Automation im Fokus

Beim Branch­enereig­nis der Pro­duk­tion­stech­nik METAV dig­i­tal vom 23. bis zum 26. März 2021 ste­hen Präzi­sion­swerkzeuge und Bear­beitungs­maschi­nen im Mit­telpunkt. Neben den Zerspanung­stech­nolo­gien bilden ins­beson­dere Automa­tion­slö­sun­gen für die wirtschaftlichere Pro­duk­tion einen weit­eren Schw­er­punkt. Die Automa­tion gilt als ein­er der entschei­den­den ‚Enabler‘ für mehr Wet­tbe­werb­s­fähigkeit, Pro­duk­tiv­ität und Fer­ti­gung­sop­ti­mierung. Nicht erst seit Indus­trie 4.0 hal­ten Automa­tisierungslö­sun­gen zunehmend Einzug in Fab­rikhallen und Fer­ti­gungs­be­triebe. Präzi­sion­swerkzeugher­steller, Werkzeug­maschi­ne­nan­bi­eter und zahlre­iche weit­ere Unternehmen, Organ­i­sa­tio­nen und Hochschulen mit Fer­ti­gung­sh­in­ter­grund nutzen seit mehr als 40 Jahren die METAV als Plat­tform für den Aus­tausch unter Pro­duk­tion­sex­perten – in diesem Jahr als echt­es und inter­ak­tives 3D-Erlebnis.

Innovativ Produktionskosten senken

Das The­ma Verzah­nung nimmt bei der Paul Horn GmbH auf der METAV dig­i­tal eine wichtige Stel­lung ein. Im Fokus ste­hen Werkzeuge sowohl zum Kegel­rad­verzah­nen als auch für das definierte Ent­grat­en von Verzah­nun­gen. „Weit­ere Neuheit­en aus den Bere­ichen Hochvorschubfräsen, Hochglanzzerspanung, Ein­stechen, Pro­fil­drehen sowie Stoßen wer­den eben­falls präsen­tiert“, kündigt Horn-Press­esprech­er und Leit­er Kom­mu­nika­tion Chris­t­ian Thiele an.

Robotik, Automa­tion und Dig­i­tal­isierung nehmen immer mehr zu, ergänzen in vie­len Bere­ichen sin­nvoll und lassen Stan­dort­nachteile im Ver­gle­ich zu Niedriglohn­län­dern schrumpfen. „Horn hat in enger Zusam­me­nar­beit mit der Kistler Gruppe eine weltweit einzi­gar­tige Lösung zur Echtzeit-Werkzeugüberwachung weit­er­en­twick­elt: Das inno­v­a­tive PTS-Sys­tem eignet sich beson­ders für den Ein­satz bei Drehbear­beitun­gen“, erläutert Thiele. „Hier sind alter­na­tive Mess­meth­o­d­en auf­grund der gerin­gen Abwe­ichun­gen unergiebig.“ Die Lösung erfordert keinen Ein­griff in die CNC-Steuerung. Der Ein­satz erfol­gt maschi­ne­nun­ab­hängig und benötigt nur wenig Platz in der Mas­chine. Mit dem Ein­satz des PTS sinken die Pro­duk­tion­skosten, die Fer­ti­gungska­paz­itäten steigen.

Automation bei Werkzeugmaschinen

Dig­i­tal­isierung der Werkzeug­maschi­nen ist in aller Munde – wir gestal­ten es immer bess­er, unkom­pliziert­er und zugänglich­er für die Anwen­der“, berichtet Dr. Ste­fan Han­sch, CEO der Emco GmbH. Ein gelun­ge­nes Beispiel dafür ist die Fir­ma Evva, Her­steller hochw­er­tiger Schließsys­teme, für die Emco mit ein­er Fräs­mas­chine die Dig­i­tal­isierung der Pro­duk­tion mit vorantrieb. Die Anforderun­gen an das neue Fer­ti­gungssys­tem waren sowohl eine hohe Flex­i­bil­ität für die pro­duk­tive Son­der­fer­ti­gung als auch die Möglichkeit, Seri­en­teile effizient zu pro­duzieren. Zen­trale Ele­mente bei diesem Pro­jekt waren neben der Werkzeug­mas­chine auch die flex­i­ble Soft­ware-Plat­tform Emcon­nect und ein Komplettautomatisierungspaket.

Aktuell hat Emco die erfol­gre­iche MMV-Serie erweit­ert. Die 5‑Achs-Fahrstän­der-Bear­beitungszen­tren (BAZ) gibt es mit ver­größerten Ver­fahrwe­gen (X= 4200 / 5200 / 6200 mm) und deck­en damit die gesteigerte Nach­frage in diesem Bere­ich ab. Die Anla­gen lassen sich für die Kom­plet­tbear­beitung großer und schw­er­er Teile in ein­er Auf­s­pan­nung ein­set­zen – für Werk­stücke bis zu 8.000 kg. Ein weit­eres High­light sind die Automa­tisierungsmöglichkeit­en bei den Uni­ver­sal-BAZ der Umill-Serie. Indi­vidu­elle Lösun­gen sind für einige Bear­beitungs­maschi­nen in fast allen Vari­anten möglich und kun­den­spez­i­fisch umset­zbar: zur Opti­mierung der Pro­duk­tiv­ität beispiel­sweise ein zweistöck­iger Lin­ear-Palet­ten­spe­ich­er. Oder die effizien­ten und flex­i­bel anpass­baren Automa­tion­slö­sun­gen für die kleineren Umill-Mod­elle, die mit kom­pak­ten Abmes­sun­gen, kurzen Ein­richt- und Rüstzeit­en sowie ein­fach­er Bedi­enung punk­ten. Diese Lösun­gen gibt es auch für die Drehmaschi­nen von Emco.

Die METAV dig­i­tal bietet uns in dieser her­aus­fordern­den Zeit eine sichere Plat­tform für den Aus­tausch mit Inter­essen­ten und Kun­den“, weiß der CEO des öster­re­ichis­chen Werkzeug­maschi­nen-her­stellers aus Hallein zu schätzen. „Das erset­zt den direk­ten Kon­takt natür­lich nicht, ist aber in dieser Zeit eine aus­geze­ich­nete Alter­na­tive, die wir gerne nutzen.“

Weltneuheiten auf der METAV digital

Auf der diesjähri­gen METAV stellen wir Welt­neuheit­en aus unser­er neuen Neologiq-Kam­pagne vor“, gibt Erich Tim­o­ns, CTO / Tech­nis­ch­er Leit­er und Mit­glied der Geschäft­sleitung beim Werkzeugspezial­is­ten Iscar Ger­many GmbH in Ettlin­gen, bere­its erste Ein­blicke. „Diese umfassen sowohl den Bere­ich Drehen und Stechen als auch Bohren und Fräsen. Darüber hin­aus gibt es inno­v­a­tive dig­i­tale Tools zu ent­deck­en.“. Ganz all­ge­mein sind Werkzeuge mit extrem hoher Pro­duk­tiv­ität ver­füg­bar. Dies umfasst im Speziellen auch Tools mit Sen­sorik. „Iscar hat Werkzeuge entwick­elt, die ohne Rüstzeit­en auskom­men. Des Weit­eren bieten wir Werkzeuge in allen Pro­duk­t­bere­ichen an, die sich bestens zur High Per­for­mance Cut­ting-Bear­beitung eignen“, geht Tim­o­ns weit­er ins Detail. Und wie sieht die derzeit­ige Entwick­lung mit Blick in die Zukun­ft aus? „Aktuell haben viele Unternehmen mit klein­er gewor­de­nen Los­größen zu kämpfen. Dadurch rück­en The­men wie Maschi­nen­rüstzeit­en immer mehr in den Fokus.“

Modulare Robotik für flexible Lösungen

Die Bedeu­tung inte­gra­tiv­er Lösun­gen mit durchgängiger Kon­nek­tiv­ität und weit­ge­hen­der Automa­tisierung sind für die pro­duzieren Unternehmen unter den Coro­na-Bedin­gun­gen noch ein­mal wichtiger gewor­den“, führt Prof. Dirk Bier­mann von der TU Dort­mund aus. Die effiziente und sichere Ver­net­zung von Men­schen, Maschi­nen und Unternehmen sei wesentlich zur über­ge­ord­neten Steigerung der Pro­duk­tiv­ität und Nach­haltigkeit, ger­ade jet­zt. „Für die kurzfristige Real­isierung sind deshalb Entwick­lun­gen von Schnittstel­len­stan­dards von über­ge­ord­neter Bedeu­tung“, so der Leit­er des Insti­tuts für Spanende Fer­ti­gung (ISF) und Mit­glied der WGP (Wis­senschaftlichen Gesellschaft für Pro­duk­tion­stech­nik). „Des Weit­eren gibt es inter­es­sante Entwick­lun­gen, die eine sichere Ver­ar­beitung und Analyse von sen­si­blen Dat­en lokal erlauben, sodass Daten­schutz für KI-basierte App­lika­tio­nen am Endgerät durch intel­li­gente Edge-Sys­teme gewährleis­tet wird.“

Die Möglichkeit­en in der Robotik und Automa­tion sind äußerst vielfältig und lassen sich zum Beispiel in Form von stan­dar­d­isierten Mod­ulen kostengün­stig für spez­i­fis­che Anwen­dun­gen kon­fig­uri­eren. Ins­beson­dere bei mod­u­laren Robot­er­sys­te­men ergeben sich her­vor­ra­gende Möglichkeit­en für flex­i­ble Lösun­gen, die zunehmend wichtiger wer­den. Unter dem Leitgedanken „Wir forschen für die Fab­rik der Zukun­ft“ betra­chtet die TU Dort­mund in inter­diszi­plinären Koop­er­a­tio­nen die unter­schiedlichen Her­aus­forderun­gen der indus­triellen Pro­duk­tion. Forschung­spro­jek­te wie das Graduiertenkol­leg „Anpas­sungsin­tel­li­genz von Fab­riken im dynamis­chen und kom­plex­en Umfeld“ oder der Son­der­forschungs­bere­ich „Ver­füg­barkeit von Infor­ma­tion durch Analyse unter Ressourcenbeschränkung“ erforschen Grund­la­gen, die im Rah­men von Indus­trieko­op­er­a­tio­nen in die Anwen­dung gebracht wer­den. Oder es sind neue Lösun­gen für spezielle Auf­gaben­stel­lun­gen, etwa die inte­gri­erte Schnei­d­kan­ten­prä­pa­ra­tion [Tool]prep auf Werkzeugschleif­maschi­nen. „Infolge der bekan­nten Ein­schränkun­gen existiert ein Nach­holbe­darf, aktuelle Pro­duk­tion­sen­twick­lun­gen sowohl vorzustellen als auch ken­nen­zuler­nen“, resümiert Dirk Bier­mann. „Die METAV dig­i­tal bietet hier­für eine her­vor­ra­gende Gelegenheit.“

Kategorien: 2021, März