiftechnik in Stuttgart ihre Premiere. Drei Hallen sind inzwischen mit mehr als 370 Ausstellern aus insgesamt 23 Ländern und fast 18.000 m² Nettoausstellungsfläche ausgebucht.
Autor: Tobias Beckmann, Online-Redakteur, VDW
GrindingHub ist ausgebucht
Auch die wenigen, letzten noch freien Quadratmeter sind nunmehr, rund zwei Wochen vor Beginn der GrindingHub vergeben. Vom 17. bis 20. Mai gehen mehr als 370 Aussteller aus 23 Ländern auf fast 18.000 m² Nettoausstellungsfläche in drei Hallen an den Start.
Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des GrindingHub-Veranstalters VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), freut sich über die guten Zahlen. „Das Ergebnis ist eine sehr positive Nachricht für alle Besucher, denn der hohe Zuspruch bietet die beste Voraussetzung dafür, dass die Schleiftechnik ganzheitlich mit allen wichtigen Aspekten durch zahlreiche namhafte Anbieter in Stuttgart abgebildet wird. Uns als Veranstalter bestätigt es außerdem, dass wir ein nachvollziehbares und schlüssiges Konzept auf den Weg gebracht haben.“
Der VDW, die Messe Stuttgart und der Schweizer Verband Swissmem punkten insbesondere auch mit ihrer tiefgreifenden Kenntnis der Branche, der technischen Trends und nicht zuletzt der wichtigen internationalen Akteure. Dadurch ist es gelungen, Highlight-Themen auf mehreren Sonderständen in den Mittelpunkt zu rücken.
GrindingSolutionParks zeigen Forschung und Praxis Hand in Hand
Im Rahmen von zwei Sonderständen mit dem Titel GrindingSolutionParks zeigen prominente Institute und Unternehmen ihre Sonderthemen. Zu den Ausstellern des GrindingSolutionParks Wissenschaft in Halle 10, Stand 10D10, gehören das Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz Universität Hannover, das Institut für Maschinenelemente (IMA) der Universität Stuttgart, die Inspire AG aus Zürich, das Institut für Spanende Fertigung (ISF) der Technische Universität Dortmund, das Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien (IWT) aus Bremen und das Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen. Robert Zmich, wissenschaftlicher Mitarbeiter des IWT, freut sich bereits auf die Teilnahme seines Instituts: „Der ständige Kontakt mit anderen Forschungsinstituten und vor allem Industriepartnern ist für das Leibniz-IWT extrem wichtig, weil damit neue Forschungsfelder erschlossen werden können auf Grundlageaktueller Problemstellungen in der Industrie. Auf der GrindingHub kann ein solcher persönlicher Austausch endlich wieder stattfinden.“
Ergänzt werden die Forschungstehmen durch den GrindingSolutionsPark Industry in Halle 7, Stand 7C40. Hier geht es um anwenderbezogene Lösungen. „Wir nehmen mit unserer neuen Wuchtmaschine für das Wuchten von Schleifscheiben in Werkzeugschleifmaschinen teil. Sie wurde entwickelt, um in der Wuchtgenauigkeit den nächsten Qualitätsschritt zu gehen. Wir freuen uns sehr, dass wieder persönliche Gespräche stattfinden werden und vor allem, dass man sich wieder vernetzen kann“, betont Herrmann Diebold, CEO der Helmut Diebold GmbH & Co., Jungingen. Neben ihm werden drei weitere Unternehmen auf dem Sonderstand vertreten sein und Themen entlang der gesamten Prozesskette präsentieren: Grinding Technology Srl aus Cassine (Italien), Hermle Schleiftechnologie GmbH Deilingen-Delkhofen und Zollern GmbH & Co. KG aus Herbertingen.
StartupHub als Anlaufstelle für junge Unternehmen
Das StartupHub schließlich bietet sechs jungen, innovativen Unternehmen die Chance, auf der GrindingHub ihre Ideen und Produkte zu zeigen. Im Fokus stehen vor allem unterschiedliche Softwarelösungen, aber auch Rund- und Unrundschleifmaschinen. Markus Westermeier, Mitbegründer und CEO von Spanflug Technologies GmbH aus München, sagt: „Wir freuen uns sehr auf der GrindingHub erstmalig die neueste Version unserer Kalkulations-Software für Fertigungsbetriebe zu präsentieren, mit der auch die Schleifbearbeitung von Dreh- und Frästeilen automatisiert kalkuliert werden kann.“ Auf dem StartupHub mit dabei sind außerdem Rimon Technologies GmbH aus Freienbach (Schweiz), G-Elements GmbH aus Wallisellen (Schweiz), AtlasVR aus Zürich (Schweiz), Oculavis aus Aachen und ultraTEC Anlagentechnik Münz GmbH aus Laupheim.
Die Weltsprache des Maschinenbaus live erleben mit umati
Auch umati wird die Gelegenheit nutzen und bei der Premiere der GrindingHub die Vorteile einer Weltsprache des Maschinenbaus zeigen. Mit einem eigenen Stand in Halle 9/Stand 9D46 ist die gemeinsame Konnektivitätsinitiative von VDW und VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) auf der Fachmesse vertreten. Dr. Alexander Broos, Leiter Technik und Forschung im VDW: „Wir sind voller Vorfreude, den Menschen endlich wieder live und vor Ort den Nutzen offener, standardisierter Schnittstellen auf Grundlage von OPC UA präsentieren zu können. Die Marke umati lebt vom Kontakt alter und neuer Partner, dem Austausch untereinander und dem Ausbau eines starken Netzwerks. Mehr erfahren können Besucherinnen und Besucher regelmäßig dank des bewährten Formats ‚Meet the Expert‘.“ Unterstützt wird das Team am Gemeinschaftsstand durch den Projektpartner Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) der Universität Stuttgart sowie durch den langjährigen umati-Partner Orchestra Srl aus Turin (Italien).
„Unsere Aussteller stehen in den Startlöchern und scharren bildlich gesprochen mit den Hufen“, fasst Wilfried Schäfer vom VDW die Stimmung vor Messeeröffnung zusammen. „Alle Gespräche zeigen immer wieder, dass die Vorfreude auf das persönliche Treffen und das Netzwerken unbändig groß sind. Viele Aussteller haben auch während der Corona-Pandemie hart daran gearbeitet, ihre Produkte weiterzuentwickeln und wollen sie nun endlich ihren Kunden live präsentieren.“
Weitere Informationen finden Sie unter: GrindingHub ist ausgebucht.
Geniale Idee trifft fachkundiges Publikum – GrindingHub präsentiert innovative junge Unternehmen im Start-up Hub
Zwei Jahre Pandemie, zwei Jahre ohne Messe – Iris Münz, Geschäftsführerin der ultraTec Anlagentechnik Münz ist die Vorfreude auf die GrindingHub in Stuttgart (17. bis 20. Mai 2022) deutlich anzumerken: „Wir hatten im Oktober 2019 gerade unseren Prototypen am Start, dann kam Corona“, erzählt sie. „Jetzt können wir es wirklich kaum erwarten, unsere Ultraschall-Entgratungsanlage einem breiten fachkundigen Publikum vorzuführen.“
Das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Laupheim beteiligt sich am Gemeinschaftsstand Start-up Hub und nutzt damit ein Angebot, mit dem GrindingHub-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) jungen Unternehmen den Markteinstieg erleichtern möchte.
Gründerszene nach Pandemie-Delle im Aufwind
Gerade für Start-ups haben Messen eine besondere Bedeutung, um neue Kunden zu treffen und eine starke, zuverlässige Marke aufzubauen, stellt der VDW in seiner Messeankündigung fest. Die neue Fachmesse GrindingHub kommt zum richtigen Zeitpunkt. Die Stimmung in der Szene ist gut, bestätigt auch Marvin Kaes, Leiter des RWTH Innovation Entrepreneurship Centers. Es gebe derzeit viele interessierte Investoren und offensichtlich auch viel Kapital im Markt. Der Deutscher Startup Monitor (DSM) des Startup Verbands, Berlin, zeigt, dass sich das Geschäftsklima für junge Unternehmen nach der Corona-Pandemie deutlich erholt hat und wieder auf Vorkrisenniveau liegt. Allein im vergangenen Jahr wurden für Deutschland 2.013 Start-ups ausgewiesen. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Unternehmen, die kurz vor der Pandemie gegründet wurden, auch schwierige Zeiten überbrücken mussten. Statistisch werden rund zwei Drittel aller Neugründungen aus eigener Kraft und eigenfinanziert auf den Weg gebracht. Und wo es keine Referenzumsätze der Vorjahre gab, waren Corona-Hilfen keine Option.
Ultraschall-Entgraten: effizient und ressourcenschonend
Das galt auch für das Unternehmen, das Iris Münz gemeinsam mit Ehemann Dieter 2019 gegründet hat. Und dabei hatte alles so gut begonnen: Die ursprüngliche Idee für die Ultraschall-Entgratungsanlage stammt aus einem Projekt, mit dem sich Münz-Sohn Jonas gemeinsam mit einem Freund erfolgreich bei „Jugend forscht“ bewarb. Drei Tage bevor der Junior die höchste Auszeichnung, den „Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit“ entgegennahm, wurde die Firma ultraTec Anlagentechnik Münz GmbH gegründet. Dieter Münz, Produktionstechniker und Wirtschaftsingenieur, hatte die beiden Jungforscher gecoacht. Es war ihm danach ein besonderes Anliegen, das Verfahren zur Marktreife zu entwickeln und gleichzeitig zu verhindern, dass es „in irgendeiner Schublade verschwindet“. Das neuartige und hoch innovative Ultraschall-Entgratungsverfahren hat sich das Unternehmen durch zwei bereits erteilte Patente geschützt.
Angeregt durch den Ultraschall-Generator, schwingt die Sonotrode im Prozesswasserbecken 20.000-mal in der Sekunde über 0,1 mm vor und zurück, erläutert Iris Münz. Führt man die zu entgratenden Kanten und Bohrungen eines Bauteils in einem definierten Winkel entlang der Sonotrodenspitze, werden die Grate aufgeschwungen und prozesssicher abgetragen. Das Besondere an dem Verfahren ist, so Münz, dass es nahezu materialunabhängig ist und sich auch sensible Oberflächen, komplexe Geometrien, Mikrobauteile oder scharfe Kanten in dem validierbaren Prozess automatisiert bearbeiten lassen. Die mechanisch-technischen Eigenschaften werden nicht verändert. Auch unter Umweltaspekten kann das Ultraschall-Verfahren punkten: Es begnügt sich laut Iris Münz mit ressourcenschonenden 5 Prozent des Energieverbrauchs gegenüber dem thermischen Entgraten oder Hochdruckwasserstrahlentgraten. Das Prozesswasser lasse sich problemlos entsorgen, da keine entsorgungspflichtigen Chemikalien beigefügt und die abgelösten Grate ausgefiltert werden.
Rundschleifen auf den Kopf gestellt
Das Thema Ressourceneffizienz steht auch bei der Firma G-Elements GmbH aus Wallisellen, Schweiz, ganz oben auf der Agenda. Gegründet wurde das Unternehmen 2016 von den beiden Maschinenbauern Florian Hänni und Thomas Sigrist, die das Konzept der Rundschleifmaschine einfach mal – im besten Sinne – auf den Kopf stellten. Nach der Philosophie Pure Grinding wurde eine Rundschleifmaschine von Peripherie-Geräten befreit und an der X-Achse aufgestellt. Mit dem neuen Achskonzept macht sich die Maschine einerseits die Schwerkraft zu Nutze, um hochpräzise und mit Toleranzen von bis zu ± 2 µm zu schleifen. Zum anderen begnügt sie sich mit einer Grundfläche, die gerade mal den Maßen einer Europalette entspricht. Die leichten 440 kg Gewicht lassen sich auf drei Rollen bewegen. „Wir fahren die Maschine zu den Aufträgen, nicht umgekehrt“, sagt Global Sales Director Helmut Gaisberger. Inbetriebnahme und Umrüsten sollen so wenig Zeit wie möglich in Anspruch nehmen. Kaum eine Stunde benötige man von der Anlieferung bis zum ersten Span, heißt es, zumal die Bedienung „super-einfach“ sei. Die Videoanleitung erleichtert das Vorgehen. Schon aus diesem Grund sei die Maschine ideal für Lehrwerkstätten, Prototypenbau und Null-Serien geeignet oder „einfach für alle“, so Gaisberger, „die vom häufigen Umrüsten genervt sind“.
Die Novität begnügt sich mit einer 230 V Haushaltssteckdose als Stromquelle und verbrauche nicht mehr Energie als eine Kaffeemaschine. Zur Wirtschaftlichkeit der Maschine trage die serienmäßige Ausstattung bei, zu der etwa Körperschalleinrichtung, eine frei verfügbare Software, die frei programmierbare Spindeldrehzahl sowie zwei Messkanäle für Tesa-Taster zählen. Auch der Offline-Programmierplatz ist im Lieferumfang enthalten. Die Steuerung wurde selbst entwickelt. Zudem ist die Maschine auf Automation und Vernetzung vorbereitet.
Aus der Forschung in den Markt
In Deutschland hat nahezu jede zweite Neugründung einen ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund. Laut DSM stammt zudem jede vierte Unternehmensgründung (26 Prozent) aus dem Bereich Forschung/Hochschule. Das spiegelt sich auch auf der Start-up-Area der GrindingHub wider. Während die Fraunhofer-Gesellschaften von einem „integralen Bestandteil eigener Verwertungsaktivitäten“ sprechen, sieht das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hier vor allem den Ursprung besonderer Hoffnungsträger. Von Spin-offs erwartet man schnelles Wachstum, positive Beiträge zum Strukturwandel, starke Impulse beim Technologietransfer und die Schaffung von Arbeitsplätzen.
In dieses Muster passt die Firma oculavis, 2016 aus der Fraunhofer-Gesellschaft und der RWTH Aachen hervorgegangen und ebenfalls im Start-up Hub präsent. Ihre Mission: Abläufe in Kundenservice, Wartung und Instandhaltung zu transformieren. Auf der GrindingHub stellen die Aachener ihre modulare Augmented Reality-Plattform oculavis Share vor, die das Ziel verfolgt , „technisches Wissen an jeden Ort der Welt zu bringen“, wie Marketingleiter Daniel Mirbach betont. oculavis räumte bislang nicht weniger als 18 Awards ab und gewann den Gründerpreis NRW. Von der Corona-Pandemie dürfte das Unternehmen, das inzwischen knapp 70 Mitarbeiter beschäftigt, erheblich profitiert haben.
„Mit unserer Softwareplattform gestalten wir Serviceprozesse an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine neu“, erläutert Mirbach, „indem wir die Verfügbarkeit von technischen Informationen und maschinenrelevantes Expertenwissen mit Augmented Reality beschleunigen.“ Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, aber auch nach den Erfahrungen der Pandemie nehmen immer mehr Unternehmen davon Abstand, teure Servicetechnikerinnen und -techniker auf lange Reisen zu Kunden etwa nach Indien oder Australien zu schicken. Es wird zunehmend nach digitalen Lösungen gesucht, um hohe Servicequalität bei gleichzeitig hoher Maschinenverfügbarkeit sicherzustellen. Im Start-up Hub der GrindingHub widmen sich gleich drei junge Unternehmen dem Themenkomplex digitaler Services. Neben oculavis sind auch die Schweizer Unternehmen Rimon Technologies, ein Spin-off der ETH Zürich, und AtlasVR mit Software für Produktion und Produktionsplanung präsent. Sie bieten zudem Lösungen im Bereich Virtual Reality und Augmented Reality.
Smart Services bringen Start-ups und Schleifer zusammen
Mit der modularen Augmented Reality-Plattform oculavis Share lassen sich diverse Smart Services realisieren, darunter etwa Remote-Abnahmen, Inbetriebnahmen, Trainings und Störungsbeseitigungen. Über Smartphones, Tablets oder auch Datenbrillen sorgt die Plattform dafür, dass Mitarbeitende vor Ort virtuell geführt und angeleitet werden, ob nun eine neue Anlage eingerichtet, die Zugkraft einer Spindel überprüft oder ein defektes Bauteil im Inneren einer Maschine ausgetauscht werden soll. Für standardisierte Tätigkeiten wie Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturaufgaben können digitale Workflows mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen genutzt werden. Verschlüsselungstechnologien und Berechtigungsmanagement sorgen für die notwendige Datensicherheit.
Besonders wichtig sei es, so Daniel Mirbach, den Servicefall mit Sreenshots und Videoaufzeichnungen technisch dokumentieren zu können. Die White Label Option lässt zudem ein individuelles Corporate Branding zu. „Der Anlagenhersteller wird zum Anbieter seiner eigenen Remote Service-Plattform“, sagt Mirbach, „was dann auch spannend mit Blick auf neue Geschäftsmodelle im Service ist.“ Ein Beispiel dafür finden Besucherinnen und Besucher der GrindingHub am Stand der Vollmer Werke, Biberach. Der international agierende Maschinen- und Anlagenbauer ermöglicht dort Einblicke in seine neuen digitalen Services wie Visual Support, das als Abo-Modell mit Hilfe des oculavis Systems realisiert wurde.
Auf der GrindingHub als internationaler Treffpunkt für die Schleiftechnik-Branche bietet der Start-up Hub beste Anknüpfungspunkte für Zukunftstechnologien und datengetriebene Prozesse oder Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0 und Internet of Things (IoT). Für die jungen Unternehmen haben die Kommunikationsmöglichkeiten auf der Fachmesse den größten Reiz, wie Daniel Mirbach es ganz deutlich auf den Punkt bringt: „Wir wollen die Schleifer für unsere Ideen gewinnen.“
Strategie Ausgründung
Drei Fragen an Marvin Kaes, Leiter des RWTH Innovation Entrepreneurship Centers
Auf der GrindingHub gibt es den Gemeinschaftsstand Start-up Hub, an dem auch ein Spin-off der RWTH Aachen beteiligt ist. Das dürfte kein Zufall sein. Aachen ist in der deutschen Hochschulszene Spitzenreiter bei der Zahl der Ausgründungen. Woran liegt das?
Als Gründerzentrum sind wir der Uni zwar angegliedert, genießen aber sehr viel eigenen Gestaltungsspielraum. Entsprechend unserer Vision, Europe‘s Leading Tech Incubator zu werden, haben wir eine dreistufige Strategie entwickelt. Diese beginnt mit der Mobilisierung, in der wir Studierenden über Vorlesungen, Gründerstammtische und andere Veranstaltungen die Option einer eigenen Unternehmensgründung näherbringen. In der zweiten Phase können die Studierenden dann auf uns zukommen. Wir wollen vermitteln, dass niemand mit seiner Idee allein ist und bieten daher Coachings und Workshops an, um die Teams in der ersten Zeit vor und nach ihrer Gründung bestmöglich zu unterstützen. In der dritten Phase folgt die Aufnahme in eine Community aus rund 500 Start-ups, wobei Kontakte zu Mentoren, externen Fachleuten und Investoren vermittelt werden.
Was sind die größten Hürden für angehende Gründerinnen und Gründer?
Zum einen neigen Forschende dazu, sich zu lange beim Prototyp aufzuhalten und diesen möglichst zu perfektionieren, bevor sie mögliche Kundinnen und Kunden einbeziehen. Wir versuchen, eine 80/20-Strategie zu vermitteln, die noch Luft lässt, auf Kundenwünsche einzugehen. Die zweite große Hürde besteht darin, sich ein gutes Team und ein Netzwerk aufzubauen. Ganz wichtig: Man sollte sich frühzeitig mit den Themen Go-to-Market-Strategie und Recruiting auseinandersetzen.
Wie stark hat die Gründungsbewegung unter der Corona-Pandemie gelitten?
Wir hatten 2020 eine kleine Delle, doch im Moment spüren wir ein starkes Interesse. Bei uns wird ja immer sehr viel Forschung betrieben, die auch in Patente übergeht. Die Herausforderung besteht darin, Forschende dahingehend zu motivieren und zu unterstützen, ihre Forschung dann auch in die Wirtschaft zu bringen. Aus dem RWTH Aachen-Umfeld gehen inzwischen über 100 Start-ups pro Jahr an den Start. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Zahl in diesem Jahr sogar noch steigern werden.
Autorin: Cornelia Gewiehs, freie Journalistin, Rotenburg (Wümme)
Schleiftechnik-Hersteller engagieren sich intensiv für Stuttgart als neues Drehkreuz der Branche – UGOs sorgen bei Besuchern für Aufsehen
Rund 340 namhafte Aussteller aus über 20 Ländern haben der Erstveranstaltung aus dem Stand heraus ihr Vertrauen ausgesprochen. Sie untermauern damit den Anspruch der GrindingHub, sich als internationales Drehkreuz der Branche zu etablieren. „Die Vorfreude ist groß“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des GrindingHub-Veranstalters VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main. „Nach mehr als zwei Jahren Zwangspause für die meisten Messen erwarten alle Beteiligten mit Ungeduld das persönliche Wiedersehen vor Ort“, so Schäfer weiter. „Digitale Formate haben einfach nicht die gleiche Qualität und Reichweite wie Präsenzveranstaltungen.“
Aussteller kommen mit Weltpremieren zur GrindingHub
Die Aussteller ihrerseits engagieren sich stark für die GrindingHub. „Für Anca hat die GrindingHub gefühlt schon begonnen – unser Team, unsere Kunden und Partner spüren, dass diese neue Leitmesse unsere ganze Branche weiter nach vorne bringen wird. Dem tragen wir Rechnung mit
dem vielfältigsten, innovativsten und spannendsten Messeauftritt in unserer Geschichte mit Weltpremieren, sechs Maschinen und Automationslösungen. Einen Vorgeschmack darauf gibt es bei den Web-Sessions und der Presse-Preview“, bekundet Edmund Boland, Geschäftsführer Anca Europe GmbH, Weinheim.
Oskar Olai, CEO von 3nine, Hochheim, kann es kaum erwarten: „Wir freuen uns sehr darauf, nach der langen und isolierten Zeit während der Pandemie wieder mit unseren Partnern, Händlern, Kunden und potenziellen Kunden zusammenzukommen. Die GrindingHub ist unsere erste Messe in Deutschland seit 2019 und ich weiß, dass alle meine Kollegen bei 3nine super aufgeregt sind.”
Auch Jürgen Hauger, Geschäftsführer der Vollmer Gruppe, Biberach, glaubt an die Zukunft der neuen Fachmesse für Schleiftechnik. „Den Organisatoren ist es gelungen, an einem strategisch günstigen Standort eine attraktive Messe ins Leben zu rufen, die sich nach den Bedürfnissen unserer weltweiten Kunden richtet. Wir sind davon überzeugt, dass die GrindingHub die neue Leitmesse der Schleiftechnik werden wird. Gleich fünf Weltneuheiten von Vollmer warten auf unsere Besucher bei der ersten GrindingHub im Mai 2022.“
UGO * – eine Besucherwerbekampagne, die für Aufsehen sorgt
In diesen Tagen ist auch die Besucherwerbekampagne zur GrindingHub gestartet. „UGO – Unknown Grinding Objects heißen ungewöhnliche Flugobjekte, die künftig in Stuttgart und nur in Stuttgart landen werden“, sagt VDW-Geschäftsführer Schäfer. Ähnlich wie seinerzeit die UFOs wecken sie die Neugierde. Headlines wie „UGO* positioniert Know-how in Stuttgart.“ oder „UGO* bringt’s auch digital!“ geben Aufschluss. „Wer mehr wissen will, muss unbedingt im Mai nach Stuttgart kommen“, lädt Schäfer die internationale Schleif-Community ein. Aussteller und Besucher können sich an der Challenge #ShowYourUGO beteiligen und ihr UGO in Szene setzen. „Die besten UGOs gibt es dann im Mai in Stuttgart zu bestaunen“, resümiert Schäfer abschließend.
Autor: Tobias Beckmann, VDW Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Weitere Informationen: Schleiftechnik-Hersteller engagieren sich intensiv für Stuttgart als neues Drehkreuz der Branche – UGOs sorgen bei Besuchern für Aufsehen (grindinghub.de)
GrindingHub startet mit drei Hallen in die Aufplanung
„Wir sind mit den Anmeldungen mehr als zufrieden und freuen uns über diesen großartigen Start, den die GrindingHub als neues Zentrum der Schleiftechnik schon jetzt hingelegt hat“, so Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.). „Natürlich wollen wir aber auch weiterhin allen Interessenten die Möglichkeit geben, im Mai 2022 in Stuttgart auszustellen und bleiben deshalb mit den Unternehmen auf jeden Fall im Gespräch.“
Aufplanung orientiert sich an Bedürfnissen von Ausstellern und Besuchern
Die positiven Zahlen ermöglichen den Start einer kompakten Aufplanung von drei Hallen auf dem modernen Stuttgarter Messegelände – darunter auch die 2018 eröffnete Paul Horn Halle. Mit ihrer direkten Lage am Eingang West, wo zurzeit die neue Haltestelle der Stadtbahnlinie U6 fertiggestellt wird, haben die Besucherinnen und Besucher nicht nur einen hervorragenden Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr, auch der Flughafen ist fußläufig erreichbar. „Mit dem Airport vor den Messetoren, dem direkten Anschluss an den Stuttgarter Hauptbahnhof und der unmittelbaren Lage an der Autobahn A 8 erwarten wir einen sehr hohen internationalen Zuspruch“, formuliert Gunnar Mey, Abteilungsleiter Industrie der Messe Stuttgart, den Anspruch der neuen Fachmesse. In den Hallen selbst soll eine thematisch gemischte Anordnung eine bestmögliche Verteilung garantieren. Die Aufplanung erfolgt in den kommenden Wochen im engen Dialog mit den Ausstellern, um deren konkrete Bedürfnisse und Anforderungen berücksichtigen zu können, und gilt sowohl für die zahlreichen Anmeldungen repräsentativer Standgrößen als auch kleinere Buchungen. Ein offizieller Hallenplan mit dem finalen Stand wird für Ende Januar 2022 avisiert.
Gesundheit und Sicherheit stehen im Fokus
Dabei wird selbstverständlich auch die notwendige Flexibilität, die unter Pandemiebedingungen erforderlich ist, einkalkuliert. So sind die Gänge mit einer Breite von vier Metern veranschlagt, um den notwendigen Abstand zu ermöglichen. Unter dem Label „Safe Expo“ hat die Messe Stuttgart in Abstimmung mit den Vorgaben der Behörden ein Hygienekonzept erarbeitet, das Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden aller Beteiligten rund um die Veranstaltung in den Mittelpunkt stellt. Erste Messen wie Blechexpo und Schweisstec konnten in diesem Herbst dessen Tragfähigkeit bereits erfolgreich in der Praxis unter Beweis stellen. Darüber hinaus hat die EMO Milano 2021 der metallbearbeitenden Industrie zum ersten Mal wieder im großen Stil die Möglichkeit geboten, sich auf internationaler Bühne persönlich zu treffen, und damit gezeigt: Die Branche ist zurück – sicher, aktuell und erfolgreich. „Das persönliche Miteinander und der direkte Draht zu Kunden sind für die Hersteller außerordentlich wichtig. Videokonferenzen und virtuelle Treffen können das nicht so einfach ersetzen – ich denke, das haben wir in Mailand alle ganz deutlich gespürt. Umso größer ist nun natürlich die Vorfreude auf ein Wiedersehen im Rahmen der nächsten Messen“, kommentiert Schäfer.
Aktuelle Inhalte, zeitgemäße Formate und ein Messestandort mit viel Potenzial
Die GrindingHub feiert vom 17. bis 20. Mai 2022 in Stuttgart ihre Premiere. Nicht nur mit ihrer internationalen Ausrichtung und einem zentralen, aus aller Welt bestens erreichbaren Messestandort mit viel Potenzial überzeugt sie. Ebenso bringen die Organisatoren ein globales Netzwerk an Kontakten in die Verbände aller namhaften Herstellernationen sowie jede Menge Erfahrung im Bereich der Messeorganisation mit. Das inhaltliche Angebot konzentriert sich auf die Bereiche Technologie / Prozesse, Produktivität, Automatisierung und Digitalisierung in der Schleiftechnik. Darüber hinaus sind unter dem Namen „GrindingSolutionPark“ zwei Gemeinschaftsstände geplant, die zeigen sollen, wie Wissenschaft und Industrie harmonisch ineinandergreifen können. Schon vorab, im Frühjahr 2022, beginnen die Web-Sessions der GrindingHub: Ein Konzept, das sich bereits bei der Ausrichtung der METAV digital bewährt hat und nun auch den Besucherinnen und Besuchern der neuen Fachmesse der Schleiftechnik Lust auf einen Besuch vor Ort machen und den Kontakt zu Ausstellern ermöglichen soll.
Autor: Tobias Beckmann, Online-Redakteur, VDW
Die Pressemitteilung sowie Bildmaterial finden Sie unter: GrindingHub startet mit drei Hallen in die Aufplanung
Ab 2022 GrindingHub in Stuttgart
Vom 17. bis 20. Mai 2022 findet erstmals in Stuttgart die GrindingHub statt. Sie ist die neue Fachmesse und das neue Zentrum für die Schleiftechnik. Ausgerichtet wird sie, künftig in einem Zweijahres-Turnus, vom VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, in Kooperation mit der Messe Stuttgart und in ideeller Trägerschaft des Industriesektors „Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik“ von Swissmem (Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie). „Wir freuen uns sehr über den Aufschlag dieses Dreierteams“, sagt Stephan Nell, Geschäftsführer beim großen Schweizer Schleifmaschinenhersteller United Grinding Group in Bern. „Die Branche ist auf Wachstumskurs und benötigt ein internationales Messeschaufenster, das ihre Kompetenz und ihre technische Innovationskraft angemessen präsentiert. Das vorgestellte Messekonzept für die GrindingHub hat mich direkt überzeugt“, bekräftigt er.
Die neue Fachmesse für die Schleiftechnik punktet damit, dass sie international ausgerichtet ist und in Stuttgart an einem zentralen, aus aller Welt hervorragend erreichbaren Messestandort mit viel Potenzial stattfinden wird. Die Organisatoren bringen ein weltweites Netzwerk mit, sei es die Messe Stuttgart mit ihren zahlreichen Auslandvertretungen, der VDW mit seiner Erfahrung in der Organisation von EMO Hannover und METAV sowie Kontakten in die Verbände aller namhaften Herstellernationen und Swissmem mit ebenfalls großen Erfahrungen in der Organisation von Gemeinschaftsständen auf den Metallbearbeitungsmessen in aller Welt. „Die geballte Kompetenz der Organisatoren verspricht beste Voraussetzungen für den Erfolg der neuen GrindingHub“, ist Jürgen Hauger, Geschäftsführer Vertrieb bei den Vollmer Werken in Biberach, überzeugt.
Das Angebot der GrindingHub konzentriert sich auf die Bereiche Technologie / Prozesse, Produktivität, Automatisierung und Digitalisierung in der Schleiftechnik. Darüber hinaus ist geplant, spezielle Lösungen/Solutions in Sonderausstellungen zu präsentieren. „VDW und Messe Stuttgart sind in der Lage, mit tiefgehendem Branchen- und Messe-Know-how ein ganzheitliches Konzept anzubieten. Das umfasst den Vertrieb, die internationale Vermarktung über Medienarbeit, den Aufbau reichweitenstarker Kommunikationskanäle und die Einbindung internationaler Medienpartner“, skizziert Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, die Vorteile der neuen GrindingHub. Außerdem arbeiteten die beiden Partner bereits seit vielen Jahren erfolgreich und vertrauensvoll zusammen, sei es bei der AMB in Stuttgart, der AMB Iran oder der Moulding Expo, so Bleinroth. Der erste Schritt zur Internationalisierung ist bereits getan durch Einbindung von Swissmem als ideeller Träger. „Die Schweiz ist ein Big Player in der Schleiftechnik“, begründet Christoph Blättler, Secretary General Machine Tool Manufacturers bei Swissmem, sein Engagement. „Deshalb freuen wir uns sehr, beim Aufbau dieses zukunftsgerichteten Konzepts dabei zu sein, unsere Erfahrungen im weltweiten Messegeschäft einbringen und Impulse geben zu können“, bekräftigt er.
Zum Konzept gehört die Integration einer digitalen Säule in die Veranstaltung und die Ergänzung durch eine Webkonferenz in den ungeraden Jahren. „Moderne Messekonzepte müssen heute den zusätzlichen Schritt ins Netz gehen und Online-Formate anbieten, damit die Aussteller ihre internationale Reichweite erhöhen und mehr Sichtbarkeit erzeugen können“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW. In der Nutzung digitaler Formate haben Messe Stuttgart und VDW bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt. „Die IndustryArena als weiterer Partner für die Durchführung des digitalen Messeteils hat ebenfalls vielfältige Erfahrungen und bringt mit mehr als einer halben Million registrierter Nutzer aus aller Welt bereits eine große und sehr produktionsaffine Zielgruppe gleich mit“, beschreibt Schäfer einen weiteren Pluspunkt.
Alle Partner sind überzeugt, mit der GrindingHub eine Messe an den Start zu bringen, die auch für künftige Herausforderungen der Branche gerüstet ist. 23 Marktführer der Schleiftechnikindustrie haben im ersten Treffen zur Vorstellung der neuen Veranstaltung ihre Teilnahme zugesagt. Diese sind Agathon, Anca, Blaser Swisslube, Buderus Schleiftechnik, Danobat-Overbeck, DVS Group, DVS Tooling, Emag, Geibel&Hotz, Haas Schleifmaschinen, Hembrug, Isoma, Kapp-Niles, Liebherr Verzahntechnik, Naxos-Diskus, Präwema, Reishauer AG, Rollomatic, Saacke, Supfina, Tschudin, United Grinding, Vollmer.
„Das eindeutige Votum der Unternehmen, die an der Vorstellung des Konzepts teilgenommen haben, bestätigt, dass wir damit den Nerv der Branche getroffen haben“, sagt Roland Bleinroth im Anschluss. „Wir freuen uns sehr über dieses Commitment und sind überzeugt, ab 2022 aus der Branche für die Branche einen höchst attraktiven Treffpunkt für die Schleifindustrie in Stuttgart anzubieten“, fügt Wilfried Schäfer hinzu.
Weitere Informationen: www.messe-stuttgart.de/grindinghub.
Hintergrund
In Deutschland gehört die Schleiftechnik zu den Top-4 Fertigungsverfahren innerhalb der Werkzeugmaschinenindustrie. 2020 hat die Branche Maschinen im Wert von 870 Mio. Euro produziert. Fast 80 Prozent gingen in den Export, davon etwa die Hälfte nach Europa. Die größten Absatzmärkte sind China, die USA und Frankreich. Unter den Top-Produzenten führen Deutschland, Japan und die Schweiz die Weltrangliste an. Weltweit produzierte die Schleiftechnik 2019 Maschinen im Wert von 4,9 Mrd. Euro.
Automation im Fokus
Beim Branchenereignis der Produktionstechnik METAV digital vom 23. bis zum 26. März 2021 stehen Präzisionswerkzeuge und Bearbeitungsmaschinen im Mittelpunkt. Neben den Zerspanungstechnologien bilden insbesondere Automationslösungen für die wirtschaftlichere Produktion einen weiteren Schwerpunkt. Die Automation gilt als einer der entscheidenden ‚Enabler‘ für mehr Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität und Fertigungsoptimierung. Nicht erst seit Industrie 4.0 halten Automatisierungslösungen zunehmend Einzug in Fabrikhallen und Fertigungsbetriebe. Präzisionswerkzeughersteller, Werkzeugmaschinenanbieter und zahlreiche weitere Unternehmen, Organisationen und Hochschulen mit Fertigungshintergrund nutzen seit mehr als 40 Jahren die METAV als Plattform für den Austausch unter Produktionsexperten – in diesem Jahr als echtes und interaktives 3D-Erlebnis.
Innovativ Produktionskosten senken
Das Thema Verzahnung nimmt bei der Paul Horn GmbH auf der METAV digital eine wichtige Stellung ein. Im Fokus stehen Werkzeuge sowohl zum Kegelradverzahnen als auch für das definierte Entgraten von Verzahnungen. „Weitere Neuheiten aus den Bereichen Hochvorschubfräsen, Hochglanzzerspanung, Einstechen, Profildrehen sowie Stoßen werden ebenfalls präsentiert“, kündigt Horn-Pressesprecher und Leiter Kommunikation Christian Thiele an.
Robotik, Automation und Digitalisierung nehmen immer mehr zu, ergänzen in vielen Bereichen sinnvoll und lassen Standortnachteile im Vergleich zu Niedriglohnländern schrumpfen. „Horn hat in enger Zusammenarbeit mit der Kistler Gruppe eine weltweit einzigartige Lösung zur Echtzeit-Werkzeugüberwachung weiterentwickelt: Das innovative PTS-System eignet sich besonders für den Einsatz bei Drehbearbeitungen“, erläutert Thiele. „Hier sind alternative Messmethoden aufgrund der geringen Abweichungen unergiebig.“ Die Lösung erfordert keinen Eingriff in die CNC-Steuerung. Der Einsatz erfolgt maschinenunabhängig und benötigt nur wenig Platz in der Maschine. Mit dem Einsatz des PTS sinken die Produktionskosten, die Fertigungskapazitäten steigen.
Automation bei Werkzeugmaschinen
„Digitalisierung der Werkzeugmaschinen ist in aller Munde – wir gestalten es immer besser, unkomplizierter und zugänglicher für die Anwender“, berichtet Dr. Stefan Hansch, CEO der Emco GmbH. Ein gelungenes Beispiel dafür ist die Firma Evva, Hersteller hochwertiger Schließsysteme, für die Emco mit einer Fräsmaschine die Digitalisierung der Produktion mit vorantrieb. Die Anforderungen an das neue Fertigungssystem waren sowohl eine hohe Flexibilität für die produktive Sonderfertigung als auch die Möglichkeit, Serienteile effizient zu produzieren. Zentrale Elemente bei diesem Projekt waren neben der Werkzeugmaschine auch die flexible Software-Plattform Emconnect und ein Komplettautomatisierungspaket.
Aktuell hat Emco die erfolgreiche MMV-Serie erweitert. Die 5-Achs-Fahrständer-Bearbeitungszentren (BAZ) gibt es mit vergrößerten Verfahrwegen (X= 4200 / 5200 / 6200 mm) und decken damit die gesteigerte Nachfrage in diesem Bereich ab. Die Anlagen lassen sich für die Komplettbearbeitung großer und schwerer Teile in einer Aufspannung einsetzen – für Werkstücke bis zu 8.000 kg. Ein weiteres Highlight sind die Automatisierungsmöglichkeiten bei den Universal-BAZ der Umill-Serie. Individuelle Lösungen sind für einige Bearbeitungsmaschinen in fast allen Varianten möglich und kundenspezifisch umsetzbar: zur Optimierung der Produktivität beispielsweise ein zweistöckiger Linear-Palettenspeicher. Oder die effizienten und flexibel anpassbaren Automationslösungen für die kleineren Umill-Modelle, die mit kompakten Abmessungen, kurzen Einricht- und Rüstzeiten sowie einfacher Bedienung punkten. Diese Lösungen gibt es auch für die Drehmaschinen von Emco.
„Die METAV digital bietet uns in dieser herausfordernden Zeit eine sichere Plattform für den Austausch mit Interessenten und Kunden“, weiß der CEO des österreichischen Werkzeugmaschinen-herstellers aus Hallein zu schätzen. „Das ersetzt den direkten Kontakt natürlich nicht, ist aber in dieser Zeit eine ausgezeichnete Alternative, die wir gerne nutzen.“
Weltneuheiten auf der METAV digital
„Auf der diesjährigen METAV stellen wir Weltneuheiten aus unserer neuen Neologiq-Kampagne vor“, gibt Erich Timons, CTO / Technischer Leiter und Mitglied der Geschäftsleitung beim Werkzeugspezialisten Iscar Germany GmbH in Ettlingen, bereits erste Einblicke. „Diese umfassen sowohl den Bereich Drehen und Stechen als auch Bohren und Fräsen. Darüber hinaus gibt es innovative digitale Tools zu entdecken.“. Ganz allgemein sind Werkzeuge mit extrem hoher Produktivität verfügbar. Dies umfasst im Speziellen auch Tools mit Sensorik. „Iscar hat Werkzeuge entwickelt, die ohne Rüstzeiten auskommen. Des Weiteren bieten wir Werkzeuge in allen Produktbereichen an, die sich bestens zur High Performance Cutting-Bearbeitung eignen“, geht Timons weiter ins Detail. Und wie sieht die derzeitige Entwicklung mit Blick in die Zukunft aus? „Aktuell haben viele Unternehmen mit kleiner gewordenen Losgrößen zu kämpfen. Dadurch rücken Themen wie Maschinenrüstzeiten immer mehr in den Fokus.“
Modulare Robotik für flexible Lösungen
„Die Bedeutung integrativer Lösungen mit durchgängiger Konnektivität und weitgehender Automatisierung sind für die produzieren Unternehmen unter den Corona-Bedingungen noch einmal wichtiger geworden“, führt Prof. Dirk Biermann von der TU Dortmund aus. Die effiziente und sichere Vernetzung von Menschen, Maschinen und Unternehmen sei wesentlich zur übergeordneten Steigerung der Produktivität und Nachhaltigkeit, gerade jetzt. „Für die kurzfristige Realisierung sind deshalb Entwicklungen von Schnittstellenstandards von übergeordneter Bedeutung“, so der Leiter des Instituts für Spanende Fertigung (ISF) und Mitglied der WGP (Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik). „Des Weiteren gibt es interessante Entwicklungen, die eine sichere Verarbeitung und Analyse von sensiblen Daten lokal erlauben, sodass Datenschutz für KI-basierte Applikationen am Endgerät durch intelligente Edge-Systeme gewährleistet wird.“
Die Möglichkeiten in der Robotik und Automation sind äußerst vielfältig und lassen sich zum Beispiel in Form von standardisierten Modulen kostengünstig für spezifische Anwendungen konfigurieren. Insbesondere bei modularen Robotersystemen ergeben sich hervorragende Möglichkeiten für flexible Lösungen, die zunehmend wichtiger werden. Unter dem Leitgedanken „Wir forschen für die Fabrik der Zukunft“ betrachtet die TU Dortmund in interdisziplinären Kooperationen die unterschiedlichen Herausforderungen der industriellen Produktion. Forschungsprojekte wie das Graduiertenkolleg „Anpassungsintelligenz von Fabriken im dynamischen und komplexen Umfeld“ oder der Sonderforschungsbereich „Verfügbarkeit von Information durch Analyse unter Ressourcenbeschränkung“ erforschen Grundlagen, die im Rahmen von Industriekooperationen in die Anwendung gebracht werden. Oder es sind neue Lösungen für spezielle Aufgabenstellungen, etwa die integrierte Schneidkantenpräparation [Tool]prep auf Werkzeugschleifmaschinen. „Infolge der bekannten Einschränkungen existiert ein Nachholbedarf, aktuelle Produktionsentwicklungen sowohl vorzustellen als auch kennenzulernen“, resümiert Dirk Biermann. „Die METAV digital bietet hierfür eine hervorragende Gelegenheit.“