let’s talk about innovation
Vom 15. bis 19. Juni 2020 lädt METAV-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, zu den METAV Web-Sessions unter dem Motto „let’s talk about innovation“ ein. „Nachdem die METAV 2020 aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben werden musste, wollen wir Besuchern und Ausstellern mit den METAV Web-Sessions einen Ausgleich bieten“, sagt VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried Schäfer. Frühzeitig vor der METAV reloaded im März des kommenden Jahres bieten die METAV Web-Sessions eine Plattform für Anwender aus der Metallbearbeitung, sich über Innovationen in der Produktionstechnik auf dem Laufenden zu halten.
METAV Web-Sessions starten am 15. Juni 2020 – digitale Plattform für die Metallbearbeitung informiert über Lösungen für die Produktion in der Zeit nach Corona
„Die größte Herausforderung für die Industrie besteht darin, wie Unternehmen ihre Produktion nach dem Lock-down wieder hochfahren, ihren Absatz stabilisieren und schnell lieferfähig werden können“, beschreibt Schäfer die Situation. Deshalb hätten die METAV-Aussteller in kürzester Zeit die Einladung des VDW angenommen, denn mit den METAV Web-Sessions haben sie die Chance, den Dialog mit ihren Kunden wieder aufzunehmen und darzustellen, welchen Beitrag ihre Produkte für die Neuaufstellung der Produktion leisten können. Jasmin Herter, Pressesprecherin bei der Gühring KG in Albstadt, sagt: „Mit dem Vorstoß des VDW, die METAV Web-Sessions ins Leben zu rufen, werden Hindernisse zu Chancen gemacht und neue Wege gegangen, die wir bei Gühring weiter ausbauen möchten. Wir freuen uns darauf, die Möglichkeiten einer virtuellen Messe auszuloten und diese mitzugestalten.“
Fast 90 Firmen werden an fünf Tagen von 09.00 bis 18.00 Uhr Fachvorträge zu den Themenschwerpunkten Digitalisierung, Präzisionswerkzeuge, Werkzeugmaschinen und Systeme, Software, Messtechnik und Qualitätssicherung, additive Fertigung, Komponenten und Systeme, Medizintechnik und Dienstleistungen halten, in Deutsch und teils auch in Englisch. „Damit sind die METAV Web-Sessions komplett ausgebucht“, freut sich Stephanie Simon, Projektreferentin Messen und Organisatorin der Veranstaltung. Wie auf der richtigen METAV könnten Besucher zwischen den Anbietern vergleichen, selbstverständlich Fragen stellen und mit den Produktionsexperten diskutieren, erläutert sie weiter. „Wir freuen uns sehr auf spannende und inspirierende Vorträge, denn die Aussteller können mit vielen verschiedenen Formaten von der Powerpoint-Präsentation über Bilder, Videos, Simulationen und vieles mehr arbeiten“, sagt Simon. Sie ist überzeugt, dass die Corona-Krise durchaus auch die Chance berge, Erfahrungen mit neuen Webformaten zu sammeln, die reale Messen zukünftig ergänzen könnten.
METAV Web-Sessions: gute Ergänzung im Marketing-Mix
Das sieht Udo Hipp, Marketingleiter bei der Berthold Hermle AG in Gosheim ähnlich: „Wir sehen mit den METAV Web-Sessions einen guten Weg, mit Interessenten und Kunden in Kontakt zu treten und zu bleiben und sind gespannt auf die Resonanz und auch auf das Feedback. Die Web-Sessions sind sicherlich auch zukünftig eine gute Ergänzung im Marketing-Mix.“
Tatsächlich haben digitale Veranstaltungsformate derzeit Hochkonjunktur. „Mit unserem Partner IndustryArena und einem motivierten Team ist es uns sehr schnell gelungen, eine leistungsfähige Plattform für die
METAV Web-Sessions zu entwickeln und die vielen Vorträge über eine Woche digital abzubilden“, sagt Schäfer. Bereits jetzt sei es schon gelungen, die METAV Web-Sessions auf der Angebotsseite zum digitalen Topereignis der Metallbearbeitung zu entwickeln, was die Anzahl der Aussteller und die Breite des Themenspektrums betrifft.
Die Webseite www.metav-websessions.de ist jetzt online gegangen. Interessenten können sich dort über das komplette Programm informieren und sich anmelden.
Weitere Informationen: Stephanie Simon, Projektreferentin Messen im VDW, Tel. +49 69 756081-53, s.simon@vdw.de.
umati wird zur Weltsprache der Produktion
Künftig werden VDMA und VDW die Nutzung und Verbreitung von OPC UA Standards für den gesamten Maschinenbau unter der Marke umati gemeinsam voranbringen.
„Die branchen- und technologienübergreifende Vermarktung bringt unsere Kunden einen Riesenschritt voran“, begründet Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), die Strategie auf der gemeinsamen Pressekonferenz beider Verbände in Frankfurt am Main.
„Produzierende Unternehmen haben nicht nur Werkzeugmaschinen, sondern einen individuellen Mix an unterschiedlichen Maschinen und Anlagen, Robotern und Systemen. Befinden sich all diese Technologien in einem gemeinsamen Ökosystem, das Plug-and-Play-Lösungen schafft, spart das den Endanwendern viel Zeit und Geld“, so Schäfer weiter. Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau), ergänzt: „17 Fachverbände arbeiten in mehr als 30 Gruppierungen an ihren technologiespezifischen Schnittstellen, den so genannten Companion Specifications. Diese hohe Beteiligung bildet die Basis für echte, offene Interoperabilität zwischen Maschinen und Softwaresystemen, vom Shop-Floor bis in die Cloud. Nur der VDMA hat die Power, die dazu notwendige Integrationskraft unterschiedlichster Domänen der Produktionswelten zusammenzuführen.“
OPC UA Companion Specification for Machinery erscheint noch 2020
Frühzeitig hat sich der Maschinen- und Anlagenbau auf OPC UA als Standard für den Datenaustausch festgelegt. Denn OPC UA bietet einen einheitlichen Rahmen für die Interoperabilität zwischen Maschinen und Systemen. Über einen Bottom-up-Ansatz wurde deutlich, dass Grundelemente für einen großen Teil des vielfältigen Produktspektrums im Maschinen- und Anlagenbau einheitlich definiert werden müssen. Das einfachste Beispiel ist die Maschinenidentifikation, also Merkmale wie etwa Hersteller, Seriennummer, Baujahr und Maschinentyp.
Deshalb arbeiten verschiedene Bereiche im VDMA, dazu gehören Elektrische Antriebstechnik, Kunststoff- und Gummimaschinen, industrielle Bildverarbeitung, Metallurgy, Robotik und Werkzeugmaschinen, an der Grundlagen-Companion Specification OPC UA for Machinery. „Sie wird noch im laufenden Jahr in der ersten Version veröffentlicht“, kündigt Hartmut Rauen an, „Dieses Fundament bringt Geschwindigkeit und Kompatibilität.“
umati spricht den Endkunden an
In diesem Prozess vorne mit dabei war auch die Werkzeugmaschinenindustrie. Bereits 2017 wurde eine Initiative zur Erarbeitung einer standardisierten, offenen Schnittstelle vorgestellt. Auch hier entschied man sich rasch für OPC UA als Basistechnologie. Nur zwei Jahre später wurde auf der EMO Hannover in einem Showcase mit 70 Partnern aus zehn Ländern der Beweis angetreten, dass die Anbindung von 110 Maschinen an 28 Softwaredienste, die dezentral über das Messegelände verteilt waren, praktisch per „plug and play“ funktioniert. Darüber hinaus hat der VDW mit dem Label umati – universal machine tool interface bereits 2018 die Marke lanciert, mit der Kunden weltweit angesprochen werden können.
Zwischenzeitlich sind im VDMA und seinen Partnerorganisationen zahlreiche weitere OPC UA Companion Specifications entstanden. Um diesen mehr Sichtbarkeit zu verschaffen und sie noch stärker in die Anwendung zu bringen, wird umati als Community für die Nutzung und Vermarktung von OPC UA Companion Specifications nun auf den gesamten Maschinen- und Anlagenbau ausgeweitet.
Der neue Name lautet umati – universal machine technology interface und steht für das Leistungsversprechen einer interoperablen Produktion. umati bezeichnet eine Marke und ein Label für eine Community, die sich für die Verbreitung der OPC UA-Standards im Maschinen- und Anlagenbau zusammengeschlossen hat. Sie bildet einen Rahmen für gemeinsames Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, die Demonstration von Use Cases und die Ansprache von Endkunden. Basis dafür ist die eigentliche OPC UA-Schnittstellenstandardisierung in vielfältigen Zweigen des Maschinen- und Anlagenbaus. „Für den Werkzeugmaschinenbau sprechen wir deshalb künftig von der jeweils aktuellen Version der OPC UA Companion Specification for Machine Tools“, erläutert Wilfried Schäfer vom VDW.
Die nächsten Schritte umfassen die weitere Optimierung der jeweiligen Companion Specifications sowie die Verbreitung der jeweiligen Standards und den Aufbau von Showcases auf Messen. Um die Alltagstauglichkeit der OPC UA Standards in der Produktion gegenüber der vielfältigen Kundenwelt zu demonstrieren, wird der umati-Showcase praxisnah, die branchenübergreifende Nutzung verschiedener OPC UA Standards demonstrieren.
„Wir rechnen schon in der zweiten Hälfte dieses Jahres mit den ersten konkreten Produkten, die den Kunden Konnektivität auf Basis der OPC UA Specification for Machine Tools zur Verfügung stellen“, sagt Schäfer. „Umso wichtiger ist es für unsere Partner, dass auch die Entwicklung der umati-Community diesem Fahrplan folgt und kräftig für Sichtbarkeit und Wahrnehmung sorgt“, ergänzt er weiter.
Darum kümmern sich VDW und VDMA künftig gemeinsam. „Die Fertigungsleiter dieser Welt müssen darauf vertrauen dürfen, dass die Maschinen unterschiedlichster Hersteller die gleiche Sprache sprechen und sie den Anspruch von umati – Connecting the World of Machinery – umsetzen können“, resümiert Rauen abschließend.
Ansprechpartner für weitere Informationen
Andreas Faath, VDMA Forum Industrie 4.0, Tel. +49 69 6603-1495, andreas.faath@vdma.org
Dr. Alexander Broos, VDW Forschung und Technik, Tel. +49 69 756081-17, a.broos@vdw.de
Berufsausbildung trotz Coronakrise – digitale Lernplattform für Azubis aus dem Maschinen- und Anlagenbau stark gefragt
Mit ihrer Lernplattform „MLS – Mobile Learning in Smart Factories“ fördert die Nachwuchsstiftung Maschinenbau (NWS MB) das digitale Lernen im Rahmen der Aus- und Weiterbildung. Ausbildungsinstitutionen und -betriebe erhalten nun bis zu den Sommerferien einen kostenfreien Zugang zu der Online-Plattform. Bereits nach kurzer Zeit stieß dieses Angebot auf eine riesige Resonanz. Die Anzahl der täglichen Nutzer stieg innerhalb einer Woche um 600 Prozent.
Nachwuchsstiftung Maschinenbau unterstützt Fortführung der Ausbildung in den Metallberufen
Viele Unternehmen müssen innerhalb kürzester Zeit ihre Prozesse und Abläufe an die dramatischen Entwicklungen infolge der Coronakrise anpassen. Dazu zählt auch die Berufsausbildung. „Wir suchen nach Möglichkeiten, unseren Auszubildenden trotz dieser sehr herausfordernden Situation Ausbildungsinhalte unabhängig vom Lernort Betrieb bereitzustellen“, erläutert Peter Bauer, Ausbildungsverantwortlicher bei der Schenck Process Europe GmbH in Darmstadt. Dieser akute Bedarf hat die Nachwuchsstiftung Maschinenbau dazu bewogen, ihre Online-Plattform „Mobile Learning in Smart Factories“ (MLS) allen Interessierten bis zum Beginn der Sommerferien kostenfrei zur Verfügung zu stellen. „Als Nachwuchsstiftung Maschinenbau sehen wir uns in der Verantwortung, unsere Unternehmen und ihre Auszubildenden in dieser schwierigen Situation aktiv zu unterstützen“, erklärt NWS-MB-Standortleiter Andre Wilms.
Digitales Lernen für Industrie 4.0
Wesentliche Motivation für die Entwicklung der MLS-Plattform war es, die Berufsausbildung zu vereinfachen und zu digitalisieren. Mit wenigen Klicks können Ausbilder Aufgaben erstellen, die individuell auf die Bedarfe ihrer Azubis zugeschnitten sind. Mit Lernzielkontrollen – die beispielsweise Multiple-Choice-Tests, Fachbegriffsabfragen und Lückentexte umfassen – besteht die Möglichkeit, den Lernfortschritt zu überprüfen und zu dokumentieren. Dies vereinfacht die Betreuung der Auszubildenden und schafft wertvolle zeitliche Ressourcen im Ausbildungsalltag. Auf diese Weise ermöglicht die MLS-Plattform, die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden zeitgemäß und effizient zu gestalten. Sie dient zugleich dazu, dass Azubis ihre Fähigkeiten mit Blick auf eigenständiges und kollaboratives Arbeiten ausbauen können – Kompetenzen, die für Industrie 4.0 essenziell sind.
Anzahl der Interessenten in die Höhe geschossen
Auch bisher war die MLS-Plattform schon sehr gefragt. Seit der Markteinführung 2018 setzen bereits mehr als 100 Unternehmen und Berufsschulen auf MLS, darunter die Deutsche Bahn, Andreas Stihl, Mahle International, Miele und Rolls Royce. Nachdem die NWS MB Mitte März 2020 die Industrie über das Angebot zur kostenfreien Nutzung der MLS-Plattform informiert hat, löste sie einen wahren Ansturm an Anfragen aus. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Anzahl der täglichen Nutzer um 600 Prozent. Viele Unternehmen waren auch geradezu begeistert. Erwin Krajewski, Leiter der Berufsausbildung bei der Voith Group in Heidenheim, schrieb beispielsweise: „Liebe Kolleginnen und Kollegen der Nachwuchsstiftung Maschinenbau, das ist eine Superidee von euch. Herzlichen Dank im Namen meiner Ausbildermannschaft. Wir werden eure Plattform in den kommenden Wochen ausgiebig nutzen.“
Dieses Angebot steht allen Ausbildungsinstitutionen und -betrieben bundesweit zur Verfügung. Sie können die MLS-Plattform uneingeschränkt, kostenfrei und ohne automatische Vertragsbindungen zunächst bis zum Beginn der Sommerferien nutzen. Interessenten melden sich bitte per E-Mail unter mls@nws-mb.de oder telefonisch unter Tel. +49 7071 795 286 57 bei der Nachwuchsstiftung Maschinenbau. Zudem bietet die Nachwuchsstiftung Maschinenbau Lehrenden und Lernenden die Möglichkeit, sich in Live-Präsentationen und Webinaren unter https://bit.ly/2WOVg5c über den Umgang mit der Online-Plattform zu informieren. „Wir hoffen, dass viele unser Angebot nutzen“, erklärt Wilms. „Auf diese Weise können wir nicht nur dazu beitragen, dass die Berufsausbildung in der aktuellen Krise weitergeht, sondern auch die Digitalisierung in der Ausbildung voranbringen.“
Weitere Informationen bei Andre Wilms, Nachwuchsstiftung Maschinenbau,
Tel. +49 5205 74 2555, E-Mail: andre.wilms@mws-mb.de
Über die Nachwuchsstiftung Maschinenbau
Die Nachwuchsstiftung Maschinenbau gGmbH mit Sitz in Frankfurt am Main, Bielefeld und Tübingen wurde 2009 gegründet (in Trägerschaft des VDMA und VDW). Sie engagiert sich für die Gewinnung und -förderung von jungen Menschen im Maschinen- und Anlagenbau. Schwerpunkte der Stiftungsarbeit sind die Beratung, Weiterbildung und Qualifizierung von Ausbildern und Lehrkräften sowie die enge Verzahnung von Wirtschaft, Schule und Politik. Bisher arbeitet sie mit 675 Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau zusammen, verfügt über ein Netzwerk von 382 beruflichen Schulen und zählt über 7.900 Teilnehmer ihrer Weiterbildungsangebote. Auf den großen Branchenmessen – der Hannover Messe, der METAV in Düsseldorf, der EMO Hannover und der AMB in Stuttgart – wurden über 125.000 Schülerinnen und Schüler sowie ihre Fachlehrer über Berufschancen und neueste Branchenentwicklungen informiert.
Serviceangebot: Wichtige Informationen rund um Corona & Covid-19
Um Mitglieder in der gegenwärtigen Situation immer auf dem aktuellen Stand zu halten, hat der VDMA die Fokusseite Coronavirus & Covid-19 in Betrieb genommen. Tagesaktuell wird dort über politische Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene sowie Hilfsangebote informiert. Auch die Erreichbarkeit des VDW sowie seine Dienstleistungen für Mitglieder sind ohne Einschränkungen gewährleistet.
Covid-19 hat die Welt fest im Griff. Durch die Ausbreitung des Coronavirus muss die Werkzeugmaschinenindustrie mit weiteren Auswirkungen auf die Produktion rechnen. Ob Quarantänemaßnahmen im In- und Ausland, geschlossene Grenzen, verschobene oder abgesagte Messen, Kurzarbeit oder stillgelegte Werke – die Lage ist unübersichtlich und kann sich stündlich ändern. Auch ist auf Erfahrungswerte nur bedingt Verlass: da es sich im Gegensatz etwa zur Finanzkrise von 2008 nicht um eine systemische Krise handelt, sondern um einen exogenen Schock, lässt sich der Kreis der Betroffenen kaum eingrenzen und werden neue politische und wirtschaftliche Antworten gefunden werden müssen.
Wichtige Informationen zu Auswirkungen von Covid-19 auf unsere Branche hat der VDMA deshalb auf seiner Webseite zusammengestellt. Unter www.vdma.org/corona finden Sie Berichte zum politischen Geschehen im In- und Ausland, Neuigkeiten etwa zu finanziellen Unterstützungsmaßnahmen oder auch Programmen wie der Rückholung von Mitarbeitern aus dem Ausland. Die Seite wird tagesaktuell gepflegt, deckt die gesamte Bandbreite unternehmerischer Fragestellungen ab und wird ständig erweitert – wir empfehlen sie ausdrücklich zur Lektüre!
Als Verband wissen wir aber auch, dass Unternehmen in Zeiten besonderer Herausforderung Abstimmungsbedarf in unterschiedlichen Themenbereichen sehen und persönliche Rücksprache schätzen. Deshalb werden wir unseren Mitgliedern in den kommenden Wochen wie gewohnt mit Rat und Tat zur Seite stehen. Konkret heißt das: Die Geschäftsstelle des VDW ist besetzt und während der bekannten Geschäftszeiten vollumfänglich erreichbar. Mitarbeiter, die aufgrund der besonderen Situation im Homeoffice tätig sind, erreichen Sie ebenfalls über die Ihnen bekannten E-Mailadressen und Telefonnummern. Für Sie als Mitglied ändert sich am gewohnten Serviceangebot des VDW also nichts!
Änderungen ergeben sich aufgrund der aktuellen Situation nur bei Präsenzveranstaltungen. Der VDW befürwortet ausdrücklich die Entscheidung der Bundesregierung vom 16. März 2020, alle Veranstaltungen bis nach Ostern aufgrund der dynamischen Entwicklungen von Covid-19 abzusagen. Unsere geplanten Mitgliederveranstaltungen und Gremiensitzungen werden deshalb bis auf weiteres auf Webkonferenzen umgestellt. Die ersten Meetings mit Firmen und Instituten zeigen, dass wir hiermit den Dialog produktiv aufrechterhalten können. Sobald neue Informationen vorliegen, werden wir diese umgehend an die Gremien und unsere Mitglieder weiterleiten.
Schutzvorrichtungen bei Schleifmaschinen überdimensioniert?
Trennende Schutzeinrichtungen bei Schleifmaschinen sind besonders relevant für die Sicherheit der Mitarbeiter. Zwar kommt es nicht oft vor, dass eine Schleifscheibe birst, doch wenn das passiert, sind die Verletzungsgefahren für Maschinenbediener enorm. Neuere Studien legen jedoch nahe, dass die bislang üblichen Umhausungen beispielsweise für Verzahnungsschleifmaschinen überdimensioniert sein könnten. Nach Untersuchungen unter anderem des VDW und des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) der TU Berlin sind je nach Schleifscheibenbreite bis zu 70 Prozent dünnere trennende Schutzeinrichtungen möglich. Diese Erkenntnisse sorgen nun für Bewegung bei der ISO-Normierung.
Überdimensionierte Schutztüren bald Vergangenheit?
Die Mindestwanddicken für trennende Schutzeinrichtungen sind in der ISO-Norm 16089 „Werkzeugmaschinen – Sicherheit – Ortsfeste Schleifmaschinen“ vorgeschrieben. Dabei werden beispielsweise für Verzahnungsschleifmaschinen die Vorschriften für Primärschutzhauben direkt auf die weiter entfernt liegenden Vollumhausungen skaliert. Der Grund: Für Verzahnungsschleifmaschinen, die üblicherweise keine Primärschutzhaube besitzen, fehlten hier zunächst spezifische Sicherheitsvorkehrungen für die Schutzumhausung. Das liegt daran, dass in der Vorgängernorm EN 13218 „Sicherheit von Werkzeugmaschinen – Stationäre Schleifmaschinen“ Verzahnungsschleifmaschinen nicht ausdrücklich enthalten waren. Doch diese Skalierung wurde wiederholt in Frage gestellt, auch vom japanischen Verband JMTBA, weil dadurch die Schutztüren und Sichtschutzscheiben aus Polycarbonat überdimensioniert würden.
Deutliche Vereinfachungen sind möglich
Die Mitgliedsfirmen des VDW-Arbeitskreises 5, der sich um die Sicherheit von Werkzeugmaschinenkomponenten kümmert, kamen daher zu dem Schluss, dass für die Dimensionierung der Vollumhausung von ortsfesten Schleifmaschinen neue Auslegungstabellen erforderlich seien. Am IWF der TU Berlin wurde deswegen im Jahre 2012 ein zweijähriges Projekt gestartet, in dem erst einmal die nötige Versuchsausrüstung entwickelt wurde. „In den folgenden Berst- und Aufprallversuchen zeigte sich, dass je nach Schleifkörperbreite maximal 70 Prozent der Wanddicke von Umhausungen eingespart werden können“, resümiert Simon Thom, Gruppenleiter Werkzeugmaschinentechnologie am IWF der TU Berlin. „Das ist für Werkzeugmaschinenhersteller, die beim Bau der Maschinen mit deren Gewicht zu kämpfen haben, eine große Erleichterung. Eine um einen halben Millimeter dünnere Stahlblechumhausung zum Beispiel spart 4 kg/m2 an Gewicht.“ Das hat auch indirekte Einsparungen zur Folge, weil Motoren, die die leichteren Stahltüren öffnen und schließen, ebenfalls weniger stark ausfallen müssen oder ganz unnötig werden.
Einigkeit unter verschiedenen Partnern
Nicht nur Industrie und Wissenschaft sind sich einig, dass Schutzvorrichtungen bei den genannten Maschinen überdimensioniert sind – auch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGVU) in St. Augustin und die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) in Hannover führten ähnlich ausgerichtete Versuche an einem Berstversuchsstand durch – mit ähnlichen Ergebnissen. Ende 2019 legte die BGHM ihren Bericht der über acht Jahre laufenden Berstversuche mit insgesamt mehr als 400 geborstenen Schleifkörpern und über 800 verwertbaren Aufprallereignissen vor. Daraus konnte gemeinsam mit dem VDW eine sichere Auslegungskonvention für 3 mm Stahlblech bei unterschiedlichen Schleifkörperbreiten gewonnen werden (vgl. Bild 2).
Die Zusammenlegung der Ergebnisse innerhalb Deutschlands war nicht zuletzt motiviert durch vergleichbare Untersuchungen im Ausland. Der japanische Verband JMTBA hatte Versuche vorgenommen, die darauf hinwiesen, dass die bisherigen Normvorgaben der ISO 16089 teilweise um bis zu 30 Prozent reduziert werden können.
Im Januar 2020 schließlich fand eine Normungssitzung in Tokio statt, bei der die japanischen mit den deutschen Erkenntnissen verglichen wurden. Die Experten einigten sich darauf, dass die japanischen Ergebnisse für die Anpassung der Auslegungstabellen der Primärschutzhaube und die deutschen Ergebnisse für die Auslegung der Vollumhausung in die ISO-Norm eingearbeitet werden sollen. In Kürze wird vom ISO-Sekretariat beim DIN in Berlin ein konsolidiertes Arbeitspapier erstellt und als so genanntes „Committee Draft“ zur Kommentierung an die interessierte Öffentlichkeit gegeben wird. Dies soll bis Oktober 2020 abgeschlossen sein.
Weitere Untersuchungen laufen
Dennoch werden die bisherigen Studienergebnisse zu Vollumhausungen in dem Projekt 20438 „Sicher dimensionierte Maschinenumhausung“ der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) noch empirisch und theoretisch untermauert (vgl. Bild 3). „Dabei nutzen wir auch Simulationen, um den Worst Case darzustellen. Der tritt dann ein – das haben unsere Berstversuche gezeigt –, wenn das Bruchstück mit seiner äußeren Kante auf die Schutzeinrichtung trifft. Dieses Aufprallsetting können wir in Modellen mit unterschiedlichen Werkstoffen, Schleifscheibenbreiten und Dicken des Stahlblechs der Schutzeinrichtung abbilden. So vereinfachen wir die extrem aufwändigen Berstversuche“, berichtet Thom. „Unser Plan für dieses Jahr ist, noch einfachere Dimensionierungsverfahren vorzuschlagen.“ Die verringerten Mindestwanddicken, die nun in der ISO-Norm festgelegt werden sollen, könnten also aufgrund der weiteren Versuchsergebnisse nochmals reduziert werden.
Neuer METAV-Termin steht fest
Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung findet im kommenden Jahr statt
Frankfurt am Main, 09. März 2020. – Die METAV 2020 wird auf den März 2021 verschoben. Sie findet nunmehr vom 23. bis 26. März 2021 statt. „Wir freuen uns sehr, dass es so schnell gelungen ist, gemeinsam mit unserem Partner, der Messe Düsseldorf, einen neuen Termin festzulegen“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim METAV-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken).
Nachdem die METAV 2020, die ursprünglich vom 10. bis 13 März dieses Jahres hätte stattfinden sollen, aufgrund der Corona-Epidemie verschoben werden musste, war es für die Veranstalter umso wichtiger, schnell einen Ersatztermin zu finden, damit die Aussteller Planungssicherheit haben. „Das war nicht ganz so einfach, weil der komplette Messekalender aufgrund der vielen Messeabsagen und -verschiebungen neu sortiert werden muss“, sagt Schäfer. Optimistisch könne man davon ausgehen, dass die Corona-Problematik bis Anfang 2021 gelöst ist. Auch besteht die begründete Erwartung, dass die Konjunktur Anfang kommenden Jahres wieder besser läuft. Der Maschinenbau als eine der wichtigen Abnehmerbranchen für die Werkzeugmaschinenindustrie geht beispielsweise von einer kräftigen Belebung der Nachfrage nach Überwindung der Corona-Krise aus.
„Alle Verträge mit den rund 460 METAV-Ausstellern bleiben auch für den neuen Termin gültig“, bestätigt VDW-Geschäftsführer Schäfer. 2021 wird die METAV die wichtigste Messe für die Metallbearbeitung im ersten Halbjahr sein und insbesondere im deutschen Markt und Benelux den Takt für Investitionsentscheidungen vorgeben. Davon geht auch Franz-Xaver Bernhard, Geschäftsführer beim langjährigen METAV-Aussteller Hermle AG in Gosheim, aus. „Wir erwarten, dass sich die wirtschaftliche Lage in einem Jahr deutlich gebessert hat und die METAV im März 2021 eine gute Plattform sein wird, die wieder anziehende Nachfrage zu bedienen.“ Und Hans-Jürgen Büchner, Geschäftsführer bei der Iscar Germany GmbH in Ettlingen, sagt: „Wir werden auch 2021 bei der METAV dabei sein, denn nach dem wirtschaftlichen Rückgang im laufenden Jahr werden wir diese bewährte Plattform nutzen, uns den Kunden zu präsentieren und die Geschäfte wieder anzukurbeln.“
METAV 2020 wird verschoben
Frankfurt am Main, 28. Februar 2020 –. Die METAV 2020 – Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung, die vom 10. bis 13. März in Düsseldorf stattfinden sollte, wird verschoben. Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des METAV-Veranstalters VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), sagt: „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber der Coronavirus bzw. Covid-19 hat sich in den vergangenen Tagen extrem dynamisch verbreitet. Mit der hohen Zahl an Infizierten in Italien und der Verbreitung in Nordrhein-Westfalen direkt vor der Haustür der METAV ist die Verunsicherung bei unseren Ausstellern stark gestiegen.“ Nachdem auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vom Beginn einer Epidemie in Deutschland gesprochen hat und Reisende aus Krisengebieten ab sofort bei der Einreise kontrolliert werden, haben etliche große Aussteller ihre METAV-Teilnahme abgesagt. „Da die weitere Entwicklung nicht absehbar ist, haben wir uns kurzfristig entschlossen, die METAV zu verschieben. In Abstimmung mit unserem Partner, der Messe Düsseldorf, werden wir den neuen Termin zeitnah bekanntgeben, damit Aussteller und Besucher so schnell wie möglich Planungssicherheit haben“, sagt Schäfer.
Texte und Bilder zur METAV finden Sie im Internet unter www.METAV.de im Bereich Presse.
Daten rund ums Werkzeug sorgen für transparente Fertigung
Frankfurt am Main, den 25. Februar 2020– Präzisionswerkzeuge haben in der digitalen Produktion eine Schlüsselfunktion. Die passgenaue Einbindung in die Produktionsabläufe und die gezielte Verarbeitung der Werkzeugdaten sind die Basis für zukunftsfähige Industrie 4.0-Lösungen.
METAV 2020 zeigt den praktischen Nutzen von Digitalisierung und Automatisierung in der Werkzeugbereitstellung.
Die Digitalisierung der Produktionsprozesse spielt für jedes Unternehmen, das erfolgreich am Markt agieren möchte, eine wichtige Rolle. Da das Werkzeug mit seinen spezifischen Daten in der zerspanenden Bearbeitung ein wesentlicher Bestandteil der Prozesskette ist, muss es sich ins digitale Produktionsumfeld einpassen. „Dazu gehört, dass alle digitalen Möglichkeiten konsequent implementiert werden – vom Werkzeug an sich über die Werkzeugaufnahme inklusive Spannvorgang und Wuchten bis hin zur Werkzeugvoreinstellung und zum Einsatz auf der Maschine“, fasst Andreas Haimer, Geschäftsführer der Haimer GmbH, Igenhausen, das Spektrum zusammen.
Ein wichtiger Ansatz sei in diesem Zusammenhang das digitale Serviceangebot der Werkzeughersteller für ihre Kunden, zum Beispiel, dass sämtliche Werkzeugdaten online abrufbar sind. Entscheidend ist laut Haimer außerdem eine Toolmanagementlösung, die einen digitalen Workflow der Werkzeugdaten ermöglicht. Das heißt: Die Software muss in der Lage sein, das komplette Werkzeugumfeld – Schrumpfen, Wuchten, Voreinstellen – in den digitalen Prozess einzubinden und automatisierbar zu machen.
Austausch der Werkzeugdaten über Standortgrenzen hinweg
Fest steht: Durch die Digitalisierung ändert sich der gesamte Produktionsablauf. Mithilfe hinterlegter Werkzeugdaten lässt sich vorab der gesamte Fertigungsprozess simulieren und optimieren. Auch Lagersysteme sind oft angeschlossen und der Verbleib jedes einzelnen Werkzeugs kann nachvollzogen werden. „Unterm Strich sparen die Unternehmen durch die Digitalisierung in der Produktion Zeit, Geld und Ressourcen“, sagt Bernd Schwennig, technische Leitung Vertrieb bei der E. Zoller GmbH & Co. KG, Pleidelsheim, einem Mitglied des GTDE-Vereins (Graphical Tool Data Exchange – Standard Open Base), der sich unter dem Dach des VDMA Präzisionswerkzeuge des Themas Werkzeugdatenaustausch angenommen hat.
Grundlage für jeden Automatisierungsprozess sind immer die Werkzeugdaten, die inzwischen viel mehr als nur die Geometriedaten beinhalten. Neben maschinenspezifischen Daten gehören zum Beispiel auch die verfügbare Reststandzeit oder der Lagerort beziehungsweise der Magazinplatz auf der Maschine dazu. „Diese Daten sind natürlich, sofern das in den Unternehmen gewünscht ist, weltweit verfügbar“, so Schwennig weiter. Es sei zudem davon auszugehen, dass die Daten innerhalb eines Unternehmens immer mehr über Standortgrenzen hinweg ausgetauscht werden. „Dass eine Bestellung bei einem Werkzeuglieferanten ausgelöst wird, wenn ein Mindestbestand in einem Fertigungsbetrieb unterschritten ist, ist dabei sicherlich nur ein kleiner Aspekt, der aber bereits heute Anwendung findet. Insgesamt wird der gesamte Austausch viel offener. Das bringt natürlich wieder ganz andere Herausforderungen mit sich“, fügt er abschließend hinzu.
Logistik zur Werkzeugversorgung der Maschine wird optimiert
„Auch in der digitalen Produktion wird der eigentliche Zerspanungsprozess hinsichtlich Bauteilqualität und Wirtschaftlichkeit immer noch maßgeblich durch das Werkzeug beeinflusst. Das Werkzeug bleibt somit ein entscheidender Erfolgsfaktor in der zerspanenden Fertigung”, ergänzt Dr. Steffen Lang, Leiter Geschäftsbereich Dienstleistung bei der Gühring KG, Albstadt.
Die digitale Integration der Zerspanungsmaschinen ermöglicht es, die Leistungsfähigkeit und den aktuellen Zustand des in der Maschine eingesetzten Werkzeuges sehr viel genauer als bisher zu erfassen. Mit der sich hieraus ergebenden Transparenz kann die gesamte Logistik zur Werkzeugversorgung der Maschine optimiert werden. Lang fasst den Umfang einer automatisierten Werkzeugbereitstellung zusammen: „Das fängt mit der Voreinstellung der an den Maschinen tatsächlich benötigten Werkzeuge an, die in der optimalen Reihenfolge montiert und eingestellt werden. Weiter geht es mit der Verbrauchsüberwachung des Lagerbestandes sowie der Erfassung von Standleistungsänderungen und deren direkter Berücksichtigung bei der weiteren Werkzeugdisposition. Und letztendlich erfolgt die Weiterleitung der Verbrauchs- und Leistungsdaten an die Lieferanten, um die Werkzeugleistung und -versorgung zu optimieren.”
In diesem Zusammenhang bietet Gühring eine Maschinenanbindung an, mit der der Maschinenstatus und technologische Prozessparameter wie Spindelleistung und -drehmoment sowie Kräfte der Vorschubachsen erfasst werden. Zudem können die Maschinendaten direkt in der Produktion erfasst und auf dieser Basis der Zerspanungsprozess unmittelbar optimiert werden.
Lösungen für die Digitalisierung im Werkzeugumfeld
Um die Digitalisierung weiter voranzutreiben, hat das Unternehmen für seine Produkte zudem eine eigene Toolmanagement-Software entwickelt, die den Austausch von Soll- und Ist-Werten sowie anderer Werkzeugdaten zwischen den einzelnen Stationen im Werkzeugraum und dem Unternehmensnetzwerk durchführt und organisiert. Die Haimer-Geräte aus der Industrie 4.0-Serie sind zudem durch moderne digitale Features und Schnittstellen automatisierbar.
Für Zoller steht das ganzheitliche Werkzeugdatenhandling im Fokus. Die Einstell- und Messgeräte des Unternehmens ermitteln die notwendigen Werkzeuggeometriedaten und bereiten sie so auf, dass die Werkzeugmaschine sie einlesen kann. „Schon bei diesem Schritt der Datenübertragung bieten wir unterschiedlichste Lösungen für jede Betriebsgröße. Die Daten können sowohl manuell eingegeben als auch per Netzwerk oder RFID-Chip übertragen werden“, berichtet Bernd Schwennig. Das Toolmanagement beinhaltet neben der Organisation der Werkzeuglagerung auch Auswertemöglichkeiten, beispielsweise zu Standzeit oder Kosten für den Werkzeugeinsatz, heruntergebrochen auf einen speziellen Auftrag oder sogar ein spezielles Bauteil. „Unser Ziel ist es stets, höchste Transparenz im gesamten Werkzeugwesen zu generieren und so die Produktionsabläufe zu optimieren und schneller sowie wirtschaftlicher zu gestalten“, sagt Schwennig.
Anwender müssen Funktionalitäten kennen und nutzen
Doch auch der Anwender muss sich mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzen. Gerade bei Neuinvestitionen sollten Unternehmen darauf achten, dass jedes Element im Werkzeugumfeld Industrie 4.0-fähig ist und sich in den digitalen Workflow eingliedern lässt. „Ein Werkzeug sollte sich beispielsweise mit RFID-Datenchips oder über QR- beziehungsweise Data Matrix-Codes eindeutig identifizieren lassen und über diese Erkennung weitere Werkzeugdaten wie Artikelnummer oder 3D-Modelle liefern“, benennt Andreas Haimer konkrete Eckdaten. Schwenning ergänzt: „Das Wichtigste für einen optimalen Werkzeugeinsatz sind gut gepflegte Werkzeugdaten. Ohne Werkzeugdaten ist der gesamte Ablauf nicht denkbar: weder die digital unterstützte Lagerhaltung noch das Abrufen von Messprogrammen und das Einlesen der Werkzeugdaten in die Maschine.“, Natürlich sei dieser erste Schritt lästige Fleißarbeit, die aber die notwendige Grundlage biete, um auch in Zukunft bestehen zu können.
Die Online-Überwachung der den Zerspanungsprozess bestimmenden Maschinenparameter wie Drehmoment und Leistungsaufnahme der Spindel, Vorschubkräfte der Achsen etc. ermöglicht es, den Einsatz des Werkzeuges zu optimieren oder die Auslegung des Werkzeuges besser an die Bearbeitungsaufgabe anzupassen. „Beides bringt dem Anwender die Möglichkeit, seine Produktivität gezielter zu steigern. Für ihn ist es wichtig, diese Vorteile der Maschinenanbindung zu kennen und zu nutzen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern”, unterstreicht Dr. Steffen Lang.
Aussteller präsentieren zukunftsorientierte digitalisierte Lösungen
Auf der METAV werden die Aussteller mit Blick auf das Werkzeug denn auch verschiedene Lösungen in der digitalen Produktion präsentieren. So wird Haimer die Konzepte in Hinblick auf die Digitalisierung der Werkzeugvoreinstellung, der Vernetzung und Verkettung der Systeme zeigen. Zudem wird das Unternehmen viele neue Werkzeuge und Aufnahmen vorstellen sowie als Systemanbieter rund um die Werkzeugmaschine mit neuesten Schrumpf-, Auswucht- und Voreinstellgeräten auf der Messe präsent sein.
Zoller wird Lösungen für die Vermessung und Verwaltung von Werkzeugen vorstellen sowie für das Werkzeugdatenmanagement. Dabei handelt es sich um Messtechnik, Software und Services, die Systemlösungen für das Einstellen, Messen, Prüfen und Verwalten von zerspanenden Werkzeugen garantieren. Zusätzlich informiert das Unternehmen über Automationslösungen, die prozesssicher beim täglichen Werkzeug-Handling unterstützen.
Am Stand von Gühring werden die Maschinenanbindung mit der Toolmanagement-Software und die Auswertung der erfassten Maschinendaten vor Ort live an einer CNC-Maschine gezeigt. Weitere Exponate aus dem Hause Gühring sind neue Bohrer sowie Zerspanungskonzepte für den Bereich E-Mobilität.
Umfang: rund 9.200 Zeichen inkl. Leerzeichen
Autorin: Annedore Bose-Munde, Fachjournalistin aus Erfurt, im Auftrag des VDMA Präzisionswerkzeuge
IT-Sicherheit in der Produktion ist große Herausforderung für Maschinenhersteller – Cyber Security Kongress auf der METAV 2020 will aufklären
Frankfurt am Main, den 29. Januar 2020 – Fast täglich schrecken Meldungen über Hackerangriffe die Öffentlichkeit auf. Nahezu zwei Drittel der deutschen Unternehmen wurden bereits mindestens einmal gehackt, so das Ergebnis einer Befragung der Deutschen Telekom. Auch der Maschinenbau verzeichnet einen deutlichen Anstieg von Angriffen auf seine Produktionsanlagen. Steffen Zimmermann, Leiter Competence Center Industrial Security im VDMA, spricht von mehr als einem Drittel der befragten Mitglieder in einer VDMA-Umfrage, die von Produktionsausfällen berichten und mehr als der Hälfte der Firmen, die Kapitalschäden aufgrund von Hackerangriffen beklagen. Spätestens jetzt müssten bei den Unternehmen alle Alarmglocken schrillen. Bessere Prävention lautet das Gebot der Stunde. Und im Schadensfall sollten die Kontaktdaten von Experten, die schnell helfen können, griffbereit vorliegen.
Natalia Oropeza, Chief Cyber Securitiy Officer der Siemens AG, sagt: „Man muss die Risiken von Infrastrukturprodukten kennen – und auch auf sie eingehen. Sie zu ignorieren, kann das Geschäft vernichten.“ Oropeza hält die Keynote auf dem Cyber Security Kongress von VDMA und VDW am 11. März 2020 auf der METAV in Düsseldorf. Sie wird über Security im Zeitalter von Industrie 4.0 sprechen und die Notwendigkeit, Security by Design zu gewährleisten. Das gelte für die gesamte Lieferkette, um Vertrauenswürdigkeit sicherzustellen. Die Industrie, Hersteller und Anwender, benötigen dafür Transparenz der Technologien und möglichst homogene Anforderungen in unterschiedlichen Märkten.
Wer trägt die Verantwortung für Datensicherheit?
Weil künftig die Mehrzahl der Maschinen an das Internet angeschlossen sein wird, stehen alle Beteiligten, das sind Maschinenhersteller, Komponentenlieferanten, Maschinenbetreiber und ggf. auch Dienstleister, vor ganz neuen Herausforderungen. Ging es bisher in erster Linie um Produktivität, Robustheit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit, rückt nunmehr zusätzlich die IT-Sicherheit in den Blick. Die Praxis zeigt, dass vielfältige Sicherheitsschwachstellen bestehen können. „Im Produktionsalltag stellt häufig nicht der große Hackerangriff die Gefährdung dar“, sagt Dr. Alexander Broos, Leiter Forschung und Technik im VDW. „Vielmehr ist es der tägliche, unvermeidliche Datenaustausch, z.B. über die USB-Schnittstelle der Steuerung, der das Einfallstor bietet.“ IT-Experten hätten hier sehr schnell Lösungen parat, indem sie beispielsweise die USB-Schnittstelle einfach dicht machen. „Das behindert dann jedoch die effiziente Nutzung der Maschine“, sagt Broos weiter. So sind beispielsweise Servicetechniker darauf angewiesen, darüber Fehlerprotokolle auszulesen und Updates einzuspielen. Denn im Produktionsalltag seien permanente Updates der Steuerungssoftware, wie etwa beim Betriebssystem im Büro-PC, eher unüblich. Lebenszyklen von Maschinen und Steuerungen erreichen leicht zehn Jahre und mehr. Außerdem ist die Steuerungssoftware bei einem so komplexen Produkt wie der Werkzeugmaschine hochgradig individualisiert und auf die jeweilige Anwendung angepasst. Nicht zuletzt deshalb entsteht die Frage, wer denn nun für die Schließung von Sicherheitslücken zuständig ist. „Es besteht ein Spannungsfeld zwischen Maschinenherstellern, Steuerungsanbietern und Betreibern,“ erläutert Broos weiter. „Letztendlich wird man dieser Verantwortung nur gemeinsam gerecht werden können.“
Bernd Gehring, bei der J.M. Voith SE & Co. KG in Heidenheim für die industrielle Security zuständig, ergänzt: „Ältere Maschinen tragen das Risiko in sich, dass die Software auf einem völlig veralteten Stand ist und Hersteller oft keine Updates mehr zur Verfügung stellen. Deshalb sind Unternehmen gut beraten, sich frühzeitig auf die digitale Wartung ihrer Maschinen vorzubereiten.“ Er sieht steigenden Druck einerseits von den Betreibern, deren Sicherheitswünsche Maschinenhersteller erfüllen müssen, andererseits über Normen, die sichere IT-Systeme fordern. Bei Themen wie Fernwartung seien sie beispielsweise unabdingbar. Allerdings weist er darauf hin, dass für die Absicherung der Maschinen zum Teil größere Investitionen notwendig seien, die zunächst keinen zusätzlichen Cent abwerfen würden.
Cyber Security Kongress auf der METAV will Transparenz und Sensibilität für Sicherheitslücken erhöhen
Beim Cyber Security Kongress von VDMA und VDW auf der METAV 2020 sprechen hochkarätige Referenten von Siemens, der ZF Group, vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, von Voith, Trumpf und der Deutschen Telekom u.a. über besondere Herausforderungen in der Automobilindustrie im Hinblick auf Cyber Security, über Chancenpotenziale von Sicherheitssystemen und Lösungen zur Risikobewältigung.
„Wir sprechen insbesondere Geschäftsführer und Produktverantwortliche aus Industrieunternehmen mit einer hohen Innovationskultur an. Sie sind besonders gefährdet, und Security ist Chefsache“, fasst Steffen Zimmermann zusammen. Gleichwohl gebe es keine 100-Prozent-Sicherheit, zumal sich das Ziel permanent verändert, weil Hacker ihre Methoden ständig anpassen. Maschinenhersteller müssten im Verbund mit Komponentenlieferanten und Betreibern gemeinsam daran arbeiten, Produktionsprozesse sicherer zu machen. Das Industrie 4.0-Geschäftsmodell könne nur funktionieren, wenn digitale Dienste dauerhaft abgesichert seien. Und daran haben alle beteiligten Partner höchstes Interesse.
Cyber Security Kongress
Wann: Mittwoch, 11. März 2020, 10.30 bis 14.30 Uhr
Wo: METAV 2020, Messegelände Düsseldorf, Stockumer Kirchstraße 61, Halle 1, Raum 14
Teilnahmegebühr: 89 Euro zzgl. MwSt.
Anmeldung: v.hoffmann@vdw.de
Weitere Informationen: metav.de bzw. https://www.metav.de/de/METAV_2020/Rahmenprogramm/Cybersecurity_Kongress
Die Zukunft ist cyberphysikalisch – METAV 2020 und VDMA-Forum Spanntechnik: Innovationen dank digitaler Transformation
Frankfurt am Main, den 20. Januar 2020 – Ebenso wie viele erfolgreiche TV-Serien lebt auch die Industrie von Innovationen, die auf den Erfolgen eines Vorgängers aufbauen. Das betrifft in besonderem Maße die Spannmittelindustrie, deren Produkte sich zu cyberphysikalischen Betriebsmitteln wandeln. Über den aktuellen Stand der Technik und die neuen Megatrends können sich Besucher auf der METAV 2020 in den Düsseldorfer Messehallen und auf dem VDMA-Forum Spanntechnik am 11. März 2020 in Halle 1 informieren.
Gläserne Produktion als Ziel
Zwei Wege geht die Helmut Diebold GmbH & Co. Goldring-Werkzeugfabrik aus Jungingen auf der METAV 2020 in Düsseldorf. Zum einen will das Unternehmen aktuelle Innovationen wie die Schrumpftechnik, modulare Aufnahmen oder das Ultrajet-Kraftspannfutter vorstellen. Zum anderen dient die Messe dem Unternehmen als Forum für Weiterentwicklung. „Wir sind aktuell mit Industrie 4.0 auf dem Gebiet Digitalisierung sehr aktiv“, berichtet Prokuristin Martina Diebold. „Einen ersten Vorgeschmack gibt es dazu bereits auf der METAV 2020 zu sehen.“
Die Nachfrage nach digitalen Lösungen habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. So ließe sich der Bearbeitungsprozess mit einer gläsernen Produktion, bei der jeder den Standort eines Werkstücks kennt, besser handhaben. „Die Digitalisierung macht mühsames Suchen überflüssig“, nennt Diebold einen wesentlichen Vorteil. „Auf diese Weise lassen sich längere Maschinenstillstände elegant vermeiden.“
Dezentralisierte Intelligenz
Diese Entwicklung gehe einher mit einer Dezentralisierung, bei der die Intelligenz direkt an der Maschine gefragt ist. So würde sich auch die Spanntechnik weiterentwickeln zu cyberphysikalischen Betriebsmitteln. Ein Prozess, den auch der OPC UA-Standard und die darauf basierende universelle Schnittstelle umati des VDW (Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) beflügeln.
Im Kommen ist bei den Süddeutschen außerdem das Baukastenprinzip: Im Mittelpunkt steht eine zentrale Grundaufnahme, die sich mit verschiedenen Aufsätzen zu individuellen Spannmitteln kombinieren lässt. Für das System spreche der zweiteilige Aufbau, der für Schwingungsarmut sorgt und so die Qualität der Zerspanung erhöht. Diebold: „Nur mit derartigen Innovationen werden wir uns auch bei einem Wirtschaftsabschwung behaupten können.“
Die digitale Transformation ist noch längst nicht ausgereizt
Die zunehmende Digitalisierung der Spannvorrichtungen ist auch ein wichtiges Thema bei der Hainbuch GmbH aus Marbach bei Ludwigsburg: Dieser Trend spiegelt sich aktuell in einer smarten Produktpalette, die von standardisierten Schnellwechsel-Schnittstellen, Plug-and-play-Spannkraftmessgeräten mit integrierter Software bis zum intelligenten Spannsystem reicht. „Die Felder der digitalen Transformation sind noch längst nicht alle ausgereizt“, blickt Konstruktionsleiter Alfred Hillinger in die Zukunft. „Es ist für mich ganz klar, dass Industrie 4.0 noch mehr Fahrt aufnehmen wird.“ Und das zeige sich auch in den Exponaten, die Hainbuch im März auf der METAV 2020 vorstellen wird.
Die komplette Themen-Bandbreite behandelt das Forum Spanntechnik der VDMA Präzisionswerkzeuge: Unter der Moderation von Peter Tausend (WTE Präzisionswerkzeug GmbH) und Philipp Ehrhardt (Römheld GmbH) geht es in sechs Vorträgen um „Spanntechnik – Lösungen für Megatrends“. Behandelt werden z.B. die Fragen, ob hochqualitative Werkzeugspanntechnik Kosten verursacht oder sie beeinflusst (Haimer GmbH), und wie sich Nullpunktspanntechnik beim 3D-Druck einsetzen lässt (Andreas Maier GmbH).
IFW-Chef Denkena: Trifft Vergangenheit die Zukunft?
Das Zusammenspiel mit Sensorik und Elektronik spielt – mit Blick auf die digitale Transformation – gleich mehrmals an diesem Mittwochvormittag eine Rolle: etwa beim feinfühligen, intelligenten Werkzeughalter der Heuchelheimer Schunk GmbH, bei den intelligenten und serialisierten Werkzeugsystemen für die vernetzte Fertigung von Morgen (Mapal Dr. Kress) oder der Verbesserung der Produktqualität durch sensorische Prozesskontrolle (Römheld GmbH). Mit Blick auf diese Beispiele für Metallbearbeitung und Industrie 4.0 fragt Prof. Berend Denkena, Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz Universität Hannover und Vizepräsident der WGP (Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik), auf dem VDMA-Forum Spanntechnik provokativ: „Metallbearbeitung trifft Industrie 4.0 –Vergangenheit trifft Zukunft?“
Was: VDMA-Forum Spanntechnik
Wann: 11. März 2020, 09.30 bis 13.30 Uhr
Wo: Messe Düsseldorf, Eingang Süd, Halle 1 (1. OG, Raum 15), Stockumer Kirchstraße, 40474 Düsseldorf
Anmeldung bis 23. Februar unter www.pwz.vdma.org
(Umfang: rund 4.400 Z. inkl. Leerz.)
Autor: Nikolaus Fecht im Auftrag des VDMA Präzisionswerkzeuge