Globale Werkzeugmaschinen-Community ebnet den Weg für Industrie 4.0

VDW präsen­tiert umati mit großer inter­na­tionaler Beteili­gung auf der EMO Han­nover 2019 

EMO Han­nover 2019 — Weltleitmesse der Met­all­bear­beitung: Eröff­nungsrundgang der EMO Han­nover mit dem Bun­desmin­is­ter für Verkehr und dig­i­tale Infra­struk­tur Andreas Scheuer. UMATI Halle 9, E24

70 Unternehmen aus zehn Län­dern haben 110 Maschi­nen und 28 Mehrw­ert­di­en­ste auf der EMO Han­nover 2019 über die Stan­dard­schnittstelle umati miteinan­der ver­net­zt. „umati schlägt damit ein neues Kapi­tel in der Pro­duk­tion auf“, sagt Dr. Heinz-Jür­gen Prokop, Vor­sitzen­der des VDW (Vere­in Deutsch­er Werkzeug­maschi­nen­her­steller), anlässlich der umati-Pressekon­ferenz am 16. Sep­tem­ber 2019 in Han­nover. „Die Schnittstelle ermöglicht Werkzeug­maschi­nen­her­stellern, ein weit­eres Ver­sprechen von Indus­trie 4.0 einzulösen: den ein­fachen, schnellen und sicheren Date­naus­tausch“, so Prokop weit­er. Die Verbindung und die ein­heitliche Sprache von Maschi­nen, Anla­gen und Soft­ware seien die wichtig­ste Voraus­set­zung, um in der Fer­ti­gung Nutzen aus der Dig­i­tal­isierung zu ziehen. Dass sich die einzelne Fir­ma nicht mehr um eine funk­tion­ierende Ver­net­zung küm­mern müsse, sei ein unge­heur­er Fortschritt.

Inter­na­tionale Akzeptanz

Auch inter­na­tion­al hat umati bere­its überzeugt. Drei Kon­sor­tien aus wichti­gen Werkzeug­maschi­nen­her­steller­län­dern haben sich der Schnitt-stelle angeschlossen, Prod­Net aus der Schweiz, Edge­cross aus Japan und NCLink aus Chi­na. Darüber hin­aus unter­stützen die Werkzeug­maschi­nen­ver­bände aus Chi­na, Großbri­tan­nien, Ital­ien, den Nieder­lan­den, Öster­re­ich, der Schweiz, Spanien und Tai­wan sowie der europäis­che Werkzeug­maschi­nen­ver­band Cec­i­mo das Projekt.

Die Wahl des OPC UA-Stan­dards für die Entwick­lung der Schnittstelle bringt die inter­na­tionale Ver­bre­itung voran. Sie stellt sich­er, dass umati weltweit kosten­los genutzt wer­den kann“, erläutert Prokop. 90 Unternehmen beteili­gen sich an der Weit­er­en­twick­lung in der so genan­nten Joint Work­ing Group. Die Veröf­fentlichung ein­er Com­pan­ion Spec­i­fi­ca­tion Ver­sion 1.0, der näch­ste Meilen­stein, ist für Mitte kom­menden Jahres geplant.

EMO-Show­case zeigt, dass umati funktioniert

Der Show­case auf der EMO Han­nover 2019 zeigt bere­its jet­zt, dass die Schnittstelle funk­tion­iert. Die Maschi­nen ver­fü­gen alle über einen so genan­nten OPC UA-Serv­er, der die Dat­en an einen eigens für die Messe ein­gerichteten Daten­hub sendet. Dort kön­nen die Soft­ware-Mehrw­ert­di­en­ste über OPC UA-Clients auf die Dat­en zugreifen und zeigen, welchen Mehrw­ert man aus so zugänglichen Dat­en erzeu­gen kann. An einem zen­tralen Infor­ma­tion­s­stand in Halle 9, E24, zeigt der VDW auf einem Dash­board live, wie die Dat­en zusammenfließen.

umati-Erfolg entschei­det sich am Markt

Schlussendlich hängt der Erfolg von umati davon ab, wie die Kun­den den Mehrw­ert der Schnittstelle ein­schätzen. Die Her­steller ihrer­seits müssen diesen Mehrw­ert zuver­läs­sig bere­it­stellen. „Dazu benöti­gen wir ver­lässliche Part­ner, die notwendi­ge Bausteine, z.B. Steuerungsar­chitek­tur und Soft­warekom­po­nen­ten zur Ver­fü­gung stellen. Das erre­ichen wir durch enge Zusam­me­nar­beit mit den Steuerung­sh­er­stellern und kün­ftig sicher­lich auch mit weit­en Teilen der Zuliefer­kette“, sagt VDW-Vor­sitzen­der Prokop.

Bis es soweit ist, hat die umati-Arbeits­gruppe noch viel vor. Mit der Ver­sion 1.0 fällt der Startschuss, um Pro­duk­te auf den Markt zu brin­gen. „Die Marke umati soll kün­ftig für das Ver­sprechen ste­hen, dass jed­er, der eine Mas­chine mit umati kauft und eine Soft­ware mit umati-Schnittstelle im Haus hat, den Daten­fluss ohne großen Aufwand in Gang set­zen kann“, sagt Prokop.

Um eine ähn­liche Ver­bre­itung zu erzie­len, wie sie der USB-Steck­er im Kon­sumgüter­bere­ich hat, arbeit­et der VDW daran, neben der Com­pan­ion Spec­i­fi­ca­tion eine verbindliche Vor­gabe für die Kon­fig­u­ra­tion der Kom­mu­nika­tion­spa­ra­me­ter festzuschreiben, Min­destanforderun­gen für die Imple­men­tierung festzule­gen und stan­dar­d­isierte Testver­fahren zum Nach­weis der Leis­tungs­fähigkeit zu entwick­eln. Darüber hin­aus soll die Marke weit­er in die Welt getra­gen, verbindliche Teil­nah­mebe­din­gun­gen für ihre Nutzung definiert und eine tragfähige Organ­i­sa­tion­sstruk­tur aufge­set­zt wer­den. „Auch eine Ver­sion 2.0 zeich­net sich bere­its ab, weil es noch viele The­men, etwa das Man­age­ment von Fer­ti­gungsaufträ­gen auf den Maschi­nen oder das Werkzeug­man­age­ment, abzuar­beit­en gibt“, sagt der VDW-Vor­sitzende abschließend.

Hin­ter­grund umati

umati — uni­ver­sal machine tool inter­face ist eine Branchenini­tia­tive des VDW. Sie wurde 2017 von den Fir­men Chi­ron, DMG Mori, Emag, Grob, Heller, Lieb­herr-Verzah­n­tech­nik, Trumpf und Unit­ed Grind­ing ins Leben gerufen. Ziel ist ein offen­er Stan­dard zum Date­naus­tausch über den zugrun­deliegen­den glob­alen Inter­op­er­abil­itäts­stan­dard OPC UA. Darüber hin­aus wer­den alle notwendi­gen Rah­menbe­din­gun­gen definiert, um eine naht­lose und sichere Inte­gra­tion der Maschi­nen und Soft­ware beim Kun­den zu gewährleis­ten. Schließlich zielt umati als Marke darauf ab, inter­na­tion­al über­greifend für Sicht­barkeit zu sor­gen und die beteiligten Part­ner im Mar­ket­ing und der Qual­itätssicherung zu unter­stützen. Den Stan­dar­d­isierungsak­tiv­itäten im Rah­men ein­er Joint Work­ing Group mit der OPC Foun­da­tion fol­gen mit­tler­weile knapp 100 Unternehmen aus aller Welt. www.umati.info

Kategorien: 2019, September