Schweiz und Deutschland treiben Industriedigitalisierung gemeinsam voran

Die Schweiz­er VPT (Vere­ini­gung für ange­wandte Pro­duk­tion­stech­nik) und der deutsche VDW (Vere­in Deutsch­er Werkzeug­maschi­nen­fab­riken) arbeit­en in Zukun­ft gemein­sam an der Stan­dar­d­isierung des Infor­ma­tion­saus­tausches mit Pro­duk­tion­s­maschi­nen. Das geben die bei­den Ver­bände im Vor­feld der Messe Indus­tri­alis bekan­nt. Eine entsprechende Erk­lärung wurde am 06. Dezem­ber 2018 unterzeichnet.

Die VPT vere­inigt Maschi­nen­her­steller und ‑betreiber in seinen Rei­hen, die bei­de großes Inter­esse an einem ein­fach funk­tion­ieren­den Infor­ma­tion­saus­tausch der Maschi­nen mit über­ge­ord­neten IT-Sys­te­men haben», sagt Dr. Jürg Kreb­ser, Präsi­dent der VPT. Sie benöti­gen die Maschi­nen­in­for­ma­tio­nen, um ihre Pro­duk­te und Pro­duk­tion­sprozesse zu opti­mieren. «Dabei soll­ten nicht her­steller­spez­i­fis­che Daten­for­mate den Zugang zu diesen Infor­ma­tio­nen erschw­eren”, so Kreb­ser weiter.

Dies hat die VPT zum Anlass genom­men, das Pro­gramm Prod­Net im Jahr 2016 ins Leben zu rufen. Im Rah­men der Aktiv­itäten will sie branchenüber­greifende Lösun­gen zur Nutzung der Dig­i­tal­isierungsmöglichkeit­en erar­beit­en und hat bere­its konzep­tionelle Vorar­beit­en geleis­tet sowie in eini­gen Schlüs­selthe­men konkrete Grund­la­gen geschaf­fen. Der VDW hat zur Lösung dieser Auf­gabe gemein­sam mit acht Werkzeug­maschi­nen-her­stellern die Schnittstelle umati (uni­ver­sal machine tool inter­face) entwick­elt und pro­to­typ­isch im Sep­tem­ber dieses Jahres in Stuttgart vorgestellt. In der Pro­jek­t­gruppe arbeit­en auch zwei Schweiz­er Unternehmen mit. Andreas Rauch, Head of Dig­i­tal Busi­ness bei GF Machin­ing Solu­tions sagt: “Dank der offe­nen Zusam­me­nar­beit kön­nen die the­men­spez­i­fis­chen Vorar­beit­en des Prod­Net-Kon­sor­tiums in das Stan­dar­d­isierung­spro­jekt des VDW über­nom­men wer­den. Prod­Net bringt zudem sein dicht­es Mit­glieder­net­zw­erk ein, das die umati-Schnittstelle frühzeit­ig prüfen und damit Risiken erken­nen kann.”

Bei­de Ini­tia­tiv­en ermöglichen ein rasches Erre­ichen der gemein­samen Ziele. Die beteiligten Unternehmen kön­nen mit ihrem Beitrag nicht nur die Maschi­nendig­i­tal­isierung mit­gestal­ten, sie sich­ern sich damit auch den Zugang zu Tech­nolo­giekom­pe­tenz an vorder­ster Front.
Weit­ere Ver­bände unter dem Dach des VDMA (Ver­band Deutsch­er Maschi­nen- und Anla­gen­bau) leis­ten ver­gle­ich­bare Arbeit in ihren jew­eili­gen Branchen. Hier bringt sich der VDW ein, um umati auch für andere Maschi­nen­bauzweige nutzbar zu machen.

Den Ini­tia­tiv­en in Deutsch­land und der Schweiz ist es zu ver­danken, dass Maschi­nen­her­steller erst­mals in dieser Inten­sität oper­a­tiv zusam­me­nar­beit­en. Das ist ein Kul­tur­wan­del. Der Schwung daraus soll genutzt wer­den, um die Zusam­me­nar­beit über Lan­des­gren­zen hin­weg zu inten­sivieren und auch die Abnehmer bei der Gestal­tung der neuen Zusam­me­nar­beits­for­men einzubeziehen”, ergänzt Lorenz Zell­weger, Ini­tiant und Geschäftsstel­len­leit­er der VPT.

Kategorien: 2019, März