EMO Hannover 2019 gibt Orientierung in unsicheren Zeiten Messe kann an erfolgreiche Vorveranstaltung anknüpfen

Heute schließt die EMO Han­nover 2019 nach sechs Mes­se­ta­gen ihre Tore. Vom 16. bis 21. Sep­tem­ber trafen sich rund 117.000 inter­na­tionale Pro­duk­tion­sex­perten aus 150 Län­dern zur Weltleitmesse der Met­all­bear­beitung. „Mit diesem Ergeb­nis knüpft die EMO Han­nover 2019 an das Boom­jahr 2017 an. Angesichts der gedämpften Kon­junk­tur­erwartun­gen in den ver­gan­genen Monat­en ist der mod­er­ate Besucher­rück­gang als Erfolg zu werten. Uns freut ganz beson­ders, dass der Anteil aus­ländis­ch­er Besuch­er nochmals gestiegen ist“, sagt EMO-Gen­er­alkom­mis­sar Carl Mar­tin Wel­ck­er. Die Stim­mung in den Hallen war gut. Viele Aussteller bericht­en von ein­er über­raschend hohen Besucher­fre­quenz auf ihren Stän­den. „Die EMO Han­nover hat sich ein­mal mehr als Fels in der Bran­dung erwiesen und gibt auch in unsicheren Zeit­en Ori­en­tierung für die weit­ere Entwick­lung in der Pro­duk­tion­stech­nik“, urteilt Wel­ck­er. Hohe Inter­na­tion­al­ität und Qual­ität bei Besuch­ern und Ausstellern sowie eine unge­heure Dichte an Inno­va­tio­nen und Präsen­ta­tio­nen von Pro­duk­t­neuheit­en seien ihr Marken­ze­ichen. Als Weltleitmesse der Met­all­bear­beitung ist die EMO Han­nover the place to be.

Carl Martin Welcker, EMO-Generalkommissar, (r.) und Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim EMO-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) sind zufrieden mit dem Verlauf der EMO Hannover 2019.
Carl Mar­tin Wel­ck­er, EMO-Gen­er­alkom­mis­sar, (r.) und Dr. Wil­fried Schäfer, Geschäfts­führer beim EMO-Ver­anstal­ter VDW (Vere­in Deutsch­er Werkzeug­maschi­nen­fab­riken) sind zufrieden mit dem Ver­lauf der EMO Han­nover 2019.

 

Stim­mungs­bild het­ero­gen – Investi­tions­bere­itschaft ver­spricht wieder gutes Nachmessegeschäft 

Aussteller mit einem bre­it­en Abnehmer­spek­trum äußern sich zufrieden mit dem Ver­lauf der Messe. Dr. Wolf­gang Heur­ing, CEO Motion Con­trol der Siemens AG, Erlan­gen, beispiel­sweise sagt: „Der Besucherzus­pruch auf unserem Mess­e­s­tand in diesem Jahr war über­wälti­gend. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ver­lauf der Messe.“ Andere Fir­men mit einem höheren Anteil im Pkw-Geschäft beurteilen die Lage reserviert­er. „Wir haben dur­chaus gemerkt, dass die Fir­men wegen der all­ge­meinen Unsicher­heit zur kün­fti­gen Mark­ten­twick­lung momen­tan etwas zurück­hal­tender sind“, sagt Dr. Chris­t­ian Lang, Geschäfts­führer der Lieb­herr-Verzah­n­tech­nik in Kempten. Den­noch habe man mit den Kun­den über konkrete Pro­jek­te gesprochen, die äußerst vielver­sprechend seien. Manch ein Aussteller erwartet den his­torisch größten Par­a­dig­men­wech­sel in der Auto­mo­bilin­dus­trie, den es zu bewälti­gen gilt. Andere kon­nten Ver­hand­lun­gen mit den Fahrzeugher­stellern auf der Messe zum Abschluss bringen.

Zu Beginn der EMO Han­nover hat­te die Nachricht von vielfach gestrich­enen Reisekosten bei den Kun­den aufgeschreckt. Es kamen jedoch mehr Führungskräfte zur Messe als vor zwei Jahren, fast 58 Prozent. Mehr als die Hälfte der Besuch­er hat­te Investi­tion­s­ab­sicht­en. Bei den aus­ländis­chen Besuch­ern stieg dieser Anteil auf 62 Prozent. Ein Vier­tel davon hat direkt auf der Messe Aufträge vergeben oder beab­sichtigt dies noch. Ein weit­eres Fün­f­tel will nach der Messe investieren. „Wir haben viele Gespräche über ganz konkrete Bedarfs­fälle geführt. Viele Anwen­der über­legen bere­its jet­zt, worin sie investieren, um gut aufgestellt zu sein“, sagt Matthias Funk, CEO der Hedelius Ver­trieb­s­ge­sellschaft in Meppen.

Dabei geht es vor allem um Erweiterungs- und Ersatz­in­vesti­tio­nen in flex­i­ble Fer­ti­gung, Pro­duk­tion­s­maschi­nen, Werkzeuge und Automa­tisierung. „Wir wollen uns in erster Lin­ie informieren und dann im Nach­gang zur EMO investieren“, sagt etwa Kiyokazu Sugiya­ma von Nis­san Motor Co. Ltd. aus dem japanis­chen Yoko­hama, der sich drei Tage auf der Messe aus­führlich umschaute. Und Geb­hard Debor, Fer­ti­gungsleit­er bei Linde Hydraulics in Aschaf­fen­burg, ergänzt: „Sollte etwas dabei sein, was passt, kön­nten wir konkret verhandeln.“

Asi­at­en auf der EMO Han­nover stark vertreten

Als Weltleitmesse zeich­net sich die EMO Han­nover durch ihre hohe Inter­na­tion­al­ität aus. Mehr als die Hälfte der Besuch­er kam aus dem Aus­land, davon wiederum jew­eils die Hälfte aus Europa und aus Übersee. Beson­ders bemerkenswert ist der hohe Anstieg der Gäste aus Übersee um ein Fün­f­tel im Ver­gle­ich zu 2017 und speziell der hohe Anteil asi­atis­ch­er Gäste, die fast ein Drit­tel der aus­ländis­chen Besuch­er stellen. Chi­na, Japan, Tai­wan und Indi­en führen die Liste an. „Die Inter­na­tion­al­ität der EMO-Besuch­er, vor allem auch aus dem asi­atis­chen Raum, sorgten für eine geschäftige und inter­na­tionale Atmo­sphäre bei uns am Stand“, bemerkt Dr. Ste­fan Brand, Geschäfts­führer der Vollmer Werke in Bib­er­ach. Diese Entwick­lung hängt nicht zulet­zt auch mit der gestiege­nen Anzahl asi­atis­ch­er Aussteller zusam­men, die ihre Kun­den auf die Weltleitmesse nach Han­nover mobil­isieren kon­nten. Auch Ital­ien, Polen, Schwe­den, Rus­s­land und die Türkei waren sehr gut vertreten.

Dig­i­tal­isierung und Automa­tisierung nehmen Fahrt auf

Die EMO set­zt auch in diesem Jahr wieder klare Impulse für Inno­va­tio­nen“, ist sich Lothar Horn, geschäfts­führen­der Gesellschafter der Paul Horn GmbH in Tübin­gen, sich­er. Sie erfüllt damit erneut die Erwartun­gen, als die Inno­va­tion­splat­tform für Pro­duk­tion­stech­nik die Trends für die kom­menden Jahre zu bes­tim­men. Das EMO-Mot­to Smart tech­nolo­gies dri­ving tomorrow’s pro­duc­tion! hat die Fokus­the­men der Indus­trie bere­its im Vor­feld aufgenom­men. „Die vie­len Kun­denge­spräche auf der EMO Han­nover 2019 zeigten, dass die Ori­en­tierung an der ganzheitlichen Prozess­kette inklu­sive dig­i­taler Ser­vices den rel­e­van­ten Mehrw­ert für die Kun­den schafft“, sagt etwa Chris­t­ian Thönes, Vor­standsvor­sitzen­der der DMG Mori AG, Biele­feld. Diese Ein­schätzung zieht sich quer durch alle Aussteller­bere­iche. „Auf­fal­l­end war die pos­i­tive Besucher­res­o­nanz auf unsere cloud­basierten Sim­u­la­tion­stools und das Mon­i­tor­ing Sys­tem als Indus­trie 4.0‑Anwendung“, hat Marie-Sophie Maier-Wem­ber, Geschäfts­führerin bei der Haas Schleif­maschi­nen GmbH

in Trossin­gen, beobachtet. Über­haupt waren die Schlag­worte IoT-Plat­tfor­men, Apps, dig­i­taler Zwill­ing, Kün­stliche Intel­li­genz (KI), Edge- und Cloud­com­put­ing allgegenwärtig.

Dies zeigt deut­lich, wie viel seit der let­zten Messe vor zwei Jahren passiert ist. Speziell in Halle 9 trafen Forschung und Prax­is aufeinan­der. Die Mis­chung aus Wis­senschaft und Indus­trie zog zahlre­iche Besuch­er aus aller Welt an. „Wir haben viele neue Kon­tak­te geknüpft und in sehr vie­len Gesprächen Ideen gesam­melt, die sich hof­fentlich in Forschung­spro­jek­te umset­zen lassen“, blickt Prof. Berend Denke­na, Präsi­dent der Wis­senschaftlichen Gesellschaft für Pro­duk­tion­stech­nik (WGP) und Leit­er des Insti­tuts für Fer­ti­gung­stech­nik und Werkzeug­maschi­nen (IFW) Han­nover auf die ver­gan­genen sechs Tage zurück. „Eines ist auf jeden Fall klar gewor­den: Dig­i­tal­isierung und Automa­tisierung zeigen uns den Weg in die Zukun­ft, das zeich­net sich hier auf der EMO Han­nover ab.“

Auch erste KI-Anwen­dun­gen waren auf der Weltleitmesse zu find­en, in der Start-up-Area eben­so wie bei Vor­re­iterun­ternehmen. Nicht nur das Inter­esse an KI bzw. maschinellem Ler­nen war groß. Dass die Besuch­er der Weltleitmesse Visio­nen für die Zukun­ft suchen, zeigte sich auch in den Rah­men­ver­anstal­tun­gen und Foren. Die The­men neben KI: addi­tive Ver­fahren, Indus­trielles Inter­net der Dinge (IIoT), 5G und nicht zulet­zt OPC UA bzw. umati, die neue Stan­dard­schnittstelle zwis­chen Werkzeug­maschi­nen und über­ge­ord­neten IT-Sys­te­men. Allen voran der große umati-Show­case, der mit 110 Maschi­nen von 70 inter­na­tionalen Fir­men und Part­nern erst­mals bewiesen hat, dass die uni­verselle Schnittstelle für die Kom­mu­nika­tion der Mas­chine mit IT-Sys­te­men über alle Pro­duk­te hin­weg funk­tion­iert. Dr. Alexan­der Broos, Leit­er des umati-Pro­jek­ts, resümiert: „Die Res­o­nanz auf umati bei unseren Part­nern und bei den Kun­den ist bom­bastisch. Mit dem EMO-Auftritt ist die Mark­te­in­führung gelun­gen. Wir nehmen den Auf­trag mit nach Hause, die OPC UA Com­pan­ion Spec­i­fi­ca­tion, die als näch­stes kom­men muss, schnell­st­möglich zu liefern.“

EMO Han­nover 2019 öffnet Fen­ster zur Zukunft

Ent­ge­gen aller Erwartun­gen beschließen wir die EMO Han­nover 2019 mit einem pos­i­tiv­en Faz­it. Sie ist attrak­tiv für die gesamte inter­na­tionale Com­mu­ni­ty der Pro­duk­tion­stech­nik und hat sig­nal­isiert, dass nach wie vor Investi­tions­be­darf im Markt beste­ht. Ungeachtet aller poli­tis­chen Ver­w­er­fun­gen zeigt die Messe, dass die Indus­trie aktiv an den kom­menden Her­aus­forderun­gen arbeit­et und ihren Beitrag als Prob­lem­lös­er leis­ten will“, urteilt EMO-Gen­er­alkom­mis­sar Carl Mar­tin Wel­ck­er abschließend.

Die näch­ste EMO find­et in Mai­land vom 04. bis 09. Okto­ber 2021 statt.

Down­loads

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Pressemit­teilung (PDF)
Aussteller- und Besuch­er­stim­men zur EMO Han­nover 2019 (PDF)

Kategorien: 2019, September