Offene Community bringt Werkzeugmaschinenindustrie voran: umati auf der METAV digital

Maschi­nen ver­schieden­er Her­steller lassen sich mit ‚umati‘ sich­er, ein­fach und prob­lem­los mit den dig­i­tal­en Lösun­gen des Kun­den verbinden. Basierend auf OPC UA als ‚Welt­sprache für die Pro­duk­tion‘ vere­in­facht sich damit die Anbindung von Werkzeug­maschi­nen an fer­ti­gungsna­he IT-Sys­teme erhe­blich. Vom 23. bis zum 26. März 2021 beteiligt sich das 2017 vom VDW (Vere­in Deutsch­er Werkzeug­maschi­nen­fab­riken) ins Leben gerufene Bünd­nis an der METAV dig­i­tal. Experten geben dabei umfan­gre­iche Ein­blicke in diese weg­weisende Ini­tia­tive für die Fertigungsindustrie.

umati (uni­ver­sal machine tech­nol­o­gy inter­face) hat sich zum Ziel geset­zt, eine weltweit sicht­bare Com­mu­ni­ty zu wer­den, die sich für die gemein­same Ver­mark­tung und Nutzung offen­er Schnittstel­len­stan­dards auf Basis von OPC UA für den Maschi­nen- und Anla­gen­bau ein­set­zt. Ins­beson­dere geht es darum, Werkzeug­maschi­nen per ‚plug and work‘ – ver­gle­ich­bar mit ein­er USB-Schnittstelle im Con­sumer-Bere­ich – an über­ge­ord­nete IT-Sys­teme anzu­binden. Dabei bildet OPC UA den tech­nis­chen Rahmen.

Mith­il­fe von OPC UA wird der Date­naus­tausch zwis­chen Maschi­nen und Sys­te­men stan­dar­d­isiert und für die Nutzer vere­in­facht. Com­pan­ion Spec­i­fi­ca­tions stan­dar­d­isieren wiederum die Daten­mod­elle für gle­ichar­tige Maschi­nen und Sys­teme. Sie leg­en fest, welche Dat­en aus­ge­tauscht wer­den. OPC UA stellt im Kon­text von Indus­trie 4.0 eine Schlüs­sel­tech­nolo­gie dar, weil Maschi­nen unter­schiedlich­er Anbi­eter diesel­ben Daten­struk­turen liefern und emp­fan­gen. Die Anbindung an andere Maschi­nen oder über­ge­ord­nete Steuerungs- und Pla­nungssys­teme vere­in­facht sich damit entschei­dend. Let­ztlich erlaubt eine vere­in­heitlichte Schnittstelle die schnellere Umset­zung kun­denin­di­vidu­eller Projekte.

umati mit eigen­em Messestand

Auf der METAV dig­i­tal gibt es einen virtuellen umati-Gemein­schafts­stand, auf dem sich die Com­mu­ni­ty präsen­tiert. Am zen­tralen umati-Infor­ma­tion­s­stand erhal­ten Inter­essierte auf Basis der real geliefer­ten Dat­en Ein­blicke in die Bear­beitungsin­for­ma­tio­nen der ange­bun­de­nen Maschi­nen­her­steller. „umati lebt davon, dass Anwen­der die Datenkon­nek­tiv­ität unmit­tel­bar erleben“, weiß Dr. Alexan­der Broos, Leit­er Forschung und Tech­nik beim VDW. „Deshalb sind die virtuellen Mess­es­tände und realen Maschi­nen über das umati-eigene Dash­board unter https://umati.app miteinan­der ver­bun­den. Über das jew­eilige Link-Sym­bol sind die Dat­en live ein­se­hbar. Somit ver­fol­gen die Messebe­such­er das Bear­beitungs­geschehen ohne Verzögerung.“

Am zen­tralen umati-Stand ste­hen sowohl Broos als auch Götz Görisch vom VDW-Bere­ich Forschung und Tech­nik sowie die Kol­le­gen und Kol­legin­nen des Insti­tuts für Steuerung­stech­nik der Werkzeug­maschi­nen und Fer­ti­gung­sein­rich­tun­gen (ISW) der Uni­ver­sität Stuttgart für tiefer­ge­hende Infor­ma­tio­nen zu umati und OPC UA für Fra­gen und Anre­gun­gen zur Verfügung.

An ver­schiede­nen weit­eren Stän­den rund um die ‚umati-Zen­trale‘ zeigen die beteiligten Part­nerun­ternehmen ihre eige­nen Maschi­nen und Lösun­gen. Inter­essen­ten bewe­gen sich zu den Mess­es­tän­den, holen sich dort detail­lierte Infor­ma­tio­nen von den Her­stellern ab, kön­nen Ansprech­part­ner kon­tak­tieren sowie mit ihnen kom­mu­nizieren und sich die ange­bun­de­nen Bear­beitungs­maschi­nen anschauen. Des Weit­eren lassen sich im Vis­itenkarten­por­tal gegen­seit­ig Kon­tak­t­dat­en aus­tauschen; über Chat oder Videokon­ferenz ist hier Inter­ak­tion möglich und auch gewünscht.

Voll­ständi­ger Blick auf Maschi­nen- und Werkzeugdaten

Es ist eine gute und kluge Entschei­dung des VDW, die METAV als virtuelle Messe stat­tfind­en zu lassen und damit eine Lücke in der aktuellen Mes­se­land­schaft zu schließen“, betont Dr. Ste­fan Brand, Geschäfts­führer der Vollmer Gruppe aus Bib­er­ach. „Die ‚METAV dig­i­tal 2021‘ erlaubt es Vollmer trotz Coro­na, unsere jüng­sten Inno­va­tio­nen einem inter­na­tionalen Messepub­likum zu präsen­tieren. Und sie zeigt zugle­ich auf mehreren Ebe­nen, wie wichtig inzwis­chen die Dig­i­tal­isierung für den Maschi­nen­bau gewor­den ist. Neben der virtuellen Kom­mu­nika­tion zwis­chen Men­schen geht es auch um die dig­i­tale Verbindung von Maschi­nen, Anla­gen und Soft­ware als Schlüs­sel zur mod­er­nen Fer­ti­gung. Deshalb ist Vollmer seit 2018 Part­ner der umati-Ini­tia­tive und arbeit­et eng mit anderen Maschi­nen­bauern zusam­men. Dank umati kön­nen wir garantieren, dass sich Vollmer Schärf­maschi­nen her­stellerun­ab­hängig mit anderen Maschi­nen ver­net­zen lassen – ein­fach, naht­los und sich­er. Dadurch erzie­len Unternehmen einen ganzheitlichen Blick auf Maschi­nen- und Werkzeug­dat­en, um nicht nur Maschi­nen­zustände zu überwachen, son­dern auch Fer­ti­gung und Qual­ität von Werkzeu­gen zu steigern.“

Maschi­nen viel ein­fach­er integrieren

Die Sys­tem­inte­gra­tion von Maschi­nen in das Pro­duk­tion­sum­feld ist ein­er der wichtig­sten aktuellen Trends in der Fer­ti­gung – Stich­wort Indus­trie 4.0 – mit dem Ziel, aus den gewonnenen Dat­en einen Mehrw­ert für den Kun­den zur weit­eren Opti­mierung sein­er Pro­duk­tion zu schaf­fen“, weiß Gün­ter Pum­berg­er, Prod­uct Man­ag­er Dig­i­tal­i­sa­tion bei der Emco GmbH im öster­re­ichis­chen Hallein. „Um diesen Schritt für alle beteiligten Part­ner zu erle­ichtern, unter­stützt Emco die Entwick­lung und Etablierung eines offe­nen Indus­tri­e­s­tandards für die ein­fache Maschi­nen­in­te­gra­tion beim Kun­den: umati bietet für uns die Möglichkeit, dieses Ziel zeit- und kosten­ef­fizient für eine bre­ite Kun­den­ba­sis zu erre­ichen. Durch die große Beteili­gung an der her­stellerüber­greifend­en Stan­dar­d­isierung ist abse­hbar, dass dank umati offene Stan­dards bald in zahlre­iche Anwen­dungssys­teme, wie etwa MES-Lösun­gen, einziehen wer­den.  Dass dies Stan­dard erhe­bliche Vorteile und Erle­ichterun­gen bringt, wird auf der METAV dig­i­tal zu erleben sein.“

Kon­nek­tiv­ität zunehmend wichtiger

Kon­nek­tiv­ität und ein uneingeschränk­ter Daten­fluss wer­den in Zeit­en von Indus­trie 4.0 immer wichtiger. Um unsere Kun­den mit allen erforder­lichen Werkzeu­gen für die zukün­ftige Pro­duk­tion zu rüsten, benöti­gen wir eine Schnittstelle, die Dat­en ver­schieden­ster Maschi­nen und Steuerun­gen bis hin zu unter­schiedlich­sten Anwen­dun­gen ohne kun­den­spez­i­fis­che Anpas­sun­gen ermöglicht“, berichtet Jür­gen Kläs­er, Senior Man­ag­er FA / IT von der Oku­ma Europe GmbH mit Sitz in Krefeld. „umati hil­ft dabei, die einzige uni­verselle Werkzeug­maschi­nen-Daten­schnittstelle für Indus­trie 4.0 durchzuset­zen, die einen Über­tra­gungssta­tus auf dem Kom­mu­nika­tion­s­stan­dard OPC UA nutzt und dabei eine sichere Datenüber­tra­gung lokal und zu Cloud-Plat­tfor­men gewährleis­tet. Wir sind stolz ein Teil dieser Entwick­lung zu sein und diese Tech­nolo­gie auf der ersten dig­i­tal­en METAV vorzustellen.“

Nutzen für umati-Teilnehmer

Über den part­ner­schaftlichen Aus­tausch und die Unter­stützung von umati lassen sich sowohl eine her­stellerun­ab­hängige Kom­mu­nika­tion von Werkzeug- und Bear­beitungs­maschi­nen vorantreiben als auch die Pro­duk­tion­sprozesse als Teil ein­er starken Gemein­schaft vere­in­fachen. Des Weit­eren kön­nen durch die stan­dar­d­isierte Kom­mu­nika­tion über entsprechende OPC UA-Stan­dards auch Maschi­nen aus anderen Branchen ange­bun­den wer­den und damit einen Mehrw­ert bieten – davon prof­i­tieren nicht nur die Her­steller, son­dern auch die Kun­den direkt. Diese ein­heitliche Kom­mu­nika­tion hil­ft zusät­zlich, Arbeitsabläufe zu vere­in­heitlichen und zu ratio­nal­isieren. Das bietet Poten­zial für eine immense Steigerung der Effizienz und Pro­duk­tiv­ität. Des Weit­eren erweit­ert umati das inter­na­tionale Net­zw­erk der Her­steller über Branchen­gren­zen hin­weg. So kann die Gemein­schaft ihr Know-how im Aus­tausch mit Experten aus anderen Branchen verbessern und neue Märk­te erschließen. Last but not least ist die dig­i­tale Trans­for­ma­tion auf einen sicheren Date­naus­tausch angewiesen. Auf umati aus­gerichtete Pro­duk­te kön­nen den Anspruch erfüllen, die dig­i­tale Fab­rik wider­stands­fähig, intel­li­gent und prof­ita­bel zu gestalten.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen: www.metav-digital.de

Kategorien: 2021, März