umati für alle: Was es bringt und wie Sie mitmachen können
umati wird sich als Standard nur durchsetzen, wenn ihn möglichst viele nutzen. Deshalb wurde die Vorstellung von umati auf der AMB mit Pressekonferenz und eigenem Messestand auch von einer gut besuchten Informationsveranstaltung für VDW-Mitglieder ergänzt. Dort konnte man sich aus erster Hand informieren. Dr. Alexander Broos, Leiter Technik und Forschung beim VDW, erläuterte die Hintergründe und die weitere Planung des Projekts. Caren Dripke vom Projektpartner ISW (Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigung) der Uni Stuttgart gab Einblicke in die bisher definierte Semantik und stellte Use Cases und Parameter vor.
Was ist umati?
- umati steht für universal machine tool interface und damit für eine einheitliche Schnittstelle, die Werkzeugmaschinen und Anlagen sicher, naht- und mühelos in kunden- und anwenderspezifische IT-Ökosysteme integrieren kann.
- umati dient der Anbindung von Werkzeugmaschinen an IT-Systeme innerhalb und außerhalb des Produktionsumfelds (MES, ERP, Cloud, …).
- umati liefert im Kern eine standardisierte Semantik und ein Informationsmodell auf Basis von OPC UA.
- umati beinhaltet spezifische Erweiterungen für die Hersteller und Anwender von Werkzeugmaschinen.
- umati bietet einen Standard nicht nur in Deutschland, sondern für Anwender in der ganzen Welt.
Was wird standardisiert?
- Parameterdefinition nach Use Cases (OPC UA-Vorgehensweise), z. B.
- Schnellüberblick Produktion läuft
- Programm und Maschinenstatus
- Überblick des Fertigungsauftrags
- Fehlerüberblick
- Betriebszustand
- 100+ Parameter, 20+ Use Cases als Grundlage für Informationsmodellierung in OPC UA
- Überblick der Informationscluster des OPC UA Companion Informationsmodells
- Informationen zur Maschinenidentifikation
- Betriebszustand der Maschine
- Information über Fertigungsauftrag
- Verbrauchsinformationen (Energie, Verbrauchsmaterialen)
- Prognosen zu Benutzerinteraktionen
- Zustandswechsel der Maschine
Wie kann ich umati nutzen, und was kostet das?
- Die Nutzung von umati vereinfacht und reduziert den Aufwand für die Maschinenanbindung an kundenseitige IT-Infrastrukturen.
- Personalressourcen werden weniger belastet, Projekte schneller realisiert und Kosten reduzieren sich.
- umati entsteht als offener, frei verfügbarer Standard auf Basis von OPC UA.
- Für die Nutzung der umati Companion Specification in einem OPC UA Server eines eigenen Produkts fallen keine zusätzlichen Lizenzgebühren an.
- Die Nutzung speziell entwickelter Softwarekomponenten ist zu lizensieren.
- Die Nutzung der Marke umati ist an eine Zertifizierung der implementierten Schnittstelle gebunden, für die zusätzliche Kosten anfallen können
Wann und wie kann ich mitmachen?
- Die Konzepterstellung erfolgt in einer zurzeit geschlossenen kleinen Arbeitsgruppe, da hierfür hohes Engagement, intensive Diskussionen und gegenseitiges Vertrauen notwendig sind.
- Im vierten Quartal 2018 wird ein erstes Review in einem, um ausgewählte Teilnehmer erweiterten Kreis stattfinden.
- Ab Anfang 2019 soll in der Joint Working Group (JWG) bei der OPC Foundation ein Reviewprozess starten, in den sich jeder Interessierte einbringen kann. Ziel ist eine OPC UA Companion Specification.
- Bis zur EMO Hannover 2019 soll dieser Prozess weitgehend abgeschlossen sein, zumindest soll eine Draft Companion Specification und ein Release Candidate vorliegen.
- Interessierte Unternehmen können sich bereits auf der EMO Hannover 2019 an die Initiative anschließen, der Aufruf hierzu erfolgt ca. Ende des ersten Quartals 2019. Für die Implementierung zur EMO Hannover 2019 wird ein Design Freeze der Companion Specification erfolgen.
Bei Interesse an der Mitarbeit in der JWG oder als Partner für die EMO Hannover 2019 können Sie sich im Internet unter info@umati.info vorregistrieren.
Autor: Götz Görisch, VDW
Bildquelle: VDW